SOTA und QRP im Regen

  • Hallo QRPer,


    hin und wieder treibt es mich als Flachlandbewohner ins weit entfernte Gebirge und auf die Gipfel, manchmal auch mit einer Funkstation. Gerade bei den letzten SOTA-Aktivierungen vor dem Schwarzwaldtreffen war das an einigen Tagen ein doch recht feucht-fröhliches Vergnügen. Es nieselte, teils auch etwas stärker - und Wind war immer reichlich vorhanden. An zwei Tagen war die von oben kommende Feuchtigkeit so groß, dass ich mich zum Funken nicht auf den Boden setzen wollte. Und im Stehen Morsen und Loggen macht sich schlecht.


    Daher meine Fragen: Habt ihr irgendwelche Tricks, die Station und Euch halbwegs trocken zu halten? Regenjacke und Regenhose habe ich. Hinsetzen wollte ich mich aber trotzdem nicht, da ich befürchtete, dass es sowohl bei der Station als auch bei meiner Kleinung irgendwo hineinläuft.


    Sind die Dreibein-Hocker stabil genug? In welchen Gewichtsklassen gibt es sie? Gibt es besonders für Funker gut geeignete Exemplare?


    Und der Station wollte ich auch etwas Gutes zukommen lassen. QRPeter hatte vor Jahren mal so kleine Windschutzzelte im Sortiment, in die man die Funkstation stellen und das Antennenkabel hinten herausführen konnte. Gibt es so etwas ähnliches noch?


    Ich bin für alle Tipps dankbar, wobei die Lösung neben Funkgerät, Akku, Antenne, Mast, Wasser und etwas Verpflegung zum einen in einen Rucksack passen und zum anderen auch ohne einen Sherpa oder Handwagen transportierbar sein muss.


    72/73 de Ingo, DK3RED - Don't forget: the fun is the power!

  • Moin Ingo,


    ich kenne vom Camping diesen Hocker. Wiegt 850 Gramm und lässt sich vielleicht leichter auf den Rucksack schnallen als die Dreibeinhocker. Außerdem ist er bequemer und wenn noch Platz ist, kann man die Tischplatte mitnehmen. Die kann man sich auch auf die Knie legen und hat einen stabilen Tisch zum schreiben..


    Vielleicht hilft das weiter. Es gibt den Hocker in verschiedensten Ausführungen und Preisen.. Es gibt auch eine Ausführung, bei der man die Platte in der Mitte teilen kann.

    73, Bert DF7DJ

  • Selbst noch nicht probiert, aber ich stelle mir eine Strandmuschel recht praktisch vor. Leicht, schnell aufgebaut und für 90% aller Fälle genug Wetterschutz. Bei absehbar schlechterem wx muss ich nicht draußen funken ;) Isomatte rein, macht einen trockenen, warmen Platz zum Sitzen & schafft zusätzlich sauberen Ablageplatz.


    73, Tom 4 . .-

    72/73, Tom 4 . .-


    Das schöne an einheitlichen Standards ist, dass man so viele verschiedene zur Auswahl hat.

  • Hallo zusammen,


    schönes Thema, da ich auch gern hin und wieder aus der Natur qrv werde. Mein erster Gedanke war ein Anglerzelt ohne Boden. Das klappt ruck zu auf und steht dann fertig da. Sie sind etwas höher und man kann bequem drin sitzen. Der Nachteil ist aber vielleicht das Gewicht, die Dinger sind sehr schwer und somit hab ich es wieder verworfen. Eine weitere Idee wäre ein Anglerschirm, die gibts auch mit Seitenwand und zur Befestigung mit Heringen, auch für die Hauptstange. Dazu ein faltbarer Klapphocker, meiner ist mit Mini-Lehne und wiegt ca 300 gr. Ein zweiter Hocker könnte die Funke usw. tragen.


    73, Ingo


    Edit: Mir fällt grad noch etwas ein. Ich glaube ich habe das sogar bei Emil DL8JJ gesehen und fands gut - Er hatte ein großes wasserfestes Tuch mit Ösen dabei und spannte es über sich ab. Es war wohl an einen Felsvorsprung, naja je nach dem was man vorfindet, ein größerer Ast, oder man nimmt paar (Wander)-Stöcke usw.

    2 Mal editiert, zuletzt von DO4ISL ()

  • Habt ihr irgendwelche Tricks, ... ?

    Hi Ingo,


    Tricks gibt es unendlich viele. Was sinnvoll ist, hängt ganz stark von deinen Rahmenbedingungen ab. Wenn du schreibst, wieviele km du dabei gehen willst, wieviel m Höhendifferenz du zu überwinden hast, ob du über oder unter der Baumgrenze funken willst und was dein gesamte Ausrüstung (inc. Kleidung, Proviant, Technik usw.) bereits wiegt, könnte man abschätzen, welche "Wasserabwehrmassnahmen" zusätzlich noch sinnvoll sind.


    Im Regen funke ich persönlich nicht so gerne und kann es dank der ausgezeichneten Wettervorhersagen, die hierzulande verfügbar sind, vermeiden, obwohl ich bei jedem Wetter draussen bin.


