Umbau von alten PC-Schaltnetzteilen nach der relativ einfachen DL7IAB-Methode

  • Hallo,


    ein befreundeter OM, der mir etwas Gutes tun wollte, als er von meinem Vorhaben hörte, ein PC-Netzteil umzubauen, stellte mir ein kommerzielles Schaltnetzteil MeanWell 13,5V/22A zur Verfügung. Eine wichtige Quintessenz war, dass Schaltnetzteile offenbar (eigentlich nicht überraschend) in AM-Stellung ihre Schwächen zeigen:


    > Zwischen 10 und 20 MHz in Stellung AM ein Störpegel von max. 20dB über
    > S9 bei 16 MHz. In Stellung SSB etwa 25 dB schwächer. Nur auf 80m und
    > 10m
    sind
    > auch schwache Stationen aufzunehmen. Also leider nicht so sehr
    > geeignet
    für
    > den KW-Amateur.
    >
    > Entstörversuche (Klappferrite o.ä.) habe ich nicht unternommen.


    73/2 Hartmut, DJ7ST

    DL0AQB - Transfer Listserver <> Forum

  • Hallo, Hartmut!


    Das mit dem geringeren Störpegel bei SSB-Empfang ist leicht zu erklären. Du empfängst ja nur (im Idealfall) eines der Seitenbänder, d.h. die RX-Bandbreite ist entsprechend kleiner.


    Ganz generell habe ich ein ungutes Gefühl beim Einsatz von Schaltnetzteilen in Funkanlagen. Die Entstörung ist - wie ja auch von Einigen berichtet - alles andere als trivial. Dass es nach einigen Kopfständen dann doch "geht", ist zwar ganz schön, aber da kann man auch gleich ein komplett neues - analog geregeltes - Netzteil bauen.


    73
    Hans/DJ4AZ

    DL0AQB - Transfer Listserver <> Forum

  • Hallo zusammen,


    ich betreibe meine Station normalerweise an einem Industrieschaltnetzteil 13,5 Volt / 25 A, das von TDK stammt. Es befindet sich in einem Einschub, auf dem ein BOSCH-Schild genietet ist. Gekauft hatte ich es mir vor ungefähr 7 oder 8 Jahren auf einem Afu-Flohmarkt.


    Ich habe damit keinerlei Probleme und habe an QRM-freien Urlaubs-QTHs absolut keine Störungen feststellen können. Zwischen dem Schaltnetzteil und einer Autobatterie konnte ich keinen Unterschied hören.


    Dem eigentlichen Schaltnetzteil wurde allerdings ein symmetrisches Filter vorgeschaltet, das beim Kauf schon montiert war. Hier kann man das aufgedruckte Schaltbild betrachten. Unter http://www.cor.com/Series/PowerLine/EPVP/ und http://www.cor.com/Series/DC/DC/ kann man als Anhaltspunkt nachschauen, welche Dämpfungswerte bei welchen Frequenzen erreicht werden können. Bei Klappferriten bin ich skeptisch. Die bringen etwa -3 dB.


    Ich sehe das pragmatisch. Da ich mit PCs in den letzten 10 bis 12 Jahren keinen Ärger mit der Störstrahlung hatte, gehe ich auch davon aus, dass die Störstrahlung der umgebauten Schaltnetzteile ebenfalls kein Problem darstellt. DL7IAB hat 3 Netzteile umgebaut, die völlig ruhig laufen, davon ein ATX-Netzteil, das bei einem Funkfreund aus dem OV läuft und welcher damit zufrieden ist. Monitore, Fernseher, Flachbildschirme und Ladegeräte sind nach meiner Erfahrung die eigentlichen Übeltäter.


    Da ich von Umbauten so gut wie keine Rückmeldungen bekomme, bin ich für jeden Erfahrungsbericht sehr sehr dankbar! Entweder über das Forum oder per E-Mail dh7uaf@janson-soft.de. Fotos sind willkommen.


    Bei ganz alten Schaltnetzteilen sieht es allerdings oft problematisch aus. Ich hatte mal ein PC-Schaltnetzteil aus dem Jahre 1985 umgebaut. Abgesehen davon, dass ich es nur auf 2,5 Ampere bei 12,8 Volt brachte und doppelt so groß wie ein ATX ist, hat es ein erhebliche Rauschglocke bis in den UKW-Bereich erzeugt, die auch mit einer Filterung nicht vollständig zu beseitigen war.


