NWT4000 neue PC-Software

  • Hallo OMs,

    ich habe mir die Mühe gemacht und für den NWT4000 von BG7TBL neue PC-Software geschrieben.


    Von BG7TBL wird die alte Software vertrieben, die ich für den NWT01 geschrieben hatte. Die vielen Service-Rückfragen aus aller Welt haben mich dann dazu bewogen alles zur NWT01-PC-Software auf meiner Internetseite zu löschen, damit ein bischen Ruhe wird und ich nicht mehr so viele Mails erhalte.

    Durch den Start des Satelliten QO100 wird wieder sehr viel im 13cm Band gewobbelt und SWV gemessen. Ich habe mir eine Platine NWT4000-2pro über Ebay versorgt und die PC-Software, die ich für den NWT2.0 geschrieben habe, an die HW des NWT4000 angepasst.


    Die PC-Software wurde getestet mit NWT4000-1 und NWT4000-2 und funktioniert bis jetzt gut. Ich hatte auch die Miniplatine (LTDZ_35-4400M), für wenig Geld, getestet, sie funktioniert aber nicht richtig. Die Firmware hat einen Fehler. Alle Wobbelbefehle werden nicht richtig bearbeitet und die FW "hängt sich auf". Also die davon "die Finger weg" und nicht kaufen.


    Wer Interesse hat die PC-Software zu testen. Ihr findet sie auf http://www.dl4jal.eu/nwt4x/nwt4000.html. Eine Anleitung zur ersten Inbetriebnahme und die Kalibrierung erstelle ich noch.

    1. Die Software starten und den NWT4000 an USB stecken. Die HW wird von selbst gefunden.

    2. Im SETUP einstellen ob NWT4000-1 oder NWT4000-2. Davon hängt der Frequenzbereich ab.

    3. "Flatnes Kalibrierung", zu finden im Menü unter "Messkpopf". Achtung diese Kalibrierung kann nicht abgebrochen werden per SW. Benötigt wird ein Dämpfungsglied 40dB.

    4. Im Menü "Messkopf", "Neue Messkopfdaten generieren". Das ist alles so ähnlich wie beim NWT2.0.


    Ich wünsche viel Erfolg beim probieren.


    vy 73 Andreas, DL4JAL

  • Hallo OMs,

    sorry, sorry! In die Kalibrierung hat sich einen groben Fehler eingeschlichen. Das habe ich jetzt erst gemerkt. Ich melde mich wieder mit einer neuen Version.


    Fehler gefunden:

    "Das Problem sitzt vor dem PC". Ich habe die FW des NWT4000 durcheinander gebracht. Ich wollte PC-Bilder der "HW Flatnes Kalibrierung" machen und da ist etwas schief gelaufen, weil ich nicht wirklich kalibriert habe. Gespeichert hat die FW aber irgend etwas und das Wobbeln ging nicht mehr.

    Nach eine erneuten "HW Flatnes Kalibrierung" funktioniert alles wieder.


    73 Andreas

    Einmal editiert, zuletzt von dl4jal ()

  • Hallo Andreas

    klasse, dass du an einer neuen Softwareversion arbeitest. Vielen Dank.

    Die Genauigkeit der Messungen könntest du noch deutlich erhöhen, wenn zusätzlich zu der 40dB Kalibrierung noch eine 3dB und eine 10dB Kalibrierung einbauen würdest. Bei meinem NWT4000 ist in diesem Bereich die Messgenauigkeit sehr bescheiden.

  • Hallo Jörn,

    die Kalibrierung läuft ab der SW NWT2.0, NWT4000 etwas anders ab als beim NWT01. Man lernt ja immer dazu HI.


    1. Es wird die Messsteilheit des AD8307 ermittelt. Und das in der Mitte des Frequenzbereiches FrqMin und FrqMAX. Es werden 100 Messungen bei 40dB Dämpfung (oder auch anderer Wert) und bei 0dB gemacht. Daraus ergibt sich Funktion ADC-Integer-Wert zu dB.

