G5IJ Antenne

  • Für eine Gruppe interessierter Funkamateure stöber ich auf der QRP-Report CD um interessante Artikel über Antennen zu finden. Dabei bin ich heute über einen Artikel im Heft 2003_2 gestolpert an den ich mich gar nicht erinnern konnte. Ach nach heutigem zweimaligem Lesen habe ich nicht verstanden, wie die beschriebene Antenne arbeitet, die Beschreibung verspricht aber eine interessante Antenne. Deswegen versuche ich mal hier im Forum Aufklärung zu finden. Hier der Link zu dem Artikel im QRP-Report


    73/2 de Peter, DL2FI
    Proud member of Second Class Operators Club SOC and Flying Pig Zapper #OOO (Certificated Kit Destroyer)

  • G3VA, Technical Topics:

    Aug 1995 pp 66-67

    Nov 1995 pp 55-56

    Mar 1996 pp 69-71

    Elektrosmog hält gesund

  • Danke DJ6EV, das hilft uns allen ungemein weiter.

    73/2 de Peter, DL2FI
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  • Die Antenne sieht interessant aus. Das wäre toll, Andreas, wenn du die Seiten finden würdest! Ich hab schon im Internet gesucht und nichts gefunden. Einzig wie die beiden Antennenadern aussehen müssen, ist mir noch nicht ganz klar.

    Gruß Stefan

    Strengt euch an! Der Tag versaut sich nicht von alleine! :D

  • Danke DJ6EV, das hilft uns allen ungemein weiter.

    Na ja, ich dachte dass das für eine kleine Suche ausreicht. Findet man auf der CD zum Buch "TT Scrapbook All 50 Years" - eine Fundgrube für jeden technisch Interessierten.

    https://www.box73.de/product_info.php?products_id=1799

    Für mich ist die Antenne eine endgespeiste "dicke" (zwei parallele Drähte als Strahler) mit variablen Erdverlusten, je nach Länge vs. lambda.

    Elektrosmog hält gesund

  • Für mich ist die Antenne eine endgespeiste "dicke" (zwei parallele Drähte als Strahler) mit variablen Erdverlusten, je nach Länge vs. lambda.

    Danke Horst,
    ja nach einigem googlen bin ich auch zu diese Meinung gelangt. Um ehrlich zu sein, aus dem Artikel im Report war das für mich irgendwie nicht klar, erst in anderen Veröffentlichugen habe ich dann verstanden, dass er eine 300 Ohm Leitung an den Übertrager hängt und die beiden Drähte darüber phasengleich speist. Einige der Versuche haben ja wohl auch gezeigt, dass die Breitbandigkeit durch die Verluste im Ringkern erreicht wird. Erinnert mich irgendwie an die hier im Forum mal aufgezeigte Lösung bei der ein paar Meter Draht an einen 50 Ohm Widerstand gehängt wurde :)

    73/2 de Peter, DL2FI
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  • Also die erste Katastrophe ist schon mal das Kernmaterial: 200-2 oder 225-2. Da gehört -43 hin und dann ists vorbei mit dem schönen VSWR. Die Primärinduktivität könnte man mit einem C kompensieren.

    Mit der phasengleichen Speisung der Sekundärseite und HL könnte man auf das Prinzip dick(er)er Strahler zur Senkung der Impedanz plädieren....


    Btw.: im Laufe der Zeit hab ich das eine oder andere aus Veröffentlichungen nachgebaut - z.T. unter erheblichem Zeitaufwand. Letzte Woche hab ich einfach mal ein paar dieser Kästchen (u.a. Anpassgeräte) nach ehrlicher Beurteilung der Funktion ausgeschlachtet. Merke fürs nächste Projekt: Nicht alles, was veröffentlicht wird, taugt auch...


    73 de Jochen

  • Hallo Jochen,

    Also die erste Katastrophe ist schon mal das Kernmaterial: 200-2 oder 225-2. Da gehört -43 hin und dann ists vorbei mit dem schönen VSWR. Die Primärinduktivität könnte man mit einem C kompensieren.

    Mit der phasengleichen Speisung der Sekundärseite und HL könnte man auf das Prinzip dick(er)er Strahler zur Senkung der Impedanz plädieren....

    gute Erkenntnis: Wenn Du das von Dir angegebene 43er Material verwendest, ist es mit dem SWV vorbei. Daher bitte das angegebene 2er Material nutzen.

    Btw.: im Laufe der Zeit hab ich das eine oder andere aus Veröffentlichungen nachgebaut - z.T. unter erheblichem Zeitaufwand. Letzte Woche hab ich einfach mal ein paar dieser Kästchen (u.a. Anpassgeräte) nach ehrlicher Beurteilung der Funktion ausgeschlachtet. Merke fürs nächste Projekt: Nicht alles, was veröffentlicht wird, taugt auch...


