Umbau von alten PC-Schaltnetzteilen nach der relativ einfachen DL7IAB-Methode

  • Hallo Rainer,


    ich habe auch solch ein Pollin NT mitkommen lassen. 6k8 eingelötet angeschlossen und nichts passiert. Keine Ausgangsspannungen meßbar. Schwarz ist Masse was soll an Rot, an Orange, und an Gelb anliegen. Kleine Lastwiderstände 15 Ohm habe ich auf die Stecker an den Kabelschwänzen gesteckt. Jeweils von schwarz nach den anderen Farben.


    Gibt es noch Einschaltleitungen, etc. was man beachten muß? Von ComputerNT habe ich keine Ahnung. Natürlich auch kein Schaltbild. Da Du schon so schön bebildert und ausfühlich geschrieben hast, kannst Du für dieses NT eine Anleitung schreiben?


    Tja, Rainer so ist das, was hat man von dieser Bande im Forum? Nichts als Arbeit!


    73 de uwe df7bl

    Uwe df7bl


    Wenn Du meinst etwas geht nicht, dann störe nicht die, die es gerade machen.

  • Hallo Uwe,


    Kann es sein, daß Du schon länger kein modernes PC-Netzteil mehr in den Fingern hattest?


    ATX-Netzteile werden über eine Steuerleitung vom Motherboard her eingeschaltet (wohin sie zu diesem Behufe dauernd 5V als Standby-Spannung liefern). Hier findest Du die aktuelle ATX-Normbelegung fürs Netzteil:


    http://pinouts.ru/Power/atx_v2_pinout.shtml


    Wer es ganz genau wissen will: hier ist die komplette aktuelle ATX-Netzteil-Spezifikation:


    http://www.formfactors.org/developer/specs/PSU_DG_1_0.pdf


    Einfach den grünen Draht mit Masse verbinden, und das Netzteil sollte anlaufen. Vorher kannst Du ja mal nachmessen, ob am violetten Draht gegen Masse gemessen 5V rauskommen. Wenn nicht, ist was faul


    Viel Erfolg!


    Rainer DG1SMD

    Rainer DG1SMD aus Adelberg JN48TS DOK Z46/P01

  • Hallo Rainer,


    danke für die Hilfe damit werde ich sicher weiterkommen. Computermäßig darfst Du mich ruhig als DAU (Dümster anzunehmender User) bezeichnen. Ich sitze nur davor und benutze das Teil. Wenn es nicht mehr geht kommt DL9LE und bringt es in Ordnung. So hat jeder seine Gebiete.


    73 de uwe df7bl

    Uwe df7bl


    Wenn Du meinst etwas geht nicht, dann störe nicht die, die es gerade machen.

  • Hallo Rainer,


    erst mal es läuft ganz prima! Der wichtigste Hinweis war:


    http://www.formfactors.org/developer/specs/PSU_DG_1_0.pdf


    In Kurzform der grüne Draht an Masse.
    Die Specs sagen minimale Überspannungsauslösung 13,4V Nominal 15V Maximal 15,6 bei meinem Teil kommt die Auslösung bei 13,95V. Für eine Ausgangsspannung von 13,8V brauche ich einen 5K Widerstand. Wer die Normreihe nicht hat 2*10K paßt.


    Getested habe ich auch. Gemein, eine H4 55W, aber der Kaltwiderstand des Glühfadens ist nicht zu verachten. Nimmt man nur eine der 12V Quellen schaltet das NT beim einschalten der Last wegen Überstrom ab.


    So offen stört es unter Last etwas im Radio, dazu gibt es ja schon die Gegenmaßnahmen weiter oben im Threat.


    Was die Specs auch sagen solche NT dürfen ausgeschaltet 30 WATT ziehen, 450W Typen 10% ihrer Max. Leistung also meßt mal die Leistungsaufnahme Eurer ausgeschalteten Computer. Bei 30 Watt und 18C für das kw sind das StandBy 47,3€/a. Dafür kann man eine Steckerleiste mit Schalter kaufen.


    73 de uwe df7bl


    Edit: Die Angstwiderstände habe ich weggelassen. Die Specs sagen braucht nicht sein NT muß heil bleiben. Darf sich höchstens schlafen legen. Das tut dieses Teil aber nicht.

    Uwe df7bl


    Wenn Du meinst etwas geht nicht, dann störe nicht die, die es gerade machen.