    Die beiden Messpunkte mit den 100 Messungen sollten doch so 20dB bis 30dB auseinander liegen, sonst wird die Funktion etwas ungenau. Angenommen bei -40dB ist das Messergebnis ADC=230 und bei 0dB ist das Messergebnis ADC=531. Aus diesen beiden Werten wird eine Formel gebildet.


    mkx = (0dB - (-40dB)) / (531 - 230) = 0,13289

    mky = 531 * 0,13289 * -1 = -70,5646


    Mit den beiden Werten mkx, und mky können wir aus den Integer ADC-Messungen jetzt mit der Formel in dB umrechnen.


    ADC-Wert * mkx + mky = dB


    Rechenkontrolle:

    (0dB) 531*0,13289 + -70,5646 = 0,00001 dB

    (-40dB) 230*0,13289 + -70,5646 = -39,9999 dB


    Das passt schon mal. Jetzt kann jeder ADC-Wert in dB umgerechnet werden.

    Beispiel: ADC-Wert 499

    499*0,13289 + -70,5646 = -4,25dB


    2. Der dritte Kalibrierdurchlauf geht von FrqMin (35 MHz) bis FrqMax (4,4GHz) mit 2000 Frequenzmesspunkten. Da wird die Pegelabweichung zur 0dB Linie ermittelt und in einer Datei abgespeichert.


    Das Kalibrieren kann man kaum verbessern. Es bleibt nur der Ausweg für den interessierende Frequenzbereich extra Messkopfdaten zu generieren. Dann werden in diesem Bereich auch die Messungen genauer. Ich habe mal Messkopfdaten von 2,3GHz bis 2,5GHz generiert und gemessen.


    Die beiden Linien unten sind mit 6dB Dämpfungsglied erzeugt. ROT ist BNC-6db von Minicircuits und ROSA SMA-6dB von Ebay. Das scheint aber nicht zu stimmen. Das hat bestimmt nicht genau -6dB.


    Ich hoffe meine Ausführungen haben etwas Licht in die Kalibrierung gebracht. Also eine Kalibrierung extra für -10dB wird etwas schwierig.


    vy 73 Andreas

    Einmal editiert, zuletzt von dl4jal ()

  • Hallo, hier noch ein Messbeispiel:

    Ich habe mit einem Kabel von 30cm kalibriert (0dB Linie, H1). Anschließend habe ich noch ein zusätzliches Kabel 30cm eingeschleift. Das ist gut zu sehen. Es wird auch etwas wellig. Ich denke besser kann man kaum messen.


    73 Andreas

  • Hallo Andreas,


    sehr gut!


    Ich habe noch eine Frage, da ich meinen NWT 4000 mit eigener Firmware, du erinnerst Dich bestimmt, nach dem Protokoll FA-NWT01 ausgestattet habe.

    Frage ich mich, ob der Funktionsumfang in der Firmware durch die chinesischen von dir, bzw. der PC Software verwendet werden?

    73 de Uwe
    DC5PI

  • Hallo Uwe,

    ich benutze die Befehle:

    v zum Suchen der RS232, Antwort == 119

    e zum Kalibrieren der Frequenz, wie im NWT01. Den kannst du aber ignorieren. Der hat kaum Wirkung.

    f für den VFO

    m zum Auslesen des ADC Wandlers (mW-Meter)

    x zum Wobbeln ohne Zwischenzeit

    a zum Wobbeln mit Zwischenzeit


    Das ist alles.


    73 Andreas

  • Danke Andreas,


    dann muss ich das mal testen.


    "e" zum Kalibrieren der Frequenz, wie im NWT01

    Muss ich mal überprüfen.

    73 de Uwe
    DC5PI

  • Hallo OMs,

    gestern hatte ich einen OM, wo die HW NWT4000 nicht mit meiner SW lief. Es hat sich heraus gestellt, dass es kein NWT4000-2 war, sondern auf der Platine im Gehäuse stand NWT6000. Da scheint die FW etwas anders zu sein. Ich würde diese HW auch gern noch anpassen. Na mal sehen, wenn es der Zufall will, das ich mal so einen NWT6000 zum Testen in meinem Shack habe. Dann passe ich die SW an.


    Das nur so zu Info.


    vy 73 Andreas, DL4JAL

  • Hallo Ömer,

    ich habe eine SWR-Messbrücke aufgebaut für den NWT4000. Die Messungen sehen nicht schlecht aus. Näheres auf meiner Internetseite.

    Die Richtschärfe, links mit dem NWT4000 gemessen, rechts mit dem NWT2.0 gemessen.


