G5IJ Antenne

  • Interessierte können mal die alte Philips App.Note ECO9607 und ECO7213 (design of h.f. wideband power transformers) anschauen. Da kommen keine Pulvereisenkerne drin vor....


    73 de Jochen!

    Hallo Jochen,


    hast Du eine Quelle für Kopien auf die App. Notes?

    73 de Uwe
    DC5PI

  • App Note ECO6907 "Design of H.F. Wideband Transformers"

    App Note ECO7213"Design of H.F. Wideband Power Transformers; Part II"


    Sehr informative Application Note über die Funktion und Ersatzschaltbilder eine Transformators im Allgemeinen und für Hochfrequenz im Besonderen.


    Die Notes stammen von Valvo Ferroxcube (Philipps) und darin kommen schon deshalb keine Eisenpulverkerne vor, weil es

    a) um HF Breitbandtrafos geht und

    b) weil Valvo Ferroxcube Hersteller von Ferritmaterialien war und ist und schon von daher kein Interesse haben muss, Konkurrenzprodukte wie Eisenpulverkerne von Micrometals (Amidon) in ihren Firmenschriften zu bewerben.


    Aber generell lässt sich sagen, wegen der hohen Permeabilität eignen sich Ferrite für breitbandige Andwendungen. Eisenpulver ergibt höher Güte und ist bei resonanten Kreisen oder bei hohen Leistungen im Vorteil. Als Trafo eignen sich beide Materialien. Die Auswahl hängt vom Einsatzzweck und von der geforderten Induktivität und vom abzudeckenden Frequenzbereich ab.


    73

    Güner

    "For every complex problem there is an answer that is clear, simple, and wrong" (H.L. Mencken)

    3 Mal editiert, zuletzt von DL4ZAO ()

  • Uwe, Du hast Dein zulässiges Koversationsvolumen erreicht. Es sind keine weiteren Konversation möglich. :D

    Schick mir mal ne valide Adr. per PN - wenn Du aufgeräumt hast, hi.

    73 de Jochen


    Günter war schneller.....

  • 3. Ein SWR von 2,5 oder 3 bei leerlaufendem Übertrager heisst nicht, dass im Ringkern Energie verheizt wird; der würde dann auch warm werden. Ein SWR-Meter kann nicht zwischen Realteil (ohmscher) und und Imaginärteil der angeschlossenen Impedanz unterscheiden. Solange die HF nicht irgendwo in Wärme umgesetzt wird, gibt es auch keine Verluste.

    Hallo Ralf,


    ein reiner Blindwiderstand, egal ob +jX oder -jX erzeugt immer einen Reflexionsfaktor von 1 und damit Totalreflexion. Wenn Du ein SWR von 2,5 oder 3 misst, dann muss immer auch ein reeller Widerstand vorhanden sein, evt. z.B. generiert durch Kernverluste, Verluste im Dielektrikum, im Draht o.ä.

    Und wenn diese Energie nicht als elektromagn. Welle abgestrahlt wird, dann wird sie mit hoher Wahrscheinlichkeit irgendwo verheizt.

    Und ja Du hast Recht, ein SWR-Meter kann mit Blindwiderständen nix anfangen, es kann (wenn es für 50 Ohm ausgelegt ist) nicht mal zwischen 25 Ohm und 100 Ohm reellem Widerstand unterscheiden. In beiden Fällen ist das SWR 1:2.


    73

    Markus

  • Hallo Ralf,


    ein reiner Blindwiderstand, egal ob +jX oder -jX erzeugt immer einen Reflexionsfaktor von 1 und damit Totalreflexion. Wenn Du ein SWR von 2,5 oder 3 misst, dann muss immer auch ein reeller Widerstand vorhanden sein, evt. z.B. generiert durch Kernverluste, Verluste im Dielektrikum, im Draht o.ä.

    Hallo Markus,


    stimmt. Da habe ich Müll geschrieben bzw. gedacht. Ist 20 Jahre her, dass ich mich das letze Mal mit Smith-Diagrammen auseinandergesetzt hatte, und da hat mir die Erinnerung einen Strich gespielt.


    Ich war davon ausgegangen, dass ein (ideales) Reflektometer bei +j150 Ohm, also einer rein induktiven Last, ein SWR von 3 anzeigt. Laut Smith-Diagramm sollte es jedoch "unendlich" anzeigen. Da muss ich "zurückrudern".


    Was ein reales Reflektometer bei einer rein induktiven Last wirklich anzeigt, ist allerdings ein anderes Thema ;) .


