Dipol 2x 6.5m - warum diese Länge ???

  • Hallo, habe jetzt schon öfters diese Längenangaben

    Dipol 2x 6.5m oder 2x13,5m usw. gelesen.


    Da die Länge der Hühnerleiter reletiv unbekannt ist, warum dann diese fixe längen?

    Ist es nicht wurscht wie lange die beiden Dipolschänkel sind - ich brauche ja sowieso einen Tuner zum anpassen!


    Ich hab einen 12m teleskopmast, da würde ich mehr als 2x6,5 in die luft bringen als inverted-vee

    und 2x6,5 ist auf 80m doch recht kurz.

    DF2SKE, Erwin, QTH: near Nürnberg

    QRP RIGs: FT817ND 160-70cm Allmode, NorCal 40A, MFJ 9020 20m CW, Ten-Tec 1340 40m CW, QCX 40m CW, MA12 40m CW, BITX 40m LSB, uBITX CW/SSB 80-10m...to be continued

  • Nunja, Erwin, mit der Aussage 2x6,5m sind recht kurz für 80m hast du teilweise Recht. Ein Doublet dieser Länge ist nicht der Hit auf den Lowbands, aber man kann damit durchaus arbeiten. Das gilt übrigens auch für 60m. Mit 2x 13,5m geht es "untenrum" deutlich besser, dafür zipfelt aber das Richtdiagramm bei dieser Länge auf den Bändern oberhalb 15m mehr oder weniger stark auf.


    Andererseits ist die kurze Länge universeller in der Anwendung, gerade im portablen Einsatz. So geht eben (erprobterweise) neben dem allseits bekannten Dipol zwischen zwei Bäumen und Inverted V auch der Einsatz als Sloper oder ""einbeinige" Groundplane. Sind die ersten drei Varianten eher eine Frage des vorhandenen Platzes hat die Letzte Aufbauform noch den Vorteil einer vertikalen Polarisation und der damit verbundenen flachen Abstrahlung. Letztlich kann man so eine kurze Antenne auch so leicht und klein bauen, dass sie quasi in die Hosentasche passt.


    Ich will jetzt die grosse Antenne mit ihren 27m Spannweite nicht verteufeln! Wenn der Platz dafür ausreicht und man mit der Aufzipfelung auf den oberen Bändern leben kann ist die allemal die bessere Wahl.

    72! de Uli


    Bedenke! Amateure bauten die Arche, Profis die Titanic...

  • Hallo Erwin,

    die Längen sind bei unresonanten Antennen geschickt gewählt, damit der Tuner sie überhaupt abstimmen kann. Wenn es in die Nähe von Lamda/2 geht, haben viel Tuner Probleme.

    Mit 6.5 , 13 oder 27m liegt man immer schön dazwischen für die Kurzwellenbänder. Mit Hühnerleiter sollte die Gesamtlänge von Dipolschenkel und Hühnerleiter auch nie im Bereich von Lamda/2 geraten x Verkürzungsfaktor.


    Grüß Ralf DL5IF

  • Hallo Erwin,

    bei 2x6.50 Meter ist die Antenne auf 10 Meter 2x (5/8) Lambda lang, d.h. wenn Du sie länger machst, verliert sie die Eigenschaften einer Extended Zepp (Gewinn in eine Richtung). Diese Eigenschaften hat sie aber nur, wenn Du sie als Dipol aufhängst, also bei Inv-Vee schon nicht mehr.

    In der Praxis kannst Du die Antenne so lange machen, wie Du möchstest, wenn Du nur bisschen aufpasst, dass die Länge von (Dipolschenkel+Länge der Hühnerleiter) auf einem Band, auf dem Du arbeiten möchtest, nicht gerade lambda/halbe ist.

    Längen, die Du vermeiden solltest bzw. die sich gut eignen, findest unter http://www.hamuniverse.com/randomwireantennalengths.html bzw. in der Grafik von http://udel.edu/~mm/ham/randomWire/combos.png

    Viele Grüße und schönes Wochenende!

