MOS FET SCHALTER

  • Hallo allesamt,


    meine Frage: Kann man mit einem MOS-FET auch sinusförmige Signale

    (in meinem Fall den Ausgang eines Bandpassfilters) schalten? Möchte

    anstelle eines Relais mit einem 2N7000 ein BPF mit sehr kleinem

    Pegel schalten. Geht das? Wenn ja, ist da eine aufwändige Schaltung erforderlich?


    Bin für einen Hinweis (womöglich mit kleinem Schaltplan) dankbar.


    73 de Dieter OE6WTD

    DL-QRP-AG-GM G-QRP-5126 HSC-1865

  • Hallo Dieter,


    bei HF nimm besser PIN-Dioden. Bei NF nimm einen Analogschalter 4066 usw.


    Der 2N7000 geht dafür garnicht, der hat eine Diode parallel, die womöglich Unfug macht, wenn schon denn schon einen symmetrischen FET wie die russischen KP303 oder die internationalen Typen BF 245 u.ä.


    Viele Grüße

    Bernd

  • es gibt spezielle HF (Um)Schalter; hab im Moment die Typenbezeichnung nicht zu Hand, aber die könnten was sein.

    die Analogschalter wie der 4066, z.B. den FST3253 verwendet man in Tayloemixer; so ganz HF-unfähig werden die nicht sein.

    vy 73 de Pascal in JN37ml

  • Hallo Dieter,


    zum Schalten des Ausganges von Bandpassfiltern benutze PIN-Dioden , dabei dann etwa 6mA je Diode als Durchlassstrom. Im Kurzwellenbereich kannst du auch

    die 1N4007 verwenden, dann aber mit etwa 10mA . Von der 1N4000-Serie ist wirklich nur die 4007 geeignet , andere verschlechtern das Ergebnis.

    Ich suche dir aus meinem Gebauten etwas an Unterlagen heraus und stelle es hier ins Forum, wird aber erst morgen.


    73 de

    Manfred , dl3arw

  • Hallo die Runde,


    danke allen OM's für ihre Beiträge. Dieses Forum ist ein Hammer.

    Hätte nicht gedacht, dass ich in so kurzer Zeit all diese fachkundigen

    Antworten bekomme. Will nun mal die einzelnen Vorschläge in MT

    (Manhattan-Technik) bzw. am Steckboard nachvollziehen. Neben der

    Funktion ist der Platzbedarf auf der Platine ein Kriterium.


    Besonderer Dank an Wolfgang DL2KI für die Übermittlung des Handbuches

    für den NorCal 38Special (da sind einige interessante Schaltbeispiele drinnen)

    sowie an Manfred DL3ARW mit der Umschaltung mittels 4 FET.

    Bernd, Dein Argument leuchtet mir ein mit der Parallel-Diode. Pascal HB9EVI

    Du sagst es, so ganz HF-unfähig wird der 4066 nicht sein.


    Was ich auf die Schnelle mitbekommen habe, scheint die Lösung mit dem 4066

    am vielversprechendsten. Mehr darüber nach einem Test. Kann einige Zeit dauern.


    73 de Dieter OE6WTD

    DL-QRP-AG-GM G-QRP-5126 HSC-1865

  • Hallo Dieter,


    habe mal eine Funktionsschaltung gezeichnet . Über die Spannungen (+10V) U1 oder U2 ..... Ux .. werden die Bandmodule eingeschalten. Am Eingang und am Ausgang wird je eine Diode benötigt .

    Jede Schaltleitung wird mit je 10k gegen Masse beschaltet . Diese 10k sind notwendig damit die nicht benötigten Dioden eine Sperrspannung bekommen .

    Die Dioden werden unmittelbar am jeweiligen HF Eingang oder Ausgang positioniert und es gibt keine langen Leitungen zu irgend einem Baustein, der einen Innenwiderstand von 70 bis 150 Ohm hat ,

    wodurch zusätzliche Fehlanpassungen und Reflektionen vorprogrammiert sind.


    73 de

  • Hallo Dieter,


    ich würde auch erstmal mit dem 4066 experimentieren. Musst halt aufpassen mit dem Crosstalk zwischen den Schaltern -

    -50 dB sind nicht allzu doll.

    Empfehlen kann ich auch die PhotoMOS - Relais z.B. von Panasonic. Vorteil ist, dass die Steuerung per interner LED funktioniert.

    Da gibts spezielle RF-Typen. Allerdings - je höher die Frequenz, umso mehr HF lassen die Dinger auch bei geöffnetem

    Schalter durch. Beim AQV224 / 227 sind es um die 45 dB Dämpfung bei 1 MHz pro Schalter, beim AQV221 etwa 50 dB jeweils

    bezogen auf 50 Ohm. Beim 4066 beziehen sich die Werte auf 1 kOhm Last...


