Netzteil mit LT-1083

  • Hallo Bastler,

    ich habe hier noch einen arbeitslosen, selbst abgewickelten Ringkerntrafo. Der müsste so an die 8 Amp. können. Im Netz bin ich auf das NT-IC LT-1083 gestoßen, welches gekühlt bis 7,5 Amp ab kann. Hat schon mal wer damit gebaut? Ist das IC empfindlich gegen HF- Einstrahlung?

    Danke

    vy 73 de Wolfgang

  • Dieser mittlerweile nicht mehr von Analog Devices gefertigte Low-Drop Spannungsregler ist genauso empfindlich oder umempfindlich gegen HF-Einstrahlung wie jeder andere LDO auch. Zumal die passive EMV überwiegend durch entsprechende Maßnahmen beim Schaltungsdesign und durch die Leiterbahnführung bestimmt wird, und nicht durch das IC.


    Wieviel Strom aus dem Baustein tatsächlich entnommen werden kann hängt von der in Wärme umgesetzten Verlustleistung und der Qualität der Kühlung ab. Die Verlustleistung entspricht dem Produkt aus Strom und der Differenz zwischen Ein- und Ausgangsspannung. Der Baustein hat eine interne Temperaturschutzschaltung, wenn er zu heiß wird macht er dicht. Die aktuelle noch hergestellten 5A und 3A Versionen dieser Regler mit gleicher Innenbeschaltung aber unterschiedlichem Gehäuse, gibt es auch von anderen Firmen wie Texas Instruments (LM1085) oder ST-Micro (LD1085). Hoffentlich erwischst du einen originalen LT1083 von Analog Devices. Auf ebay und aliexpress sind fast nur China Fakes davon unterwegs. Der ursprüngliche Preis eines original LT1083 lag um ca 25 Euro.


    Datenblatt


    73

    Günter

    "For every complex problem there is an answer that is clear, simple, and wrong" (H.L. Mencken)

  • Hallo Günter, danke für die Ausführungen. Ja, das hatte ich mir schon so gedacht, es ist ein Bausatz aus der Bucht. Das IC wird wohl ein Chinaböller sein. Auch kommt mir der Kühlkörper für die Leistung etwas knapp vor.

    https://www.ebay.de/itm/Netzte…389c1b:g:y18AAOSw1vxcaELD

    Dann muß der Ringkern auf was anderes warten :)

    vy 73 de Wolfgang

  • Tom, dann würde ich einen 7815 ( oder einen Low-Drop Bruder ) nehmen und je nach Menge der Transistoren 1-2 Dioden verbraten. Oder: vintage mit Zenerdiode und nachfolgendem Brimborium. Kann HF ab ohne Ende...

    vy 73 de Wolfgang

  • So, der arbeitslose Rinkerntrafo hat nun doch seine Bestimmung gefunden! Der Gute stammt aus einem Class-A-Hifi Verstärker, den ein Blitzschlag einst erlöst hatte. Für ein 12 Volt NT hatte er zuviel Spannung, darum habe ich ihn abgewickelt. Jetzt kommen da 2 x 17 Volt raus. Das Gehäuse stammt aus einem Flohmarktkauf und hat lange im Bastelkeller geruht. Das NT muß aus USA kommen, weil die Schrauben zöllig waren. Hundselendig verarbeitet, verlötet, verschraubt. Die übliche Regelung mit LM-723, 2 x 2N5055 und einem Treiber Transistor. Die Regelplatine war mit dem Brateisen niedergemetzelt zwangsverbastelt worden, trotzdem funktionierte das NT....Der Trafo knurrte wie Hund und wurde selbst im Leerlauf, ohne das irgendetwas angeklemmt war, nach 60 Min. so heiß, daß ich den nur an der Papierisulierung tragen konnte, er konnte als 60 Hz Kandidat ( obendrein lausig gewickelt ) wohl unsere 50 Hz nicht ab.

    Ich habe das PAN NT komplett entkernt und letztlich nur das Gehäuse und den Kühlkörper mit den 2 Leistungstransistoren verwendet.

    Die Schaltung ist klassisch: 7812 mit 3 Dioden in der Mitte gegen Masse, um auf ca. 14 Volt zu kommen, danach geht es auf die Basen der Längsttransistoren.

    Die "Frontblende" habe ich mit Heißluftpistole und Cutter entfernt. Ich mußte danach mit einem Rest schwarzem Lack aus der Spraydose nachlackieren.

    Belohnt wurde ich mit einem absolut lautlosen und extrem wenig wärmeentwickeldem Netzteil, daß am Dummy bei ungefähr 60 Watt HF vom TRX erst in die Knie geht. Bei den Fotos ist der Deckel nur aufgelegt und noch nicht verschraubt. Inkl. dem Rest Lack kam alles (!) aus der Bastelkiste, ich habe also nix dazu gekauft...

    vy 73 de Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,


    wenn Du den defekten Trafo zerlegst, wirst Du feststellen, dass auf der Primärseite die Wicklung verbrannt ist , zumindest ein Teil davon .

    Jedenfalls ist nicht die Frequenz darann Schuld, eher die Verarbeitungsweise / Qualität. Das Alter tut dann auch noch das Seine, die Lackisolation

    wird spröde und es kann zu Berührungen kommen, also eine Kurzschlusswicklung die dann von Innen alles schön aufheizt .


    73 de

    Manfred , dl3arw

  • Hallo Manfred, das kann gut sein, zumal der Trafo und die Kiste wohl ziemlich gequält worden sind. Nein den Trafo nehme ich nicht auseinander, der geht zum Schrotthändler. Anbei noch die Fotos von der ursprünglichen Regelung: alle Dioden wurden durchgeknippst - wohl um zu messen - und dann dilettantisch mit Zinn wieder aneinander gekleistert. Und.... nach vielen Jahren mal wieder eine handgeflickte 10A. Feinsicherung....

    vy 73 de Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,


    oh ja diese Leiterplatten mit den kleinen Dioden, die dann 10A machen sollten.... habe ich so einige repariert...

    Zum Trafo fällt mir gerade noch ein, dass ich letztes Jahr in einem Ladegerät einen ähnlichen Trafo vorgefunden habe,

    die Ausgangswicklung aber mit Aluminiumdraht ausgeführt war . Das Gerät war keine 10Jahre alt , es war eben "billig"

    in der Anschaffung. Der dicke Aludraht wurde in einem Kabelschuh eingepresst und dann geschraubt.

    Nur so als Hinweis , beim nächsten "dicken" Trafofund genau hinzu sehen.

    73 de

    Manfred , dl3arw