    Ich glaube allerdings nach wie vor nicht, dass die Verluste, die jemand laut dem verlinkten PDF gemessen haben will (SWR von ca. 2,5 oder 3 bei leerlaufendem Übertrager, wenn ich mich recht erinnere) im Eisenpulver-Kern entstanden sind. Vielleicht hat er den Übertrager am Ende des Koaxkabels belassen - es ist ja eine alte Praktiker-Weisheit, dass ein verlustbehaftetes Koaxkabel das SWR "verbessert", also zu niedrigeren Werten verschiebt. Da kann leicht aus SWR "unendlich" ein SWR von 3 werden.


    73,

    Ralf

  • Hallo Ralf,


    alles klar. Wenn ich dafür Zeit hätte, würde ich den Trafo mal wickeln und durchmessen.

    Allerdings liegt meine Priorität aktuell auf dem verrückten Projekt "Stereo Bluetooth-Lautsprecher mit Batterie-Röhren" -

    das frisst meine Zeit komplett ;)

    73

    Markus

  • Das Kernthema hab ich ja vor relativ kurzer Zeit selbst bastelnd (im Zusammenhang mit der Spartrafoeinspeisung einer anderen Antenne) "erfahren." Mit dem Ziel, auf mehreren Bändern Leistung zu übertragen waren neben 4W620 auch FTxx -77, -61, -43 und 4C6 im Einsatz.

    Letztens habe ich noch Thora-Kerne gekauft, finde gerade das Datenblatt nicht....


    Für Güte (Filter) und Resonanzübertrager sind Txxx-2, -6 bestimmt sinnvoll. An dieser Stelle hab ich den Eindruck, daß sinnlos überdimensionierte Kerne die besseren Ergebnisse liefern. Beispiel: eine Anpass-Schaltung; einen T130 durch einen T184 (mit angepasster Wicklung) ersetzt.

    Allerdings hab ich vorher leider nix gemessen. :/ (subjektiv)


    73 de Jochen.

  • Diese G5IJ Antenne ist mir ziemlich suspekt. Für mich ist das ein simpler Impedanz Trafo mit einer überflüssigen Sekundärwicklung.


    Auch bei intesiver Web-Recherche findet man nur wenige Nachbau-Artikel und in keinem wird auf die Funktion näher eingegangen. In der ernsthaften Antennen-Literatur kommt das Gebilde nicht vor. Das gibt Anlass zur Skepsis.


    Verwundertes Kopschütteln allerdings verursacht die Aussage der Erfinders G5IJ: "sie ist für das Shack unter Dach ideal, und sie lässt sich von 1,8 bis 433 MHz benutzen".

    Das lässt sich von jedem Stück Draht behaupten. So lange ich darauf Ladungen bewege, strahlt jedes Gebilde. Fragt sich nur wie gut und mit welchem Wirkungsgrad.


    Ich bin mir ziemlich sicher, diese G5IJ Antenne ist nicht besser oder schlechter als jeder ähnliche Strahler, der über einen Impedanztrafo irgendwie Leistung aus einem Sender entnimmt. Die zweite phasengleiche Sekundärwicklung des Trafos ist meiner Ansicht nach was für Antennen-Esoteriker, diese Antenne ginge mit einem Impedanztrafo mit nur einer Sekundär-Wicklung bestimmt auch nicht anders.


    73

    Günter

  • Ich sehe das auch so Günter, dass es sich um eine Antenne mit Impedanztrafo und überflüssiger Wicklung handelt. Nicht unbedingt eine gute Empfehlung.


    73, Peter - HB9PJT


  • Hallo die Rund,


    @ Uwe, DC5PI , danke für die Quelle der gesammelten Antennenkonstruktionen, sind interessante Lösungen dabei .


    Den zweiten Draht bei der G5IJ sehe ich als zusätzliche Kapazität , es erinnert mich an einen Versuch irgendwie die Fläche zu vergrößern um eine größere Bandbreite zu erreichen, in etwa so

    wie bei einer Reusenantenne.


    73 de

    Manfred , dl3arw

  • Den zweiten Draht bei der G5IJ sehe ich als zusätzliche Kapazität , es erinnert mich an einen Versuch irgendwie die Fläche zu vergrößern um eine größere Bandbreite zu erreichen, in etwa so

    wie bei einer Reusenantenne.

    Der Schlankheitsgrad eines Strahlers l/d hat einen Einfluss auf die Bandbreite einer Antenne, das ist das Prinzip einer Reuse. Aber was sollte bei dem G5IJ Konstrukt diese vermeintliche Kapazität mit den zwei parallelen Trafowicklungen am Fußpunkt eines Antennen-Strahlers bewirken? Das müsste man ja in einem Ersatzschaltbild plausibel darstellen können.


    Den Gedanken weiter gesponnen würde die Antenne ja mit einer dritten oder vierten parallelen Wicklung noch breitbandiger werden?