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  • Hallo Zusammen, habe auch mal 3 Netzteile umgebaut, davon 2 mit Erfolg.Das 3. gab "Rauchzeichen" mit akustischer Signalisierung (Knall,Puff,Peng) und schwarzen Schmauchspuren auf der Tischplatte, unter mitnahme des 16A-Automaten ;-)) Da die Kühlfläche der Powerfets auf Minus-Elko liegt denke ich es hat dort einen Überschlag von den Fet´s (isolierte Bauform) zur Kühlfläche gegeben. Daraufhin hat sich der Lötstift der Kühlflächenbefestigung ausgelötet (blitzartig ;) und besagte Schmauchspuren auf der Tischplatte erzeugt...Beim Spannungsteiler habe ich ein 4W 100Ohm Poti paralell geschaltet(oberes Ende an 12V, Schleifer an 5V, unteres Ende an Minus), damit lässt sich die Ausgangsspannung schön einstellen. Die Ausgangsspannung bricht unter Belastung mit ca. 10A um ca.10mV zusammen. Von den vorhanden Kabeln sollte man dann mindestens 2-3 paralellgeschaltet belassen um den Spannungsabfall an den Klemmen zu reduzieren. 73 und viel Spass beim Umbau de Reinhard DL5ZA

  • Hallo,


    ich habe ein umgebautes AT-Schaltnetzteil seit einem Jahr an meinem 10W-Transceiver in Betrieb. Das Gerät arbeitet störungsfrei, d.h. auf den Kurzwellenbändern 3,5-30MHz sind bei mir absolut keine Störungen feststellbar.
    Das hat mich ermutigt ein weiteres AT-Netzteil nach der von Volker beschriebenen Methode umzubauen.
    Zunächst war der Umbau wie erwartet in Bezug auf die 13,8V-Regelung erfolgreich: Absolut stabile 13,76V mit etwa 6mV Brumm im Leerlauf.


    Aber jetzt kommt die Enttäuschung:
    Bei Belastung über 0,5A schwingt die Regelung mit einer Frequenz von ca. 1,2 kHz und am
    Ausgang ist die (sinus-) Schwingung mit ca. 150 bis 200mV (je nach Belastung) überlagert.
    Belastung z.B. Widerstand 3,3 Ohm, ca. 4,2A Brumm 200mV Spannung am DVM 13,74V.
    Die Ausgangsspannung bleibt also trotz der Schwingung bemerkenswert stabil.
    Elkos am Ausgang z.B. 2x 3300uF bringen keine Verbesserung.
    Wie kann man die Regelung stabilisieren? Leider habe ich keinen Schaltplan des Netzteiles.
    Vielleicht hat jemand ein ähnliches Problem gehabt und kann mir einen Tipp geben.
    Vielen Dank!


    Jakob, DL2GN


    PS: Die Leistungsdioden für 5V und 12V wurden von mir nicht ausgetauscht!

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  • Hallo Jakob,


    dieses Schwingproblem hatte ich auch bei einem AT-Netzteil unter Last. Die zusätzlichen Elkos am Ausgang haben ja eine Eigeninduktivität. Vielleicht helfen ein paar zusätzliche 470nF-Kondensatoren aus Ausgang. Oder schalte mal 10 nF oder 100 nF zwischen Masse und dem Eingang des Regelkreisverstärkers, also dort wo die 5Volt-Insel durchtrennt wurde. Da muss man etwa experimentieren. Früher oder später bekommt man das Schwingen weg. Hast du die beiden Diodenpaare eigentlich vertauscht?


    vy 73 Volker SM5ZBS

    vy 73 de Volker SM5ZBS

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  • Hallo Volker,


    vielen Dank für deine Hinweise! Aber die von Dir vorgeschlagenen Maßnahmen hatte ich auch schon ausprobiert. Leider ohne Erfolg! Die bei Belastung auftretende Schwingung am Ausgang lässt sich nicht reduzieren. Die beiden Diodenpaare habe ich nicht vertauscht, da ich das Netzteil nur mit max. 5-6A belasten will.
    Auf der Internetseite von DF6VB habe ich einen Umbauvorschlag gesehen, bei dem empfohlen wird, den Ladeelko auf der 5V-Insel auf der Spannungsteilerseite zu belassen, und nur den Anschluß von der Drossel abzutrennen. Ansonsten ist die Schaltung mit Deinem Umbauvorschlag identisch. Das habe ich natürlich auch getestet. Der Ladeelko hat eine Kapazität von 2200uF. Ergebnis: Kein Erfolg!
    Versuchsweise habe ich auch den Eingang des Regelverstärker-IC mit 100nF und auch mit 10nF beschaltet. Beide Maßnahmen führten zu einer noch größeren Schwingungsamplitude am Ausgang. Bei 100nF ca. 600mV!


    Nach diesem Frust habe ich die Platine eines weiteren AT-Netzteiles umgebaut. Erfreulicherweise passt diese Platine exakt in das bereits modifizierte Gehäuse, so dass die mechanischen Arbeiten nicht noch einmal durchgeführt werden müssen. Nach dem Einbau des Spannungsteilers funktionierte die Regelung wie erwartet. Keine Schwingung!! Ripple ca.60mV bei 8A Belastung (kurzzeitig 10 Sekunden)! Jetzt wird das Netzteil gespritzt und vollständig zusammengebaut. Trotzdem bin ich nicht zufrieden. Sicher werde ich am Wochenende die „unvollendete“ Platine noch mal hervorholen und versuchen, die Schwingneigung zu beheben.


    vy 73 Jakob, DL2GN