    Generell würde ich sagen: Ein Biwaksack bietet das beste Schutz/Gewichtsverhältnis. Der Biwaksack lässt sich gut mit einer Plane - oft tarp genannt - oder auch mit einem Regenschirm ergänzen, damit es beim aufrechten Sitzen nicht beim Nacken hineinrinnt. Den Regenschirm habe ich ohnehin oft mit.


    Zum drauf Sitzen ziehe ich einen aufblasbaren Polster, ein Stück Isomatte oder ein passendes Stück Hartschaum (Roofmate o.ä.) vor. Das wiegt so gut wie nichts. Der Styroporsitz, aussen am Rucksack befestigt (wasserdicht eingewickelt), nimmt mir auch keinen Stauraum weg. Ein Hocker hättte für mich zu viel unnötiges Gewicht.


    Eine recht günstige Variante für Regenwetter ist die Folgende: Gipfel mit Baumbestand wählen. 3 Bäume in passendem Abstand aufsuchen. Auf den mitlleren hänge ich meinen Regenschirm und nach links und rechts wird der Y Dipol abgespannt. Das hat sich alles gut bewährt und spart Ausrüstungsgewicht.


    Bei mir persönlich ist das Gewicht ein ein "gewichtiges" Kriterium, weil ich weite Strecken zu Fuss zurück lege und oft deutlich mehr als 1000 m Höhendifferenz überwinde. Ich benütze kein Auto und keine Seilbahnen, sondern Bus und Bahn.


    73 55 Johannes

  • Hier meine erste Wahl


    ein "Tarp"


    Lasst euch nicht vom Schweizer Preis erschrecken, Ihr kriegt es in Deutschland garantiert "Billiger"...

    Die meisten Berggänger haben ja die unglaublich praktischen Wanderstöckeund schon hat es sich mit dem Zeltaufbau.


    OK, das Problem mit dem Wasser unterm Popo ist noch zu lösen, aber mit einer Schreibunterlage mit Klemmfeder aus Aluminium, darauf

    K1 und PalmPaddle mit Klett fixiert, ist der Shack schon mal gemacht.

    Rucksack zum draufsitzen, oder eben ein kleines Dreibein (Beispiel)


    Ich selber benutze einen Klappstuhl, aber eine etwas teurere Version aus Titanrohr.

    Der Vorteil vom Klappstuhl: Steht auf jedem Untergrund Bombenfest und sinkt nicht ein, lässt sich sauber über den Rucksack hängen.


    Ich selber steh auf Qualität die mir Zusagt, und nicht auf "Geiz ist Geil", kaufe 1x, zahle meistens mehr aber bin über Jahre Glücklich damit.


    Fredo

    SOLF-Owner Group #005 Vy 72 / 73 de Fred :thumbup:

  • warmen Platz zum Sitzen & schafft zusätzlich sauberen Ablageplatz.

    Moin Tom,


    so wie hier: https://s3.amazonaws.com/files…/a/dm4ea/HB0_DL4NSE_p.jpg :thumbup:


    Zur Frage von Ingo. Ich folge seit Jahren Steve, wG0AT, Goathiker genannt, auf YouTube. Steve ist bekannt dafür, dass er viel SOTA aktiviert und seinerzeit seine Ziegen als Lastenträger mit dabei hat. Besonders die alten Filme https://www.youtube.com/user/g…?view=0&sort=dd&flow=grid sind sehenswert. Nun muss er nicht alles selber tragen, aber oft übernachtet er auf seinem Hausberg und hat entsprechenden Wetterschutz dabei. Hab' mal auf die Schnelle die Videos durchgesucht und weil mir diverses in Erinnerung bleibt, auch Beispiele gefunden.


    So etwas wie hier

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    bietet Schutz für zwei Personen. Oder so etwas, nur kurz zu sehen:
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    73 Michael, DF2OK.

    ~ AFU seit 1975 ~ DARC ~ G-QRP-Club ~ DL-QRP-AG ~ AGCW ~ FISTS ~ QRPARCI ~ SKCC ~

    "Der Gesunde weiß nicht, wie reich er ist."

    Einmal editiert, zuletzt von DF2OK ()

  • Für SOTA verwende ich diesen 3-Bein-Hocker, 350 g.


    https://www.amazon.de/dp/B07N1GTYL7 ,

    Uquip Leichtgewichtshocker Trinity L


    Geringes Gewicht war mir wichtig. Bin zufrieden mit dem Hocker. Ich wiege 85 kg, scheint kein Problem zu sein. Maße beachten, ist sehr klein!


    Axel, DF1ET

  • Würde mal nach aufblasbaren Hocker über Google Bild Suche nachsehen.

    Nicht viel Gewicht und Luft hat man immer dabei ;)


    vy 72 / 73 de Bert DM5IE

    73 de Bert, DM5IE ex DK7QB - SA2BRN - SE2I

  • .... und dazu eine Luftpumpe von 2 Kilogramm Gewicht...


    73 Günter

    "For every complex problem there is an answer that is clear, simple, and wrong" (H.L. Mencken)

  • Hallo Günter .....

    dann hast du so ein Teil noch nie besessen !?

    Aufblasen mit dem Mund, Stöpsel drauf ...... fertig ;)

    Zus. Zubehör für das Teil wiegen genau 0 ( Null ) Gram !


    vy 73 de Bert DM5IE

    73 de Bert, DM5IE ex DK7QB - SA2BRN - SE2I

  • Hallo Johannes, OE6JBG, hallo QRPer,


    in der Regel versuche ich mit öffentlichen Verkehrsmitteln so nah wie möglich an den anvisierten Gipfel zu kommen. Es gibt aber auch Ausnahmen, bei denen eher der Weg das Ziel ist und der Gipfel das Sahnehäubchen. Daher sind auch die Entfernungen recht unterschiedlich. Da ist alles von 2 km und 400 Höhenmeter bis zu 10 km und 700 Höhenmeter für jeweils eine Strecke vorhanden.


    Im Gepäck sind in der Regel: Transceiver (700 g), Mast (600 g), Antenne (100 g), Akku (800 g), Kopfhörer +Kabel + Abspannung + Notizbuch + Bleistift (100 g). Dann kommen immer noch eine Wasserflasche (1000 g) und etwas zu Knabbern (100 g) mit in den Rucksack. Das macht zusammen etwa 3,5 kg. Beim Akku könnte ich auf eine Variante mit 300 g ausweichen, was dann nur etwa 3 kg ergibt.


    Vom Gewicht her habe ich kaum Probleme. Nun würde ich gerade nicht einen kiloschweren Sitz mitnehmen wollen. Doch etwa 500 g für einen kleinen Hocker (oder noch weniger für einen Lufthocker wie von Bert, DM5IE vorgeschlagen) und nahezu nichts für einen möglichst langen Poncho (TNX Armin, DL6GCA) oder ein durchsichtiges Regencape erscheinen mir als annehmbare Zusatzlast. Und die Idee von Bert, DF7DJ, mit der Tischplatte (eventuell in Form einer leichten Birkenplatte) als Aufbau- und Arbeitsfläche ist sehr gut und ausbaufähig. Eventuell kann ich schon alles darauf befestigen, um dann auf dem Gipfel alles nur noch einsatzfertig aus dem Rucksack ziehen zu müssen.


    Ein kleiner Bericht über meine SOTA-Aktivitäten vor dem Schwarzwaldtreffen ist hier (Sieben Tage - sieben Gipfel) veröffentlicht.


    72/73 de Ingo, DK3RED - Don't forget: the fun is the power!

    Einmal editiert, zuletzt von DK3RED ()

  • Hi draußen Funker,


    ein für mich unverzichtbares Teil der Ausrüstung ist eine Picknickdecke vom Discounter.

    Das sind diese Decken, die von einer Seite Stoff und von der anderen Plastik haben. Das ist mein Sitz und wenn man es umklappt schützt es die Geräte. Vor dem Funkbetrieb rolle ich darauf meine Maurerschnur aus, damit sie ohne sich zu verhaken über einen Ast geworfen werden kann.

    Bei kühleren Temperaturen lege ich mir noch etwas Noppenfolie unter den Hintern.


    72, Olaf

  • Hi Ingo, das sieht doch schon in jeder Hinsicht zienlich perfekt aus.


    Zum Poncho passt vielleicht noch ein breitkrempiger regenfester Hut (eher kein Sombrero aus Stroh).

    Deine Idee, die Station mit EINEM Griff aus dem Rucksack zu ziehen, finde ich gut. Ich bin grad am überlegen, alles betriebsfertig verkabelt in ein Kistchen zu schrauben, das ich mir - mit der Öffnung mir zugewandt - auf die Knie stelle und der Schreibblock liegt oben drauf.


    Mitunter findet man nach 1000 Höhenmeter Aufstieg zu Fuss sowohl Antennenträger, als auch Sitzgelegenheiten vor.

    Das war richtig einladend, um ein Wenig zu verweilen. Schade, dass ich keine Zeit hatte. (Das Foto ist nicht unscharf, es herrschte letzten Mittwoch dichtes Schneetreiben.)


    Hier eine zerlegbare Sitzgelegenheit für Gruppenwanderungen.


    Für das Zelten sollte man die Unterkonstruktion am Besten 30 Jahre vorher anpflanzen (lassen).


    73 55 Johannes

  • Emil DL8JJ nutzte sowas auf einer Bergspitze im Schneetreiben, um mit dem KX3 zu Funken. Respekt vor Hardcore Funkern! Manch Jugendlicher stieg auf einen Huegel, um dann im Regen zu Funken. Wir muessen die leidenschaft bewahren, die solche Unternehmungen erst zu Stande kommen laesst...

    Buy expensive and cry only once! Chinese saying
    Skype: Hs0zfe E-mail: kf6vci@gmail.com Whatsapp: +49 163 8323 794