    Ich wünsche allen einen guten Rutsch ins Jahr 2020.


    vy 73 Andreas, DL4JAL

  • Hallo,

    nachdem ich die Doppellochkerne, durch das einlöten eine LP, mechanisch stabilisiert habe und das Gehäuse jetzt geschlossen ist, sind die Messwerte der Richtschärfe noch besser geworden.

    Besser bekomme ich das nicht hin.


    73 Andreas

  • Hallo,

    noch eine ganz wichtige Erkenntnis: Für den Aufbau der Messbrücke bitte SMD Dickschicht Widerstände verwenden. Die SMD 0805 100 Ohm 0,1% von Reichelt sind Metallschicht Widerstände. Es kann sein das der Abgleich der Widerstände mit einem Laser erfolgt. Durch den Abgleich bekommt die Oberfläche der Widerstandsschicht ein mäanderförmiges Muster, was wiederum eine Induktivität darstellt. So einen Widerstand kann man nicht für hohe Frequenzen verwenden.

    Darauf hat mich Andreas, DL5CN und Dietmar, DL4HWO aufmerksam gemacht. Danke!


    Ich wünsche allen einen guten Rutsch ins neue Jahr


    vy 73 Andreas, DL4JAL

  • Vielen Dank für die neue Software, Andreas!

    Ich hatte die Platine LTDZ für kleines Geld erhalten, sie lief wie versprochen mit Deiner "alten" SW- Version NWT4.11.09.

    Heute fand ich Deine neueste Version NWT4000win V.1.06.04 - und alles läuft!

    Nun kann ich die 13 cm- Antennen testen...

    Ein gutes Neues Jahr und nochmals vielen Dank.
    Wolfgang


  • Hallo Wolfgang,

    es freut mich, dass die Platine LTDZ jetzt auch funktioniert. Die Firmware in dieser Platine verhält sich eigenartig. Sie blockiert manchmal wenn der Wobbelbefehl über die USB-Schnittstelle gesendet wird. Sende ich den gleichen Befehl noch einmal funktioniert es wieder. Also eindeutig ein Fehler in der FW. Bei den original NWT4000 von BG7TBL funktioniert der Datenaustausch über die USB-Schnittstelle einwandfrei. Ich habe deshalb die Überwachung der USB-Schnittstelle mit in die PC-Software eingebaut. Jetzt merkt die PC-Software, wenn der Datenfluss nicht stimmt oder auch ein Byte verloren geht. So ähnlich hatte ich das auch bei der alten SW für den NWT01 gemacht. Durch Masseschleifen im Messaufbau kam es bei NWT01 auch manchmal die Datenverlust.

    In der Platine LTDZ gibt es keine "Flatnes Kalibrierung". Ich bin gerade dabei das mit in der PC-SW zu berücksichtigen. Es werden also in nächster Zeit noch neue Versionen auf meiner Seite erscheinen.


    Allen OMs noch alles Gute für das Jahr 2020


    73 Andreas, DL4JAL

  • Heute eine erste Grafik von einer Helix , geplant für 2,4 GHz. Wie man sieht, ist die Resonanzfrequenz noch zu niedrig.

    Aufgenommen mit LTDZ- Platine und einer "RF Reflection Bridge 0,1 - 3000 MHz" (beides eBay).

  • Der LTDZ-Analyzer verhält sich in der Tat oft komisch; mit der letzten Version (4.11.10 glaub ich) der alten LinNWT läuft er ganz ok, mit SNAsharp von F4HTQ lief sie zunächst, dann hab ich mono upgedatet und seither geht es nicht mehr.


    sobald ich Zeit finde, werd ich es auch mit deiner neuen Version hier versuchen; bin gespannt...

    vy 73 de Pascal in JN37ml

  • Hallo,


    ich habe auch so eine "RF Reflection Bridge 0,1 - 3000 MHz", die Manfred DL3ARW und ich versucht haben zu verbessern.

    Bis 1 GHz ok, aber 2,4 GHz ist sie für mich nicht brauch bar.

    73 de Uwe
    DC5PI

  • ah, interessant Uwe, dass ich damit nicht der einzige bin; das Teil stellte sich bei mir als ziemlich enttäuschend heraus


    hab ihr eure Mods irgendwo dokumentiert?

    vy 73 de Pascal in JN37ml