    Peter DL3NAA

    DL3NAA
    Name: Peter
    QTH: Kehl (JN38VN)
    DOK B14, HSC 1023, VHSC 186
    QRP von 80 Meter bis 10 Meter CW


    Life is too short for QRP!

    Satis longa vita - Das Leben ist lange genug! (Seneca)

  • Ahh OK also ist bei der gewählten Länge schon ein Sinn dahinter!

    Da ich im normalfall nur portabel Betrib mache, habe ich noch paar fragen dazu:


    Ich habe ein Spiderbeam 12m und vor jahren hab ich mir mal 20m von dem alten TV-Flachbandkabel gekauft (hätt ich gewußt das diese Kabel ausstirbt, hätte ich die ganze 100m Rolle genommen!).


    Ich schätze mal ich brauche rund 15m von dem transparenten Flachband vom TX im auto bis zur Mastspitze, und dann jeweils 6,5m nach links und rechts schräg zur erde (als InvVee).


    Als tuner habe ich nur ein selbsbebautes LC-Glied wo man den kleinen Drehko entweder an den tx oder an die antenne schalten kann, als Spulen habe ich so ein Dekadengebilde 0,5 - 1 - 2 - 4 - 8 uh die dann jeweils hinzu oder kurzgeschlossen werden...also von 0,5 bis max 15,5 uH.


    Dieser Tuner ist ja jetzt unsymetrisch...ich habe dafür immer einen endgespeisten draht ~21m dran angepasst.

    Für den Dipol mit Flachbandkabel, reicht es da wenn ich einen einfachen unbalanced-2-balacnced rinkkern FT140-43 bewickle?


    Hab mal wo gelesen das diese Anpassung nicht soooo symetrisch sein soll.

    Braucht man überhaupt eine Mantelwellensperre zusätzlich wenn ich qrp bin und im auto sitze? Auf dem Feld gibts ja kein "Nachbar" bei dem ich BCI machen könnte :)


    Wäre über eure tipps sehr dankbar. Am liebsten sind mir die Bauten wo am wenigsten Verlust entsteht.

    Würde eine Luftspule mit Krokoklemme efizienter sein als 5 Stück T80-6 Kerne...die wickling bringt ja mehr Kapazitive belastung mit sich und in den Kernen gibts ja auch noch kleine Verluste.

    DF2SKE, Erwin, QTH: near Nürnberg

    QRP RIGs: FT817ND 160-70cm Allmode, NorCal 40A, MFJ 9020 20m CW, Ten-Tec 1340 40m CW, QCX 40m CW, MA12 40m CW, BITX 40m LSB, uBITX CW/SSB 80-10m...to be continued

  • Hallo,


    bei den Spulen ist nur eine hohe Güte Q=200 oder mehr von Bedeutung.

    Kerne sind i.a. kleiner, hier muss man auf das Magnetfeld (Strom) achten.


    Ich habe mir zum Testen von unterschiedlichen Tunerkonzepten eine 10µH Spule mit 2mmØ AgCu Draht gewickelt.

    Sie hat einen Mittelabgriff über R=2x33kΩ für eine Erdeverbindung genau in der Mitte der Spule.

    Hier passen dann die kleinen Krokoklemmen gut hinein.


    Bitte nicht wundern, sie wird in einer Rocher-Umverpackung gelagert.

    73 de Uwe
    DC5PI

    2 Mal editiert, zuletzt von DC5PI ()

  • Ok Uwe, du meist das symetrierglid....ich meinte die ganzen anderen dekaden-spulen....ob da eine luftspule nicht effektiver wäre.


    An deiner spule kommt dann die hünerleiter jeweils aussen und 1x aussen der tx + mitte = masse, oder?

    DF2SKE, Erwin, QTH: near Nürnberg

    QRP RIGs: FT817ND 160-70cm Allmode, NorCal 40A, MFJ 9020 20m CW, Ten-Tec 1340 40m CW, QCX 40m CW, MA12 40m CW, BITX 40m LSB, uBITX CW/SSB 80-10m...to be continued

  • Jein, die Spule ist doch universal geeignet für L-C oder C-L Anpassung.

