Pflege und Wartung von Morse-Paddles

  • Hallo Wolfgang,

    ich habe eine Bersieg und die wird von mir so jedes Jahr etwas "poliert" und gepflegt. Dazu reinige ich mit einem Poliertuch alles, wo ich dran komme und mit einem Hauch Balistol wird geschmiert. Ansonst ist aus meiner Sicht keine weitere Pflege notwendig. Die Kugellager dürften die mit geschlossenem Käfig sein. Hier braucht man nicht schmieren / Ölen, vielleicht noch am ehesten vorsichtig abziehen und das Lager mehrmals durchdrehen, dass das Fett wieder verteilt wird.


    Gruß Stefan

    Strengt euch an! Der Tag versaut sich nicht von alleine! :D

  • Moin,


    Oberfläche und Kontakte wie schon geschildert behandeln, das reicht. Zuviel schadet. Wobei ich die Kontakte sogar nur mit blankem Papier durchziehe und keine Chemie o.ä. nutze.

    73 Michael, DF2OK.

    ~ AFU seit 1975 ~ DARC ~ G-QRP-Club ~ DL-QRP-AG ~ AGCW ~ FISTS ~ QRPARCI ~ SKCC ~

    "Der Gesunde weiß nicht, wie reich er ist."

  • Hallo Wolfgang,

    ich verwende hier seit längerem ein Kent Twin-Paddle, das ich vor Jahren einmal gebraucht erworben habe. Meine "Pflege" besteht darin, von Zeit zu Zeit einen mit wenig Ballistol getränkten Papierstreifen leicht durch die Kontakte zu ziehen um diese sauber zu halten. An den Messingteile habe ich nichts gemacht. Die sind halt entsprechend "angelaufen".


    Meine Frage an die Mechaniker:

    • Ist das ausreichend?
    • Sind die Kugellager wartungsfrei, oder sollten diese in irgend einer Weise mit gepflegt werden? Die Bewegung der Paddlearme ist ja sehr gering, so dass man diese an den frei liegenden Kugellagern selbst nicht sehen kann.


    die gegebene Idee mit dem Papier zum Reinigen der Kontakte ist schon nicht schlecht. Noch etwas besser eignet sich ein dünnes Stück Baumwolle, wie es bei Taschentüchern zum Einsatz kommt. Der Stoff legt sich besser um die rundlichen Kontakte und reinigt so eine etwas größere Fläche. Außerdem ist der Stoff flexibler als Papier, sodass er in die Unebenheiten auf der scheinbar glatten Oberflächen der Kontakte eindringen kann. Harte Metallgegenstände oder gar Feilen haben an den Kontakten nicht zu suchen.


    Das Anlaufen der Messingflächen ist nur eine Schönheits-OP. Wenn es Dich stört, so schraube die Taste auseinander, poliere die Messingteile mit einem Tuch und baue die Taste wieder zusammen. Wenn Du längere Zeit mit dem Putzen Ruhe haben willst, kannst Du die Teile dünn mit Zapponlack einsprühen. Der Lack darf aber nicht auf die Kontakte, in Gewinde oder die Kugellager geraten. Daher vorher abdecken. Wie Du erkennst, ist das Lackieren mit Vorsicht durchzuführen.

    Ich hatte ebenfalls eine angelaufene Kent-Taste. Ich hatte die Messingteile der Taste immer mit den Fingern angefasst, sodass sie an den Seiten unansehnlich wurde. Ich habe die Messingteile geputzt und ohne Lackierung wieder zusammengebaut. Wenn man die Taste nur an der ohnehin lackierten Basis anfässt, bleiben die Messingteile wesentlich länger ansehnlich. Sie werden dann nur gleichmäßig und relativ langsam dunkler. Das stört mich nicht.


    Von den Kugellagern halte die Finger und irgendwelche Chemikalien fern. Die Kugellager sind geschlossen. Du musst an ihnen erst etwas unternehmen, wenn die Hebel schwergängig sind oder klemmen.


    72/73 de Ingo, DK3RED - Don't forget: the fun is the power!

  • Mache ich sehr selten, aber wenn mir das angelaufene Messing und der Gesamteindruck nicht gefällt, so wie

    bei der JonesKey, dann kann man mit viel "Geduld und Spucke" alles auseinander nehmen, schick machen,

    wie oben beschrieben mit Zaponlack versiegeln und wieder zusammenbauen.

    Muss aber nicht sein - funktioniert hätte die JonesKey auch vorher. Aus dem vollen gefräst und massive Kontakte...


    73

    Markus


    PS: wer gern Messing poliert oder die Patina so nimmt wie sie ist, der findet grad aktuell auf der anderen Seite vom Teich die Version mit Messing-Grundplatte:

    https://www.ebay.de/itm/Jones-…:rk:1:pf:1&frcectupt=true




    Einmal editiert, zuletzt von DL1DSN ()

  • Noch etwas besser eignet sich ein dünnes Stück Baumwolle, wie es bei Taschentüchern zum Einsatz kommt. Der Stoff legt sich besser um die rundlichen Kontakte und reinigt so eine etwas größere Fläche. Außerdem ist der Stoff flexibler als Papier, sodass er in die Unebenheiten auf der scheinbar glatten Oberflächen der Kontakte eindringen kann.

    Moin Ingo, auch das ist eine gute Lösung. Für diverse Reinigungsarbeiten, bei denen absolut fusselfreies, reißfestes und zudem dünnes Tuch nötig ist, habe ich mir vor Jahren mal eine Packung Kim Wipes geholt. Wurden in einem anderen Fachforum in Bezug auf das Reinigen von Glasfaserschnittstellen empfohlen. Hier eine mögliche Quelle.

    73 Michael, DF2OK.

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  • Also ... ich noch mal - und jetzt ganz konstruktiv:


    Ich erinnere mich, dass wir vor Jahrzehnten die offenen Relaiskontakte alter Telefonanlagen mit flachen Holzspachteln rereinigt haben, um die ein Leder (ähnlich eines Fensterleders) geklebt war.


    Papier war dem Meister immer zu hart... und Kontaktspray kam ihm da nicht dran... es war eine regelmäßige Strafarbeit. Aber die Kontakte haben gehalten.


    Also könnte es man mal mit solchem Leder versuchen. Es ist weich und richtet sicher keinen Schaden an.


    Viele Grüße - Armin

  • Hallo die Runde

    in einer alten Postvorschrift stand drin , dass Relaiskontakte nur mit einem dünnen weichen Ledertuch zu reinigen sind.

    Habe auch schon Relaiskontakte mit Ledertuch gereinigt , es ist das Einzigste was wirklich richtig funktioniert und die

    Kontakte nicht in Mitleidenschaft gezogen werden.


    73 de

    Manfred , dl3arw

  • flachen Holzspachteln rereinigt haben, um die ein Leder (ähnlich eines Fensterleders) geklebt war.

    Ja, genau. Die gabs damals in einigen Varianten zu kaufen. Ich habe diese Teile gerne zur schonenden Reinigung der Videoköpfe in den Kopftrommeln der Rekorder gereinigt. Später dann, als es diese Teile nicht mehr gab, selbst welche angefertigt. Liegen immer noch in der Werkstatt. Die Lederbespannung habe ich auswechselbar gemacht.

    73 Michael, DF2OK.

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  • ...zur Zeit der elektromechanischen Vermittlungsstellen bei der Deutschen Bundespost Telekom wurde Hundeleder verwendet und es gab verschieden breite Holzstäbchen, die damit bespannt waren. Gereinigt wurden die Kontakte mit Wählerreinigungsöl. Das war eine Mischung aus Petroleum und Vaseline.