    73

    Günter

    "For every complex problem there is an answer that is clear, simple, and wrong" (H.L. Mencken)

  • Die Dicke des Strahlers, wenn es nicht eine Reusenanordnung ist, ist doch auf KW völlig unerheblich. Das wird doch schon deutlich, wenn man sich das Verhältnis Strahlerdicke zu Wellenlänge ansieht. Auf UHV/VHF ja, da ist es schon erheblich, ob das Verhältnis 2mm/2m oder 10mm/2m ist aber bei 2mm/80m ??

    73/2 de Peter, DL2FI
    Proud member of Second Class Operators Club SOC and Flying Pig Zapper #OOO (Certificated Kit Destroyer)

  • na, so ganz unerheblich scheint es nicht zu sein. Berechne mal eine Spule zur Verlängerung einer Vertikal auf 80m, die nur 8 oder 10m lang ist. Da gibt es schon Unterschiede in Abhängigkeit zur Dicke, wenn du 2mm oder 20mm nimmst.

    Gruß Stefan

    Strengt euch an! Der Tag versaut sich nicht von alleine! :D

  • Berechne mal eine Spule zur Verlängerung einer Vertikal auf 80m, die nur 8 oder 10m lang ist. Da gibt es schon Unterschiede in Abhängigkeit zur Dicke, wenn du 2mm oder 20mm nimmst.

    Das mag für die Bemessung einer Verlängerung-Spule zutreffen, denn der Schlankheitsgrad ändert den Kapazitätsbelag und damit den Verkürzungsfaktor eines Strahlers, aber hier ging es ja in erster Linie um den Zuwachs an Bandbreite.


    Ein dickerer Leiter hat eine höheren Kapazitätsbelag und einen geringeren Induktivitätsbelag. Das L/C Verhältnis und somit die "Kreis-Güte" der Antenne sinkt, dadurch wird die Bandbreite größer. Der Bandbreitengewinn durch einen dicken Leiter hält sich auf KW in engen Grenzen. Die kommerziellen KW-Antennen verwenden daher Drahtreusen als Dipoläste um eine merkliche Änderung des Schlankheitsgrades und der Bandbreite zu erreichen.


    Um auf die G5IJ Antenne zurückzukommen, ich glaube daher nicht, dass ein zweiter Antennendraht in seiner Wirkung die Bandbreite des Strahlers maßgeblich vergrößert. Und nach wie vor fehlt mir das Verständnis für die Notwendigkeit zweier identischer Sekundärspulen, mit dem der/die Strahler gespeist werden.


    73

    Günter

    "For every complex problem there is an answer that is clear, simple, and wrong" (H.L. Mencken)

  • Günter,

    ich hatte schon mal die Vermutung angestellt, dass die beiden Windungen, einen größeren Durchmesser besitzen und somit eine größere Kapazität zwischen den Wicklungen, so dass die Resonanzfrequenz des parallel Schwingkreises in eine Region liegt, indem man bevorzugt arbeiten möchte.

    Alles im Vergl. zu einer Fuchs-Antenne und einem festen Kopplungsfaktor und Transformationsverhältnis L2/L1 (50Ω zu Antenne).


    Meine Berechnungen stelle ich jetzt nicht ein. Man kann darin schon den bevorzugten Frequenzbereich erahnen.

    Aber wir kennen nicht genau den Einfluss eines individuellen Aufbaus und der Länge des Koax-Kabels zum TRX, das hier als zweiter weitere Dipolarm einfließt. Und somit eine Kopplung zur "Erde" darstellt.


    Eine Quellen hatte ich oben schon angegeben, die kann man auf meine Einschätzung gerne lesen.

    73 de Uwe
    DC5PI

  • Hallo Miteinander,


    zur Theorie der beiden Drähte, ist mir unter der Dusche eingefallen:

    Der Umfang eines Kreises ist U = 2* π * r = π * d definiert ; mit r Radius, bsw. d Durchmesser


    Wählt man einen doppelt so dicken Draht D2 wie ein Draht D1 hat, dann gilt für den Umfang U2 = 2* U1.


    Das führte mich zur Annahme:

    a) der Entwickler hatte evtl. nur dünnen Draht zur Hand und hat ihn deshalb doppelt verwendet

    oder

    b) die Verarbeitung, das Wickeln auf einen Ringkern, ist mit 2 Drähten halber Dicke einfacher, als mit einem Draht voller Dicke.


    Dass nun zwei gleichwertige Wicklungen entstanden sind, kann nach außen diese Anpassung als "Besonders" herausgestellt haben.


    Weiter kann es sein, nach den russischen Veröffentlichungen, dass man zwei unterschiedliche, für zwei Bänder, gewickelte Antennen gebaute hat, und diese nun an unterschiedlichen "Eingängen" anschließen kann.


    Elektrisch, ist das zu einem Verbindungspunkt gleichwertig - in meinen Augen.

    Siehe den Beitrag G5IJ Antenne von DL4ZAO.

    73 de Uwe
    DC5PI

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