    Die "modernen" PC-Schaltnetzteile der letzten 12 Jahre scheinen aber in der Regel unproblematisch zu sein.


    Längsgeregelte Netzteile können auch ihre Tücken haben, denn so einfach ist es auch wieder nicht, sie HF-Fest zu bekommen. Auch bin ich allergisch dagegen, wenn der Netztrafo akustisch brummt, weil er nicht vergossen ist. Und bei einer Flugreise kommen diese Netzteile alleine aus Gewichtsgründen für mich nicht in Frage. Hier mein FT-747GX mit dem umgebauten Netzteil:


    Der FT-747GX zieht maximal 15 Ampere, wenn man mit dem vollen, unmodulierten Träger sendet.


    Wer ein längsgeregeltes Netzgerät stationär in seiner Funkbude betreibt und damit zufrieden ist, soll es natürlich belassen.


    vy 73 Volker DH7UAF

    vy 73 de Volker SM5ZBS

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  • Hallo zusammen,


    da ich bei dieser tropischen Hitze (das Außenthermometer zeigte um 2:00 nachts immer noch 21 °C) nicht schlafen kann, habe ich mal mit dem Netzteil um 2:30 einen Test auf 20 m vorgenommen:


    Störpegel mit längsgeregelten Netzteil: S4
    Störpgel mit PC-Netzteil: S4
    Störpegel nach dem Einschalten des Flachbildschirms: S5.


    Auf dem 80- und 40m-Band ist mir nichts aufgefallen. Da die Antenne auf 20 m abgestimmt war, kann ich dazu keine genauere Aussage machen. Ich muss zum Abstimmen immer auf den Dachboden klettern. Das PC-Netzteil wurde ausgangsseitig ohne zusätzliche Filter betrieben.


    Fazit: Das Problem liegt bei mir beim Flachbildschirm und nicht beim umgebauten PC-Netzteil.


    Inzwischen habe ich das Netzteil auch mit einer auf 40m abgestimmten Antenne getestet und hier ist mir bei einem Vergleich mit dem längsgeregelten Netzteil ebenfalls kein Unterschied aufgefallen.


    vy 73 Volker DH7UAF

    vy 73 de Volker SM5ZBS

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  • Hallo,


    auch nach meinen Erfahrungen können LCD-Schirme kräftig strahlen. Es gibt 2 Hauptquellen je nach Modell: Der Schirm selbst (mal die Hand direkt auf den Schirm halten und den Störpegel beobachten) bzw. die Schaltnetzteile. Dagegen ist der Blechtrottel meist recht ruhig, dessen Schaltnetzteil soll ja manchmal sogar Störfilter haben, bisweilen existieren sie auch nur als Aufdruck auf der LP. Mein Kabelmodem hatte auch ein Schaltnetzteil, welches sich überlaut bemerkbar machte - jetzt kommen die 12V aus dem Computer, alles ok. Auch das Laden des Handys ist tabu, wenn ich funken will.
    Viel Spaß beim Experimentieren.


    73 Reiner

  • Hallo zusammen,


    bei Aufräumarbeiten habe ich einen Artikel von N0XEU mit dem Titel "PC-Schaltnetzteil im Amateurfunkeinsatz" in der CQ-DL 7/2002 S. 512 bis 514 gefunden. Allerdings wurde hier nicht der Trick von DL7IAB eingesetzt sondern lediglich noch ein Lastwiderstand eingebaut, damit das Schaltnetzteil überhaupt läuft, denn meistens laufen Schaltnetzteile ohne Last nicht. Die eigentliche Schaltung wurde also nicht manipuliert. N2APB hat Ideen zum Gehäuse beigesteuert und eine Frontplatte aus Platinenmaterial gestaltet.


    Besonders interessant war, dass dieses Schaltnetzteil hinsichtlich der Störabstrahlung im Labor der ARRL mit guten Ergebnissen getestet wurde: "Die von Schaltnetzteilen bekannten Störspannungen waren genauso stark oder schwach, wie bei üblichen für Amateurfunkgebrauch gedachten Schaltnetzteilen."


    vy 73 Volker DH7UAF

    vy 73 de Volker SM5ZBS

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  • Der Regler im Schaltnetzteil ! ! !


    Hallo Schaltnetzteil-Umbauer,


    ich habe gestern ein altes PC-Schaltnetzteil umgebaut. Zunächst Spülmaschinenreinigung, dann neue Frontblende mit 2-pol. Netzschalter, Kontrolllampe Ausgangsbuchsen etc. wie von Volker, DH7UHF beschrieben. Fräsen der 5V-Leiterplatteninsel und sonstige kleine Mods. Auswahl der Widerstände für den Spannungsteiler, Nachrechnung der Belastbarkeit und fertig! Na ja, für die Gehäuselackierung (nach dem Probelauf) wird das Innenleben noch mal demontiert.
    Natürlich habe ich alle Anschlüsse insbesondere die geänderten Inseln auf der Leiterplatte noch einmal gründlich kontrolliert. Dann kamen meine Zweifel. Hatte ich etwa ein anderes Netzteil erwischt mit zwei getrennten U-Reglern. Mein Netzteil sieht doch ziemlich gleich aus wie das auf den Fotos von Volker. Die Mitte des Spannungsteilers (5V-Insel) geht als Istwert-Rückführung über eine dünne Leiterbahn in den Regler. Aber von meiner 12 V-Insel (genau 13,8V) geht auch eine dünne Leiterbahn in den Regler. Wie kann das sein? Der Regler hat doch nur eine Istwertrückführung. sollte bei meinem Netzteil für 5V und für 12V je ein separater Regler eingebaut sein?
    Nach meinem Verständnis geht das 5V Rückführsignal bei einem PC-Schaltnetzteil auf einen Regler der dann über einen Pulsdauer-Modulator und einem Treiber die Schaltstufe vor dem Ausgangstransformator bedient. Da ich die Struktur des Reglers nicht durchschauen kann, habe ich mein "umgebautes" Netzteil vorsichtshalber nicht eingeschaltet. Warum werden im Original-Netzteil beide Ausgangsspannungen, 5V und 12V auf den Regler zurückgeführt. Falls dieses bei den bereits umgebauten Netzteilen auch so ist, werde ich morgen den Netzschalter umlegen und einen Test machen.
    BTW: Es handelt sich natürlich nicht um ein ATX-Netzteil.


    Jakob, DL2GN


    Übrigens, der Umbau nach den ausführlichen Unterlagen von Volker ist ein reines Vergnügen.


    Vielen Dank an Volker, DH7UHF

  • Hallo Jakob,


    vielen Dank für deinen Bericht. Aus der Ferne ist das jetzt natürlich schwer zu sagen. Ich werde morgen mal ein weiteres Netzteil aufschrauben. Ich habe hier noch 20 AT-Netzteile, die alle umgebaut werden sollen.


    In ftp://ftp.heise.de/pub/ct/listings/0510-196.zip ist ein Schaltbild eines solchen AT-Netzteils drin. Diese Zip-Datei habe ich auf http://www.heise.de/ct/ftp/listings.shtml gefunden. Schlimmes kann nach diesem Schaltbild nicht passieren, da die Rückführung von 12 Volt auf den Regelungsteil über einen relativ hochohmigen 82 kOhm Widerstand (R29) erfolgt. R29 ist relativ hochohmig gegenüber R28 und R29, die einen Spannungsteiler zwischen Masse und 5Volt bilden, so dass ich mir keine zu großen Sorgen machen würde. Offenbar sollen die 12 Volt über R29 "ein bisschen" geregelt werden. Es ist aber nur ein PWM-Regler drin


    Hier unter http://pdf1.alldatasheet.com/d…/5775/MOTOROLA/TL494.html ist das Datenblatt vom TL494, dem PWM-Regler


    Es ist schon nach Mitternacht und da fällt es mir schwer jetzt die Details von der ohnehin nicht gerade einfachen Schaltung nachzuvollziehen.


    vy 73 Volker DH7UAF

    vy 73 de Volker SM5ZBS

  • Hallo Volker,


    vielen Dank für Deine schnelle Antwort zur "späten Stunde". Ich habe die 12V-Rückführung im ersten Anlauf auch so interpretiert. Sie soll wohl "ein Bisschen" mitregeln, wenn es denn keinen getrennten 12V-Regler gibt. Und den gibt es nach dem Schaltbild nun wirklich nicht.
    Leider kann ich den Test erst am Freitag machen, da ich morgen in Essen bin.
    Ich werde dann weiter berichten.