    Ich habe diese Antenne selbst aufgebaut. Von mir stammen auch die Fotos in dem zuerst genannten Artikel im QRP-Report. Der Aufbau dauerte nicht mehr als 15 Minuten, inklusive des Verlegen des Antennendrahts im Zimmer. Von "erheblichen Zeitauswand" würde ich daher nicht sprechen.


    Daher kann ich allen Interessierten nur raten, die G5IJ ruhig einmal selbst auszuprobieren.


    72/73 de Ingo, DK3RED - Don't forget: the fun is the power!

  • Mit der Antenne ist es eben wie mit vielen anderen Konstrukten: Sie funktioniert sicher ordentlich, aber es gibt sicher auch andere Antennen, die besser gehen. Aber auch welche, die schlechter gehen. Bestes Beispiel die kapazitiven Antennen von Arthur DL7AHW oder die Micro-vert von DL7PE. Und diese Antennen gehen besser, als man ihnen ursprünglich zutraut, aber eben doch spürbar schlechter als manch andere Antenne.


    Selber ausprobieren, basteln, experimentieren. Und dann ein Urteil bilden.


    Gruß Stefan

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  • Guten Abend in die Runde,


    eine Antenne funktioniert immer nur so gut, wie es die Umgebung zulässt.

    Es hängt alles vom Aufbauort und der beeinflussenden Umgebung ab.

    Trotzdem viel Spaß beim Bauen und Experimentieren.


    73 de

    Manfred , dl3arw

  • Moin!


    Ich glaube, dass sich weder der Antennen-Erfinder noch die Tester (die in den verlinkten PDFs zu Wort kommen) mit Ruhm bekleckert haben. Ich bin kein Fachmann, kenne aber ein paar elektrische Grundlagen:


    1. Es ist absolut sinnlos, eine gleichphasige Bifilarwicklung als Sekundärwicklung des Übertragers zu verwenden. Da liegt die gleiche Spannung an beiden Enden, man kann sich auch durch eine "Monofilar"-Wicklung ersetzen. Genauso sinnlos ist es, zwei parallele Drähte als Strahler zu verwenden; auch auf denen liegt überall jeweils die gleiche Spannung.


    2. Normalerweise verwendet man für Übertrager Ferrite (z.B. FT43), weil die eine hohe Permeabilität haben. Der Übertrager hat dann im Leerlauf eine hohe Impedanz. Man kann auch Eisenpulverkerne mit niedriger Permeabilität verwenden (irgendwo stand etwas von einem T200), aber die haben dann im Leerlauf eine induktive Eingangsimpedanz von ca. hundert bzw. ein paar hundert Ohm je nach Frequenz.


    Transformieren tun sie trotzdem, sie verhalten sich halt nur nicht wie ein idealer Übertrager.


    Die niedrige Eingangsimpedanz ist keine ohmsche Impedanz, sie erzeugt also keine Verluste, sondern verbraucht nur Blindleistung. Ihre Auswirkungen kann man mit einem Anpassgerät wegstimmen. Die induktive Komponente kann mit etwas Glück sogar dazu führen, dass dem Tuner die Anpassung erleichtert wird oder sogar eine Endstufe mit 50 Ohm Ausgangsimpedanz ohne Tuner damit halbwegs zurechtkommt.


    3. Ein SWR von 2,5 oder 3 bei leerlaufendem Übertrager heisst nicht, dass im Ringkern Energie verheizt wird; der würde dann auch warm werden. Ein SWR-Meter kann nicht zwischen Realteil (ohmscher) und und Imaginärteil der angeschlossenen Impedanz unterscheiden. Solange die HF nicht irgendwo in Wärme umgesetzt wird, gibt es auch keine Verluste.


    4. Ersetzt man die Bifilarwicklung durch eine Einfachwicklung und den Doppeldraht durch einen Einfachdraht, hat man die bekannte endgespeiste Halbwellenantenne mit einem Übertrager, der die hohe Impedanz am Antennenende heruntertransformiert und in einen "tuner-freundlichen" Bereich umsetzt.


    Das Koaxkabel als Gegengewicht zu verwenden, ist allerdings auch heutzutage eher ungünstig, weil sich das im Empfangsfall allerlei HF-Müll aus der Hausinstallation einfängt. Besser wäre ein separates Gegengewicht (und die Trennung der Masseverbindung zwischen Primär- und Sekundärseite des Übertragers).