    73

    Markus

  • Hallo Dieter,


    ja, ich bin spät dran (mit antworten). Doch ich bin erst jetzt auf die richtige Stelle gestolpert.

    Hier wird die Umschaltung von Bandpassfiltern erläutert.


    72/73 de Ingo, DK3RED - Don't forget: the fun is the power

  • Hallo Dieter,


    nur mal schnell zur Info...

    Also Georg, DL6GL hat zum Thema einen schönen Beitrag auf seiner Website


    Als Fet käme ua statt des 2N7000 oldy zB die Familie IRLML (etwa IRLML2402 oder IRML2803) und statt des 4066 einer der vielen modernen "analog switch" in Frage. Schau Dir dazu auch die vielen Schaltungen im Web für Schaltmischer bzw IQ Mischer an.

    73 de Chris, OE3HBW

  • Bin jetzt nicht sicher wie das gemeint war, aber die IRLML waren nur als besserer Ersatz des gewünschten 2N7000 gedacht.


    Analog-Schalter wurden zB von PA3AKE eingesetzt (FSA3157).


    Aber natürlich sind spezielle Bauteile die erste Wahl wie zB der SPDT switch HMC190B

    Low Insertion Loss: 0.4 dB

    High Input IP3: +56 dBm

    Positive Control: 0/+3V @ 0.1 µA

    Signals from DC to 3 GHz.


    Aber das war ja nicht gefragt. Dietmar scheint sowieso auf den 4066 eingeschwenkt zu sein.

    73 de Chris, OE3HBW

  • Ich bin der Meinung, daß die Trennung nicht ausreichend ist.


    Ich würde kapazitätsarme Bauelemente in Pi-Schaltung den Vorzug geben, so das auch eventuell sehr starke Signale sicher getrennt werden. Die Eingangssignale sind doch alles anderes , als im Pegel gleich groß.


    Viele Grüße

    Bernd

  • Hallo Bernd,


    das von mir aufgezeigte Prinzip der Signalschaltung mit Dioden ist großsignalfest. Die Schaltung arbeitet in 50 Ohm Schaltungstechnik . Ich hatte hier nur die kapazitive Variante der Einkopplung

    aufgezeichnet , zur induktiven Variante der Einkopplung ist hier schon der Link aufgezeigt worden . Ich möchte noch mal unterstreichen, wenn man mit einfachen Dioden baut , unbedingt die 1N4007

    zu verwenden ist. die 1N4148 kann zur Not auch benutzt werden, dann aber mit genügend Strom und mit dem Wissen, dass es ein klein wenig mehr an Durchgangsdämpfung dann sein wird.

    Es gab vor Jahren dazu schon Untersuchungen und Messergebnisse , finde sie leider nicht mehr . Mann kann auch richtige für solche Aufgaben entwickelte PIN-Dioden von HP benutzen, die sind dann

    aber etwas teurer .


    73 de

    Manfred , dl3arw

  • Hallo Manfred,


    wir reden aneinander vorbei.


    Ich habe Bedenken, daß bei großen Signalen noch zuviel durchgeht - die Dämpfung also zu gering ist.


    Ich würde am Eingang des Bandpasses eine Diodenschaltung aus zwei Dioden nehmen. Eine im Längszweig zum Sperren und gleichzeitig eine dahinter nach Masse um zusätzlich kurzzuschließen.


    Viele Grüße

    Bernd

  • Hallo Bernd,


    es kommt darauf an , wozu man diese " Schalter " benutzt . Ich hatte die Frage zum Anfang so verstanden , dass es um das Schalten von " kleinen " Signalen geht . Also kleine Signale sind bei mir so um

    die Null dBm herum. Wofür das alles im Speziellen gedacht ist , wissen wir ja nicht , nehmen aber an , es könnte sich ( sollte sich ) um ein 50 Ohm System handeln. Bei Röhrentechnik sieht die Sache aber

    ganz anders aus und ich müsste dann in sehr sehr alten Erinnerungen kramen ohne fundiert etwas zu finden.

    Ich selber setze die Diodenschalter in einem HF-Block mit mehreren Bandfiltern ein und konnte noch nicht feststellen, dass irgendwo HF ungewollte Wege geht, ein 4066 bringt in der Hinsicht jedenfalls mehr Probleme .

    Bernd ich habe deine Bedenken schon verstanden, deswegen auch mein Hinweis zur 1N4007 wegen der zu erwartenden Restkapazität im Sperrbetrieb. Ich werde mir einen Zettel schreiben.... Ausmessen was

    über eine gesperrte 1N4007 an Spannung geht in einem 50 Ohm-System.


    73 de

    Manfred , dl3arw