    Vy. 73 Jakob

  • Hallo, da melde ich mich auch mal zu Wort. Die Homepage von mir lautet http://www.mydarc.de/dl7iab Einfacher gehts mit Google, als Suchstring dl7iab eingeben und Homepage von Anneliese und Richard auswählen. In der Navigationsleiste ATX-Netzteil 14V 16A auswählen. Dort ist alles beschrieben. FAQ ist auch hilfreich. vy 73 es 55 de dl7iab, Richard

    Einmal editiert, zuletzt von DL 7 IAB ()

  • Hallo zusammen,


    eben habe ich ein weiteres AT-Netzteil umgebaut. Es war übrigens das, was ich in der Geshirrspülmaschine gewaschen hatte. Bei diesem Exemplar ging sowohl von der 12-Volt-Insel als auch von der 5-Volt-Insel eine Leitung zum Schaltregler (H532A steht auf dem DIL14-Gehäuse). Trotzdem funktionierte es nach dem Umbau einwandfrei und ich konnte die 13,8 Volt Ausgangsspannung ohne Schwierigkeiten erreichen.


    Probeweise unterbrach ich von der 12-Volt-Insel die Leiterbahn zum Schaltregel. In diesem Zustand konnte man aber keine Ausgangsspannung feststellen.


    Das Vertauschen der beiden Diodenpaare war auch kein Problem. Das Kühlblech war an zwei Punkten auf die Platine gelötet. Mit Entlötlitze konnte man es herauslöten. Durch das Vertauschen war nun das andere Diodenpaar leitend mit dem Kühlblech verbunden. Deshalb musste man einen der beiden Lötpunkte des Kühlblechs freifräsen.


    Auf dem Aufkleber des Gehäuses stand 150 Watt angekreuzt. Mal sehen, wieviel Ampere es nun tatsächlich liefern kann.



    Nachfolgend ein paar Bilder


    Die Leiterplatte nach dem Umbau:



    Der eingebaute Spannungsteiler. Mit den drei Widerständen im Vordergrund habe ich mich langsam an die 13,8 Volt Ausgangsspannung von unten herangetastet. Sie liegen parallel zu der 5-Volt-Insel und Masse.



    Leiterbahnunterbrechung für den Spannungsteiler:



    Drahtbrücke und Leiterbahnuterbrechung, damit der Lüfter mit 5 Volt drehzalreduziert arbeitet. Er wird also jetzt mit Minus 5 Volt betrieben. Der Stecker zum Lüfter muss jetzt natürlich verkehrt herum eingesteckt werden:



    Was ich mit dem Gehäuse gemacht habe, kann man unter Anleitung zur Wiederverwendung alter Gehäuse von PC-Netzteilen (reichlich bebildert) ersehen.


    vy 73 Volker SM5ZBS

    vy 73 de Volker SM5ZBS

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  • Hallo zusammen,


    hier ein paar Ansichten meines neuesten Schaltnetzteilumbaus. Das Gerät soll in seinem zukünftigen Leben eine 2m-FM-Station betreiben. Deshalb wurde der Stromanschluss nach hinten gelegt:



    Wippschalter mit Glimmlampe, grüne LED zur Kontrolle der Ausgangsspannung




    Bananenbuchsen auf der Rückseite




    Die Ösen wurden mit doppelseitig kupferbeschichtetem Leiterplattenbasismaterial aus Glasfaser realisiert. Besser wären selbstgemachte Ösen aus Weißblech, weil man es nach dem Anziehen der Muttern verbiegen kann. Es dient dann als Schraubensicherung.