    Wenn man den sinnlosen "Vodoo" weglässt, ist das also eine brauchbare Behelfsantenne, und die Verluste bleiben im Bereich des Üblichen.


    Ralf, DK5BU



    PS:Ich habe viele Jahre lang einen T200-6 in Spartrafo-Schaltung als Balun hinter einem unsymmetrischen Tuner verwendet, um eine Doppelzepp zu speisen. Die Symmetrierung wird nicht sehr gut gewesen sein, aber Kern wurde (bei 100W Sendeleistung) nie warm.

  • Hallo Ingo!


    Keinen Falles werde ich diese Konstruktion nachbauen.

    Das ist wieder so ein Ding, bei dem alle, die an das VSWR fest glauben zufrieden gestellt werden.

    Ein gute SWR heißt nicht, daß eine Antenne gut funktioniert.

    Ein breitbandig gutes SWR sollte eine Warnung sein.


    Du hast den Strahler im Zimmer ausgelegt??? Da leg ich mir lieber 50 Ohm an einem Stück Koax auf den Basteltisch, top SWR übrigens!


    In einem der letzten FA war übrigens ein sehr lesenswerter Beitrag zur Effizienz kurzer Antennen. Der Mann hat recht - der aperiodische Ansatz ist nicht wirklich schlechter als das ganze Spulengedöns und man kann sich viel Aufwand sparen......


    Zum Übertrager: das SWR sagt NICHTS zum Koppelfaktor und zu den Eigenverlusten aus.


    Mit Peter, Manfred ,... bin ich aber einer Meinung: bei diesen Wellenlängen ist die "Antenne" ein Umwelterreger und in Zusammenhang mit der Umgebung zu betrachten.


    Mittlerweile sehe ich einige immer wieder verbreitete Konstruktion verbunden mit einer Empfehlung "bau mal schön" einfach nur noch kritisch.


    vy 73! Jochen


    p.s.: die Quax für 40m habe ich fertig, war ein ziemlicher Akt. Die funkt ab und zu auf dem Balkon....

    Einmal editiert, zuletzt von dh6tf ()

  • 1. Es ist absolut sinnlos, eine gleichphasige Bifilarwicklung als Sekundärwicklung des Übertragers zu verwenden. Da liegt die gleiche Spannung an beiden Enden, man kann sich auch durch eine "Monofilar"-Wicklung ersetzen

    Wohl wahr. So wie es in dem Artikel und in anderen Funkstellen im Web gezeichnet ist, kann das nicht funktionieren. Zwischen den Anschlusspunkten der Antenne ist bei dem gezeichneten Wicklungssinn die Spannung 0V. Wie soll da ein Strom in die Antenne fließen?


    73

    Günter

  • Hallo,


    ich sehe hier eine lose kapazitive Kopplung des Strahlers zur Erde, also dem anderen Dipol-Pol, über der "-" Anschluss, bzw. dem Koax Außenmantel.


    Dann erinnert der Aufbau mehr einer Fuchs-Antenne.


    Einige Bilder kann man hier:

    # http://www.dl2lto.de/sc/HB_FK.htm

    finden.

    73 de Uwe
    DC5PI

  • Noch eine Vermutung, ich habe es jetzt nicht nachgemessen, die bifilare primäre Wicklung könnte dazu dienen die kapazitive Kopplung - also den Kondensator - zwischen Anfang und Ende der Wicklung zu vergrößern.

    Damit verschiebt sich etwas, auch wenn die Induktivität auf einem T200-2 Kern eher klein, im Vergleich zu einem FT*-43 Kernmaterial, ist.


    Nachtrag:

    ich habe mal die Induktivität für den T200-2 bei N=27 Wdg. nachgerechnet [1].

    Sie könnte bei L1 ~ 8,8 µH liegen.


    Eine Kapazität parallel zur Wicklung bewirkt eine Resonazfrequenz des Schwingkreises von:

    C1 = 3,5 pF, Fres ~28,6 MHz

    C1 = 5 pF, Fres ~ 24 MHz

    C1 = 7 pF, Fres ~ 20,2 MHz

    C1 = 14 pF, Fres ~ 14,3 MHz

    C1 = 28 pF, Fres ~ 10,2 MHz

    C1 = 57 pF, Fres ~ 7 MHz


    Könnte es so mal gedacht sein, wenn man C1 festlegen/ variieren könnte?


    Link:

    [1] http://toroids.info/T200-2.php

    73 de Uwe
    DC5PI

    3 Mal editiert, zuletzt von DC5PI ()

  • Interessierte können mal die alte Philips App.Note ECO9607 und ECO7213 (design of h.f. wideband power transformers) anschauen. Da kommen keine Pulvereisenkerne drin vor....


    73 de Jochen!