Endgespeiste resonante Drahtantenne / Simulation mit 4NEC2

  • Hallo zusammen,
    ich möchte eine resonante, 20 m lange Drahtantenne mit 4NEC2 simulieren, um daraus die Antennendaten für den Wattwächter zu erhalten. Das Input-File für 4NEC2 sieht momentan so aus:

    Ich kann die out-Dateien für Nah- und Fernfeld dann auch in Wattwächter einlesen. Auffällig ist jedoch in der Darstellung des E-Feldes, dass am nichtgespeisten Ende des Drahtes das E-Feld sehr gering ist, obwohl hier im Resonanzfall ja hohe Spannungen auftreten. Wenn ich alternativ die in Wattwächter "eingebaute" Langdrahtantenne (20m lang) verwende, sind dort die hohen E-Feldanteile an beiden Drahtenden auch deutlich ausgewiesen.
    Auch eine Erhöhung der Auflösung in 4NEC2 brachte keine Veränderung. Habt Ihr evt. eine Idee?


    Danke schon mal.
    73, Peter

  • Hallo OM Peter,


    die aktuelle Wattwächter Version ist 2.01 [downloadbar bei der BNetzA]
    Das Handbuch gibt auf Seite 7 folgenden Hinweis in Bezug auf der Nutzung von endgespeisten Antennen:

    Zitat


    Bei NEC-­ Daten gilt zusätzlich folgendes Bezeichnungsschema:
    -­ Endgespeiste Drahtantennen sind mit dem Zusatz „EF“ (end-­feed) versehen


    Vielleicht ist auch diese Seite von DL6GL für dich interessant. Wieso aber machst du es dir so kompliziert und nimmst nicht einfach das fertige Modell vom Wattwächter? Der einzige Grund hierfür wäre, du möchtest etwas "mildere" Werte erhaltenb denn das wäre so wenn du statt den templates aus Wattwächter dein eigenes .NEC file importiert ;) Du kannst in Wattwächter einen endgespeisten Draht auswählen, in deinem Fall wäre das:


    Hersteller = Sonstige
    Modell = Langdraht 20m
    Frequenz = <deine gewünschte Betriebsfrequenz, in deinem Fall 7,05 MHz wenn du einen Halbwellendipol verwendest>


    Dann erscheint darunter auch die Bezeichnung [1 Element Langdraht EF]. Aber das hast du bereits rausgefunden.


    Übrigens: an den Enden hast du unabhängig von Resonanzfall immer einen Stromknoten und einen Spannungsbauch. Hoffe das hilft dir ein klein wenig.


    73
    Saki

  • Hallo Saki,
    vielen Dank für Deine Antwort. Ja, die Seiten von DL6GL sind sehr informativ, auch der erste Teil - für mich die beste Anleitung zu dem Thema. Zur Not nehme ich tatsächlich die Langdrahtantenne aus dem Wattwächter. Ich möchte aber 4NEC2 evt. auch für andere Antennenformen nutzen, daher wäre es schon interessant, ob meine Ergebnisse prinzipiell richtig sind. Ich hatte zunächst versucht, eine Inverted-L-Antenne zu berechnen, bin damit aber erstmal gescheitert. Vermutlich brauche ich für den vertikalen Zweig ein anständiges Gegengewicht, auch wenn die Antenne insgesamt in Resonanz ist und der Einspeisepunkt hochohmig ist (?).


    73
    Peter

  • Servus Peter,


    in den Vorlagen müsste doch eine oder auch mehrere Inv-L vorhanden sein wenn ich mich recht erinnere. Ansonsten melde dich nochmal wenn du Unterstützung benötigst (zur Inv-L Simulation).


    viel Erfolg und vor allem Spaß
    73
    Saki, DD5XX

  • Hallo Saki,
    vielen Dank. Ich muss jetzt erstmal sehen, wie ich den Draht im Garten am besten anordne. Eine inverted-L wollte ich eigentlich nur dann verwenden, wenn die 20m Drahtlänge sich horizontal nicht ganz unterbringen lassen.


    Bisher habe ich geplant, einen GFK-Mast (10m) am äußersten Ende des Gartens an einer Hainbuche zu befestigen. