DC-DC Converter

  • Hallo Wolfgang,


    speziell mit diesem Modul habe ich keine Erfahrungen, nur allgemein zu chinesischen DC-DC Step-Up-Wandlern

    für hohe Spannungen (nicht Deine Anwendung, ich weiß) kann ich folgendes berichten:

    - teilweise werden minderwertigste Komponenten verbaut

    - überwiegend werden selbst die wenigen Daten, die bei ebay angegeben werden, nicht eingehalten

    - was man an Effizienz (und damit Wärmeentwicklung) bekommt ist meist Glückssache

    - kalte Lötstellen hatte ich ebenfalls schon

    - die Wandlerfrequenz wird selten angegeben

    - Ausgangsfilter sind fast nie vorhanden (würden ja 3 Cent extra kosten)


    In Deinem speziellen Fall gibt der Verkäufer für diesen geregelten Gegentakt-Flusswandler eine hohe Effizienz von bis zu 96% an.

    Ob wirklich hochwertige Komponenten verbaut sind, wirst Du nur durch Messungen und einen Langzeittest

    des Moduls herausfinden. Zumindest sind schon mal 105C Elkos auf dem Bild - das lässt hoffen.

    Bei rund 95% Effizienz und 300W zu übertragender Leistung müssten die beiden Kühlkörper zusammen 15W

    in Wärme abführen. Bei den geringen Abmessungen hätte ich da leichte Zweifel.

    -> OK, der Ringkern wird auch warm werden, also müssen die Kühlkörper nicht alles übernehmen an der Stelle...


    Auffällig bei den China-Krachern ist auch immer wieder dass es zig Nachbauten ein und derselben Schaltung

    gibt wobei jeder andere Bauteile verwendet und Du weisst nie was Du an Qualität bekommst am Ende.


    Ich hatte zuletzt "Glück" bei einem DC DC Wandler aus HongKong, der recht vernünftig gemacht war

    (bis auf die kalte Lötstelle). Durch gezieltes Austauschen von Elkos, Mosfet und Diode (= pimp my DC-DC-Wandler ;)

    habe ich nun ein ordentliches Modul, dass bis 24V Input betrieben werden kann und 280V / 30 mA (8,4W immerhin)

    liefert bei ~85% Effizienz und damit sehr geringer Wärmeentwicklung.

    Und es hat sogar original ein C-L-C Filter am Ausgang ! Hatte ich vorher so nie gesehen bei anderen Teilen.


    Versuch macht kluch würde ich sagen ... bin gespannt auf Deine Tests.


    73

    Markus

    2 Mal editiert, zuletzt von DL1DSN ()

  • Moin Wolfgang,


    ich habe eine Box mit Blei-Gel-Akku und einem solchen DC-DC Converter. Ich nutze das, um meinem 2m-QRP TRX zu den AGCW-VHF Contesten, über drei Stunden, die gleiche Betriebsspannung zu bieten.


    Das funktioniert gut. Ich habe lediglich einen Klappferrit über der 12V Zuleitung zum Transceiver. Ansonsten habe ich keine Entstörmaßnahmen unternommen. Störungen in Form von Rauschen oder Pfeifstellen gibt es nicht.


    Allerdings kann mein Wandler nur 5 Ampere. Er sieht genauso aus wie dein Angebot. Scheint auch ähnlich groß zu sein. Ich würde mir einen solchen Wandler mit einer Leistung von 20 Ampere größer vorstellen.

    73, Bert DF7DJ

  • Bei dem oben verlinkten Wandler kann ich überhaupt kein Filter erkennen. Bin sehr skeptisch, ob das die richtige Baugruppe für ein Kurzwellengerät ist....


    73

    Marcus DG6SW

  • Hab schon diverse solche Spannungswandler durchprobiert; einige sind durchaus ok - nachdem man gewisse Mods macht; andere sind einfach Müll


    wie Markus schon anmerkt:


    - Elkos sind meistens irgendwelche Schrottmarken, die mir unter getesteter Volllast auch schon mal hoch gegangen sind.

    - Filter ausgangseitig fehlen eigentlich immer, was ich nicht per se als grossen Nachteil ansehe, da ich für Empfangszwecke die DC-Speisung sowieso noch einmal separat filtere.

