Lötstopplack entfernen

  • Hallo Bastler,


    wie bekommt man den (grünen) Lötstopplack, den die industriellen Hersteller verwenden, möglichst mit chemischen Mitteln von einer Platine? Nitroverdünnung funktioniert nicht - habe ich gerade erfolglos probiert.


    72/73 de Ingo, DK3RED - Don't forget: the fun is the power

  • Hallo Ingo


    Selber habe ich das noch nicht ausprobiert. Aber was ich so im Netz gelesen habe, wird das wohl eine Herkules Aufgabe werden.

    Die meisten verwenden einen Glasradierstift (Amazon). Ist aber Vorsicht geboten, wegen die Beschädigung. Da die Teile recht billig sind, ist es ein Versuch wert.


    Oder Du lässt es machen. https://www.cadilac-laser.de/l…tfernen-von-loetstopplack

    Kommt dann aber auf den Kurs an, den Sie haben wollen.


    Vielleicht gibt es ja auch eine Säure die dies machen kann? Aber auf jeden fall ein hochinteressantes Thema. Da bin ich mal gespannt auf die Lösung.

    vy 73 Ralf, DL2BR



  • Spiritus oder Alohol hihi

    Wieviel hast Du davon getrunken :D:D:D?(:D:D:D


    Das ist ein extra hitze- und lösungsmittelbeständiger Lack, damit er bei Verarbeitung nicht ab geht ;)


    Ich kenne auch kein Lösungsmittel. Eventuelle Stellen, wo noch was gelötet werden muß, schabe ich mit einer Rasierklinge oder scharfen Messerspitze frei.


    Viele Grüße

    Bernd

  • Explizit wurde nach chemischen Mitteln gefragt. Hier ist mir auch nichts bekannt, was man eben mal im Baumarkt oder in der Apotheke findet und nicht zudem die Leiterbahnen mit entsorgt :)

    Es bleibt wohl nur die mechanische Variante übrig. Ich stand des öfteren auch schon mal vor der Situation, dass z.B. ein Masseauge, welches eigentlich eine Verbindung per Schraube zum Gehäuse herstellen sollte, mit Lötstopplack überzogen war (Designfehler). Ich habe mittlerweile eine gute Lösung mittels Werkzeuge mit 3,15mm Schafft gefunden. Aber Vorsicht, man benötigt eine gute Optik und ein wenig Übung sowie das richtige Werkzeug. Tatsächlich wird eher aufgrund der Hitzeentwicklung der Lötstoplack entfernt, als dass dieser mechanisch durch abtragen entfernt wird. Ich haben eben mal schnell an einer Platine diese Arbeit durchgeführt. Anbei das Ergebnis.


    Nachtrag: Diese Methode ist natürlich nur für punktuelle Bearbeitung gedacht. Eine ganze Platine; eher schwierig :D

  • Schliesse mich ganz an Bernd's Methode an. Am besten mit dem leicht gerundeten Skapell. Klinge 418SM.


    73 de Mark

  • möglichst mit chemischen Mitteln von einer Platine?

    Moin,


    wenn ich Ingos Text richtig interpretiere, möchte er sicher die ganze Platine von der besagten Schicht befreien. Ich mag falsch liegen, aber soweit ich ihn kenne, dürfte das Entfernen kleinerer Stellen für Reparaturen / Modifikationen für ihn kein Problem sein, bei dem er hier im Forum nachfragt. :)

    73 Michael, DF2OK.

    ~ AFU seit 1975 ~ DARC ~ G-QRP-Club ~ DL-QRP-AG ~ AGCW ~ FISTS ~ QRPARCI ~ SKCC ~

    "Der Gesunde weiß nicht, wie reich er ist."

  • Folks!

    Vor etwa 10 Jahren war ich in einem Gewerbebetrieb hier in Wien die Platinen gefertigt haben. Hochautomatisiert aber noch willig Kleinserien von einigen 100 Stück zu fertigen. Dort wurde der Lötstoplack den es in vielen Farben gab, grün war aber dominierend, mit einem Siebdruckverfahren aufgebracht und dann mit UV Licht gehärtet. Das ging überraschend schnell.


    Habe selbst auch das Problem gelegentlich das Zeug zu entfernen um Platinen umzustricken. Einzige Methode das wegzubekommen war bisher mechanische Verfahren. Also Messer oder Schraubenzieher bei kleinen Flächen oder Glasradierer bei größeren. Bisher habe ich keinerlei Chemie gefunden die den Lack weg bekommt. Das Zeugs muß viel aushalten, sowohl beim Reflowlöten als auch beim Schwallöten hat man da Oberflächentemperaturen von >300°C. Also das Zeugs kann schon was.

    73 OE1IAH

  • Hallo OMs,


    gelesen habe ich von 1N-2Methyl-Pyrrol (nicht selbst ausprobiert). Dieses Lösungsmittel wird auch als Graffity-Entferner benutzt und zerstört die durch UV vernetzen Farbteile des Lacks.


    Schon vor Jahren haben einige Kollegen von mir mit einer KOH-Lösung gearbeitet. Kaliumhydroxid (= Ätzkali, kaustisches Kali), ist ein weißer hygroskopischer Feststoff der in Wasser gelöst zu der starken Base (Kalilauge) wird.

    Das hat seinerzeit funktioniert, aber ich weiß nicht ob jetzige Lötstopplacke dieselbe Zusammensetzung aufweisen. KOH-Lauge ist recht kostengünstig herzustellen. Ein Versuch also machbar. Aber Vorsicht: das Anmischen ist eine exotherme Reaktion, d.h es wird schnell stark heiß (Augenschutz)!


    73 de Chris, OE3HBW

  • Hello!


    Habe gerade aufgrund des Vorpostings Methylenchlorid versucht geht nicht. Kali- und Natriumlauge gehen auch nicht, beides in konzentrierter wässriger Lösung :(

    73 OE1IAH

  • Hallo Ingo!


    N-Methyl-Pyrrol (C5H7N) ist natürlich nicht Methylenchlorid (CH2Cl2). Könnte also ev funktionieren.


    KOH hat früher funktioniert. Der Lack hat Blasen geschlagen und konnte dann leicht runtergeschabt werden. Aber wie schon oben gesagt, kann sich die Zusammensetzung des Lötstopplacks natürlich geändert haben bzw von Haus unterschiedlich sein.


    Eine Websuche nach "chemically remove solder mask" oder "stripping solder mask" oä. bringt vielleicht eine Lösung.


    My two cents.

    73 de Chris, OE3HBW

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