    Ansicht von oben



    Das betriebsbereite Netzteil


    Das Netzteil habe ich 90 Minuten lang mit 13 Ampere belastet. Die Spannung fällt dabei von 13,77 Leerlauf auf 13,7 Volt ab. Den bürstenlosen, an 5 Volt betriebenen und mit Motoröl (15W40) geschmierten 12-Volt-Lüfter hört man fast nicht.


    Wichtig: Zum Anschluss nur Bananenstecker verwenden, die auch mit dem Kabel verlötet sind. Wenn die Kabel nur an die Stecker geschraubt sind, werden sie schon bei 10 Ampere sehr heiß. Die Folge: Wackelkontakt und Schmelzen der Plastikstecker:



    Verschmorter Bananenstecker, weil das Kabel nicht mit dem Stecker verlötet wurde.


    Weiteres zur Montage von Bananensteckern ist unter Falsche und richtige Montage von Bananensteckern zu finden.


    vy 73 Volker SM5ZBS

    vy 73 de Volker SM5ZBS

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  • Hallo Liste,


    ich habe gerade ein umgebautes PC-Netzteil im Burn-In :-))


    Es handelt sich um ein 465W-Netzteil mit aktiver PFC von NMB, bei Pollin für 4,95 unter der Bestellnummer 350 580 erhältlich.


    NMB? Wer isn datt? Nun, der größte japanische Kugellagerhersteller (Nippon Miniature Bearings, auch als Minebea bekannt), der nebenbei auch PC-Komponenten fertigt (Präzisionsmotoren, Lüfter, PC-Tastaturen und eben auch PC-Netzteile).


    Für uns sind die beiden 12-V-Ausgänge mit 11 bzw. 13A Maximalstrom interessant. Eine nähere Untersuchung der Baugruppe zeigte neben einem sehr hochwertigen Aufbau (großzügig dimensionierte Wickelgüter, Qualitätsbauteile, FR4-Leiterplatten, temperaturgeregelter Lüfter etc.), daß 5V, 3,3V und 12V unabhängig voneinander geregelt werden. Die Hauptregelschleife hängt an der 12V-Seite, 5V und 3,3V werden über Transduktoren geregelt. Beide 12V-Ausgänge werden über einen eigenen Stromfühler überwacht (wird so in der ATX-Spec gefordert), kommen aber aus einer gemeinsamen Quelle. Übrigens startet das Netzteil auch ohne Last an den Ausgängen!


    Nach einer kleinen Operation (Stecker abzwicken und Kabel umsortieren, Strombegrenzer für 12V auf denselben Abschaltwert justieren, 12V-Spannung mit 6k8 Zusatzwiderstand auf 13,3V bringen, 5V und 3,3V mit "Angstwiderständen" versehen) fand gerade der Probelauf statt: 21A Last (zusammen 250W Halogenlampen) ergaben eine geringe Erhöhung der Ablufttemperatur, das Gehäuse wurde an einer Stelle handwarm (drunter saß der Übertrager), der Lüfter schnurrt mit niedriger Drehzahl vor sich hin. Operation gelungen! Als nächstes kommt morgen der EMV-Test dran, aber bei der soliden Ausführung erwarte ich da keine negativen Überraschungen.


    Ich häng noch einige Bilder vom Innenleben vor dem Umbau dran.


    Frohes Basteln wünscht


    Rainer DG1SMD

  • Hallo Rainer,


    das Pollin-Netzteil ist im Preis unschlagbar,habe zwei davon. Bin schon seit Tagen dabei, Schaltungsvarianten von AT- und ATX- Netzteilen zu studieren um einen Umbau auf ca 13,5 Volt zu starten. Du würdest mir und anderen sicher auch vieles ersparen wenn Du den Umbau genauer schildern könntest. Vor allem der genaue Einbauort des 6k8 Widerstandes zur Spannungserhöhung wäre interessant. Zwar habe ich mir die Schaltungstheorie von Schaltnetzteilen, spez. PC-Netzteilen, inzwischen verinnerlicht, aber dem HF-Techniker liegt sie nicht besonders.
    Vielen Dank für Deine Bemühungen

  • Hallo Liste,


    hier noch ein Bild meines Umbaus. Die im Text erwähnten "Angstwiderstände" sind 39 Ohm bei 5V und 15 Ohm bei 3,3V. Zwecks Spannungsanpassung der 12V-Seite habe ich einen Mini-MELF-Widerstand an die im Foto bezeichnete Stelle gelötet. Ich bin in diesem Fall auf 13,3V und nicht 13,8V gegangen, weil die integrierte Schutzschaltung laut ATX-Spec bei 13,4V (minimum) zuschlägt und ich zu faul war, das zu ändern (die Teilerwiderstände stecken in einem ASIC von Minebea namens PGC-001A, für das ich keine Unterlagen habe).