    Ziel ist eine eine Spule mit hoher Güte zu bauen.


    Von der Hünerleiter kommend nehme ich einen BalUn für undefinierte Impedanzen (~150 Ohm), so kann ich an einen unsymmetrischen Tuner gehen.


    # http://www.dg0sa.de/aga.pdf


    (c) DG0SA (sk)

    # http://www.dg0sa.de/inhaltbalun.htm

    # http://www.dg0sa.de/balun1zu1undefklein.pdf


    Weitere Downloads:

    # http://www.dg0sa.de/downloads.htm

    73 de Uwe
    DC5PI

    Einmal editiert, zuletzt von DC5PI ()

  • Wenn Du die Artikel von Wolfgang, DG0SA (sk) lesen solltest, achte bitte auch das Kernmaterial -17 für Schwingkreise.

    Das Amidon Material -17 wird dir neu sein, ich habe hiermit (frequenzabhängig) Güten Q bis 400 erreicht.

    73 de Uwe
    DC5PI

  • Hallo,

    auch ich wollte mir einen Multiband-Dipol aufbauen. Diagonal über das Grundstück stehen max. 28m zur Verfügung.

    Was ich wußte:

    Die Impedanz am Tuner soll keine Extremwerte annehmen. Sonst werden die Verluste sher hoch oder der Tuner kann die Anpassung nicht mehr durchführen.

    Die Antennenleitung transformiert die Impedanz in Abhängigkeit von

    • Länge
    • Wellenwiderstand - diesen Punkt beachten viele nicht

    Antenenneleitung:

    Wireman gibt es mit 300 und 450Ohm

    Aus verschiedenen Quellen erfuhr ich, vor allem bei Nässe sind die Verluste hoch ( Kriechströme auf dem Steg)

    Darum entschied ich mich für den Selbstbau einer Hühnerleiter mit Material von DX-Wire.

    Für Berechnungen mit einer Excel-Tabelle wurde ich bei DL6GL fündig.

    Hier kann man für eine größere Anzahl Kabellängen und Frequenzen berechnen

    Berechnungen bietet auch HamVNAS von DL1JWD

    Diese Software bietet ein genaueres Berechnungsmodell, aber immer nur für eine Frequenz

    Die Tabellen von DL6GL habe ich auf OpenOffice angepaßt und funktional erweitert:

    Es können min. und max. Werte für L und C im Tuner eingegeben werden. Mit abhängigen farblichen Formatierungen wird die Realisierbarkeit angezeigt.

    So kam ich auch auf einen Dipol 2x 13,5m + Hühnerleiter 600Ohm 8,5m

    Die Impedanz am Tuner liegt zwischen 50 und 700 (1000) Ohm

    Die Bänder 12m und 10m erreichen das nicht, sind aber auf Grund der Ausbreitung derzeit nicht für mein Interesse.

    Wichtig ist, daß die Spule möglichst eine kleine Induktivität bekommt. Denn in ihr entstehen die meisten Verluste.

    Spule:

    Luftspule: Keine magnetischen Verluste in einem Kern, aber starkes Streufeld und viele Windungen = langer Draht mit ohmschen Verlusten

    Ringkern: Magnetische Verluste im Kern > passendes Material auswählen, geringes Streufeld, weniger Windungen > geringere ohmsche Verluste


    73

    Hans-Jürgen

  • Im Gegenzug sollte man aber eine einfache Lösung für Portabel nicht außer acht lassen:


    Ein Dipol, der einfach an der passenden Stelle eine Steckstelle hat, die je nach gewünschtem Band zusammengesteckt oder getrennt wird. Dann kann man auch normales Koaxkabel verwenden.


    Warum 2 x 6,5m/13,5m/27m wurde ja schon erklärt. Diese Längen funktionieren auch für Vertikals, brauchen aber ordentliche Radials oder guten Boden. Gefällt mir persönlich irgendwie am Besten, weil ein einfacher Schiebemast dann ordentlich gerade steht und nicht so wackelig in der Landschaft...


    Gruß

    Stefan

    Strengt euch an! Der Tag versaut sich nicht von alleine! :D