    - Verarbeitung ist mal so, mal so - da weiss man selbst beim selben Modul nie, was man kriegt.


    ich bin mittlerweilen übergangen, mir solche DC/DC-Wandler für Leistungen oberhalb der kleinen gekapselten SIL DC/DC-Wandler selbst zu bauen, mit dem guten alten TL494, so als letztes einen für von der 12V Solarbatterie den Intel NUC Rechner mit 19V zu speisen; läuft ufb. und hat wohl auch kaum mehr gekostet als so ein Modul

    vy 73 de Pascal in JN37ml

  • - Filter ausgangseitig fehlen eigentlich immer, was ich nicht per se als grossen Nachteil ansehe,

    Wobei zu bemerken ist, dass DC-DC Wandler hauptsächlich in die Eingangsleitung stören, weniger in die Ausgangsleitung.


    Vom Würth Entwickler Lorandt gibt es eine ganze Reihe von kurzen (ca 3 Min) Erklär-Videos, wie man Wandler entstört:


    Vergleich von Filtern für DC-DC Wandlern


    SMD Ferrit Filter für DC-DC Wandler


    Und für die Störungsmessung auf DC-DC Wandlern: Selbstgebaute Netznachbildung (LISN) für DC-DC Wandler

    73

    Günter

    "For every complex problem there is an answer that is clear, simple, and wrong" (H.L. Mencken)

  • Hallo nochmal,


    im aktuellen FA 12/2019 gibt es den Beitrag : "Kritisch unter die Lupe genommen - Schaltregler aus Fernost" mit einigen Bildern und 4 Seiten verbaler Beschreibung der Problematik. Da ich ja selbst in den letzten Monaten viele Erfahrungen mit solchen Schaltreglern gesammelt und mehrere PCBs selbst designt und aufgebaut sowie gekaufte Module ausgemessen habe, war ich sehr gespannt auf das Ergebnis. Prinzipiell deckt sich das mit meinen Erfahrungen und man kann sicher einige Tipps aus dem Text entnehmen, die evt. bei der Auswahl oder der Kaufentscheidung helfen können.

    Allerdings habe ich auf den 4 Seiten keinen einzigen Messwert gefunden, weder zur EMV-Problematik noch zur Effizienz oder zumindest zum Vergleich der erhaltenen Performance mit dem was versprochen wurde. Und praktisch nur vage Angaben zu Wandlerfrequenzen bzw. gar nichts zur Wärmeentwicklung bei Dauerlast.

    Zugegeben, solche Messungen machen richtig Arbeit und kosten Zeit, das habe ich bei meiner Entwicklung eines Flusswandlers deutlich gemerkt. Trotzdem habe ich mir die Arbeit gemacht und entspr. Daten sind auch in meinem Artikel für den FA enthalten - jetzt hoffe ich mal, dass er auch veröffentlicht wird.


    73

    Markus

  • Hallo Wolfgang,


    speziell die Infos in dem 2. Link sind sehr gut ! Google tut sich schwer mit dem Übersetzen, aber ich habe alles verstanden nach dem "Übersetzen"-Klick.

    Schön, dass mal die Schaltung dargestellt ist. Da sieht man mal, dass ich offenbar daneben lag mit meiner Vermutung - also nix Gegentakt.

    An dem einen Kühlkörper hängt wohl der Mosfet und an dem anderen die Schottky-Diode wie es aussieht.

    Der Beitrag in dem Blog bestätigt wieder mal, dass die Chinesen teilweise die Schaltungen falsch dimensionieren oder falsch bestücken. Dadurch entstehen dann z.B.

    die beschriebenen extrem langsamen Regelschwingungen. Wer hier keine Messungen macht und keine Ahnung von der Materie hat, der wundert sich

    dann evt. nur über die Probleme die das Ding macht. Eine Kontrolle aller Bauteile auf der Platine ist offenbar das Mindeste was man tun sollte.

    Mit der angegebenen Schaltung steht einem "Tuning" dann natürlich nichts im Weg - außer evt. die Verfügbarkeit von guten Bauteilen.

    Ich habe bei meinen Wandlern z.B. gute Erfahrungen mit Siliziumcarbid-Dioden gemacht - vielleicht wäre das hier auch eine Möglichkeit.


    73


    Markus