    Ich hoffe, das Bild sagt mehr als tausend Worte!


    Frohes Basteln wünscht


    Rainer DG1SMD

  • Hallo Rainer,


    leider hat es bei mir nicht geklappt. Habe den 6k8 Mini-Melf-Widerstand erstmal als 6,8 KOhm Widerstand interpretiert und eingelötet. Ergebnis: keinerlei Änderung des 12Volt-Ausganges. Dann den 6k8 Widerstand gegen ein gleichgrosses Poti getauscht und langsam herunter geregelt. Ergebnis: Keinerlei Änderung des 12Volt-Ausgangsspannung bis Potiwert auf ca 70 Ohm, dann abrupte Abschaltung. Bei Werten unterhalb 70 Ohm ist keine Einschaltung mehr möglich. Schade es wäre halt zu schön gewesen, das hochwertige Netzteil auf so einfache Weise auf über 13Volt zu bringen. Ich weiss jetzt auch nicht mehr weiter, die Schaltung ist mir einfach zu kompliziert. Natürlich hatte ich die "Angstwiderstände" auch eingelötet. Bin gespannt ob es noch weitere Möglichkeiten gibt.


    VY 73
    Helmut DJ9PY

  • Hallo Rainer,


    ich muss mich entschuldigen, es hat doch geklappt. Der Vollständigkeit halber habe ich den 6,8KOhm-Widerstand in mein zweites Netzteil eingelötet und siehe da,es sind 13,3 Volt am Ausgang. Werde jetzt erst einmal den Fehler im ersten Netzteil suchen und dann wieder berichten. 13,3Volt bei über 20Amp. ist eine akzeptable Spannung für Endstufen, da werden die Netzteile bei Pollin bald ausverkauft sein.
    Vielen Dank für Deine Bemühungen.


    Vy 73
    Helmut DJ9PY

  • Hallo Helmut,


    schau mal nach, ob beim ersten (streikenden) Netzteil das dünne schwarze Kabel in der Luft hängt: das ist die Fühlerleitung! Ansonsten Gratulation zum erfolgreichen Umbau!


    Nochn Tip: die beiden Potis stellen die Überstrom-Abschaltschwelle der beiden 12-V-Ausgänge ein. Wenn Du die beiden Ausgänge eh wieder zusammenklemmst, kannst Du die Potis ignorieren.


    Falls Dir 13,3V nicht reichen, kannst Du vorsichtig die Ausgangs-Spannung erhöhen, indem Du den 6K8-Widerstand reduzierst, bis die Überspannungsabschaltung "kommt", und dann auf einen Wert knapp darunter einstellen (wenn es unter 13,8V liegt) oder halt auf 13,8V. Der Spannungsteiler ist übrigens 4K7 nach 12V, 910 Ohm nach Masse bei einer Referenzspannung von 1,95V. Ein Parallelwiderstand von 5K6 sollte 13,65 ergeben, 5K1 13,82.


    Eine Messung mit den FT-817 und einem Spannungstastkopf aus der EMV-Meßtechnik ergab noch Brummstörungen im AM-Bereich auf der Ausgangsspannung, die aber an meinem speziellen Kabelsalat lagen. Je 100nF von 13,3V zum Gehäuse und von Masse zum Gehäuse (der Kabelbaum "Schwarz" und Schutzleiter/Gehäuse sind DC-mäßig getrennt!) beruhigten aber die Lage sofort...


    Frohes Basteln wünscht


    Rainer DG1SMD

    Rainer DG1SMD aus Adelberg JN48TS DOK Z46/P01

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  • Hallo,


    angeregt durch Eure Erfolge beim Umbau habe ich mir auch eine handvoll Netzteile bestellt. Bei dem Preis muß man sofort zuschlagen. In Abwandlung eines Gorbi Zitates, wer da nicht kauft, den bestraft das Leben.


