Stromversorgung aus Obst :-)

  • Hallo liebe Funkfreunde,


    mir kam grad die Idee für experimentelle Zwecke eine Stromversorgung aus Obst zu bauen. Ich kann mich erinnern dass es da verschiedene Versuchsanordnungen gibt wo mit zwei Elektroden und einem Apfel Spannung erzeugt wird. Die Elektroden müssen dabei aus einem bestimmten Metall sein.


    Leider habe ich keine Ahnung wie dieses Experiment aufgebaut ist und ob es tatsächlich möglich ist einen Sender damit zum Schwingen zu bringen.


    Kennt ihr eine Seite im Netz wo so ein Experiment beschrieben wird? Wäre mal interessant.


    72 / 73 de thomas, dk2nb

    DK2NB Thomas JN59NI DOK D22 - MA12 - RockMite 14MHz - Elecraft T1 - Yaesu FT-818ND - Green Mountain GM30
    DL-QRP-AG #1131 AGCW #2109 G-QRP-Club #10385 GTC #256 EPC #2020 GM25

  • Hi Thomas,


    Das Ganze ist ein einfaches RedOx-System.
    Prinzipiell benötigst Du nur zwei Elektroden (Kupfer/Zink) und einen Apfel oder Zitrone (oder jede andere elektrolythaltige Frucht).
    Dann bildest Du ein galvanisches Element, indem Du beide Elektroden in die Frucht steckst. Das edlere Metall gibt Elektronen ab; das ist der Pluspol (in unserem Fall Zink). Irgendwann ist die Zinkanode zersetzt, dann ist die Batterie am Ende. Dir Frucht ist dann freilich ungenießbar geworden ("metallischer Geschmack").


    Das Verfahren wird in Industrie und Schifffahrt genutzt, um verschiedene Metalle der Spannungsreihe voreinander zu schützen ("Opferanode").


    Mit den beschriebenen Elektroden erreichst Du Spannungen von 0,7 - 0,9 V, allerdings beträgt die Stromentnahme nur einige mA, so dass ich dem Betrieb eines Senders eher skeptisch gegenüberstehe.


    Aber wer weiß?!?
    Viel Spaß beim Experimentieren!

    73,
    Torsten, DL8KFO

  • Hallo Torsten,


    vielen Dank für Deine Ausführungen.


    Zitat

    Original von do8kfo
    Mit den beschriebenen Elektroden erreichst Du Spannungen von 0,7 - 0,9 V, allerdings beträgt die Stromentnahme nur einige mA, so dass ich dem Betrieb eines Senders eher skeptisch gegenüberstehe.


    Durch welche Faktoren läßt sich die Spannung erhöhen? Größere Frucht? Größere Elektroden?


    73 / 72 de thomas, dk2nb

    DK2NB Thomas JN59NI DOK D22 - MA12 - RockMite 14MHz - Elecraft T1 - Yaesu FT-818ND - Green Mountain GM30
    DL-QRP-AG #1131 AGCW #2109 G-QRP-Club #10385 GTC #256 EPC #2020 GM25

  • Hi Thomas,


    Zitat

    Durch welche Faktoren läßt sich die Spannung erhöhen? Größere Frucht? Größere Elektroden?


    Der Elektrolytgehalt des Mediums spielt eine gewisse Rolle; viel wichtiger ist aber, dass die verwendeten Elektroden in der chemischen Spannungsreihe weit genug auseinander sind.


    Mit Zink und Kupfer bist Du schon gut bedient, Fe und Cu bringen nur ca. 0,3 V
    Leider habe ich die Spannungsreihe hier nicht vorliegen, zur Not musst Du in Serie schalten.

    73,
    Torsten, DL8KFO

  • Hi Thorsten,


    mag sein dass dieses Experiment zu nichts führt. Allerdings beflügelt es doch sehr meine Phantasie und ich könnte mir vorstellen dass ein Versuchsaufbau auch beim Fieldday ein Hingucker wird und zumindest die Ideen der OM sprudeln läßt. :)


    73 / 72 de thomas, dk2nb

    DK2NB Thomas JN59NI DOK D22 - MA12 - RockMite 14MHz - Elecraft T1 - Yaesu FT-818ND - Green Mountain GM30
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  • Hei Thomas,


    Zitat

    Original von DK2NB
    Durch welche Faktoren läßt sich die Spannung erhöhen? Größere Frucht? Größere Elektroden?


    Wie bei der Batterie, die einzelne Batterie-Elemente in Reihe
    schalten. Also mehr Früchte.


    Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, ob Zink-Kupfer-Kohle [so waren früher mal die Batterien aufgebaut] auch bei einer Frucht helfen
    würde. Vielleicht mal austesten?


    73 und weiterhin viel Erfolg de Kai-Erik _._|_._

    _._|_._
    Det er meget nedslående å leve i en tid da det er lettere
    å sprenge et atom enn en fordom.
    Albert Einstein

  • Hi Thomas,


    ...für eine einfache LCD-Uhr reicht es in jedem Fall!
    Und für einen 2-Kilo-Sack "alte" Äpfel zahlst Du direkt beim Erzeuger auch kaum was.
    Deshalb: Viel Spaß und Erfolg damit; schreib beizeiten mal, was Du Dir hast einfallen lassen!

    73,
    Torsten, DL8KFO

  • Hi,


    Zitat

    Original von do8kfo
    Deshalb: Viel Spaß und Erfolg damit; schreib beizeiten mal, was Du Dir hast einfallen lassen!


    Danke! :)


    Ich werd das Experiment hier in jedem Fall dokumentieren ;)

    DK2NB Thomas JN59NI DOK D22 - MA12 - RockMite 14MHz - Elecraft T1 - Yaesu FT-818ND - Green Mountain GM30
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  • Hallo Thomas!


    In Technical Topics Scrapbook 1990-1994 sah ich einen Hinweis auf einen Artikel von Wes, W7ZOI u. Bob, N7FKI in QST March1992,pp18-19 der sich genau damit befasst-ein micro-power-transmitter mit Zitronenantrieb.(1-stufiger Quarzgenerator mit HF-Ge-Trs. und 1,5 mW Leistung, die sollen für ein QSO über 2 Meilen genügt haben.
    1. Variante Zink und Kupfer in Zitrone gepiekst und 0,9 V (bei 2k Last nur 0,6V)
    2. Variante Reihenschaltung von Kupfer-und Zinkblech mit zitronensaftgetränktem Zellstoff dazwischen= 1.9V (bei 5mA noch 1,35V) Alessandro Volta lässt grüßen!


    Viel Spaß beim Nachbau!


    72,73, Andreas DH7AZ

  • Hallo liebe Funkfreunde,


    ich habe vorhin die erste Messung durchgeführt.


    Aus einer Birne kam 1 Volt :) Ein Bild der Messung habe ich in die Galerie geladen.


    73 / 72 de thomas, dk2nb

    DK2NB Thomas JN59NI DOK D22 - MA12 - RockMite 14MHz - Elecraft T1 - Yaesu FT-818ND - Green Mountain GM30
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  • Hi Thomas,


    Zitat

    Original von DK2NB
    Aus einer Birne kam 1 Volt :)


    ..hast Du mal versucht, ein paar mA Strom zu entnehmen?

    73,
    Torsten, DL8KFO

  • Hi,



    Zitat

    Original von do8kfo
    ..hast Du mal versucht, ein paar mA Strom zu entnehmen?


    Nein, ich mag keinen Birnensaft :)


    Aber mal im Ernst. Ich habe das Experiment noch nicht weiter getrieben. Die Tage hänge ich mal Last an und berichte weiter.


    72 / 73 de thomas, dk2nb

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