    Jetzt mal 'ne ganz andere Frage: Ich habe seit Jahren eine TenTec Hercules II PA, die ich noch nie in Betrieb genommen habe. Die soll 500W HF machen, ich weiß, ich habe damit eigentlich im QRP-Forum nichts verloren, andererseits ist die Qualität der Antworten und der Wissensstand der Forum-Teilnehmer unschlagbar.


    De Hercules braucht 13,8V/80A. Was spricht dagegen, vier oder auch fünf Pollin-Netzteile parallel zu schalten? Hat jemand die Schaltung des Reglers? Es wäre ja sinnvoll, nur eine Referenz für alle Netzteile gemeinsam zu verwenden. Gegebenenfalls könnte man zur besseren Lastverteilung noch einen kleinen Widerstand in den +12V-Leitungen vorsehen. Als Widerstand reicht da vermutlich schon das Anschlußkabel, denn an 0,01 Ohm fallen bei 20A schon 0,2V ab.


    Spricht etwas gegen ein paar dicke Elkos am Ausgang, kommt ein Schaltnetzteil damit klar? Ich denke hier durchaus an eine Größenordnung von 0,1F. Die Elkos könnten ja ggf. kurzzeitig den Spitzenstrom liefern und auch zur Lastverteilung beitragen.


    vy 73
    Heinz DH2FA, KM5VT

    Heinz DH2FA, KM5VT

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  • Hallo Heinz,


    ich habe auszugsweise mal angefangen, den Regelkreis der NMB-Netzteile zu untersuchen, aber von einer Parallelschaltung würde ich abraten.


    Als Problemlösung würde ich folgendes vorschlagen:



    http://www.rainer-foertig.de/N…aete%20Niederspannung.htm


    ganz oben (ja, Nennspannung ist 24V, aber das Ding kann über einen Widerstand von 0..24V programmiert werden, 5,1k ergibt 13,8V, und man kann die Biester problemlos parallelschalten). Datenblatt und Applikationshandbuch gibts bei


    http://www.power-one.com/resou…roducts/datasheet/psk.pdf


    und


    http://www.power-one.com/resou…cts/appnote/psk_2-app.pdf


    Die Dinger akzeptieren Gleichspannung von 20..80V und setzen diese mit sehr hohem Wirkungsgrad auf 13,8V um. Zwei OV-Kumpels haben ihr Shack mit diesen Wandlern auf Akkubetrieb (24V) umgestellt, der eine funkt inzwischen nur noch mit Solarstrom, der andere plant das auch (er lädt die Akkus tagsüber aus dem Netz nach, abends wird mit Batteriestrom gefunkt -> keine Netzstörungen mehr).


    Wie man dem Datenblatt entnehmen kann, lassen sich die Wandler über eine Steuerleitung zur Zusammenarbeit (automatische Lastverteilung) überreden, und das klappt hervorragend (der Solarfunker hats schon aufgebaut und benutzt es seit Längerem).


    Als Netzteil bieten sich folgende Optionen an:


    1) auf Flohmärkten tauchen immer wieder Ericsson-Netzteile 24V/50A aus Mobilfunksendern auf. Diese sind mit einer aktiven cos phi-Korrektur versehen und verhalten sich damit wie eine 1200W-Herdplatte ;) Das sollte so gerade für die PA reichen (wobei die 80A bei SSB und CW ja kein Dauerstrich sind).


    2) eine alte 48V oder 60V-Versorgung für eine größere Telefonanlage.


    3) jegliches Netzteil >20V <80V mit mindestens 1200W, muß noch nicht mal stabilisiert sein (die werden meist auf den Flohmärkten ignoriert, da die meisten auf 13,8V fixiert sind (dürfte sich aber mit diesem Posting ändern ;) ).


    Soweit meine Vorschläge.


    Frohes Basteln wünscht


    Rainer DG1SMD


    PS nein, ich habe keine Anteile bei Förtig oder Power One


    Edith: Tappfuhler

    Rainer DG1SMD aus Adelberg JN48TS DOK Z46/P01

    Einmal editiert, zuletzt von Rainer ()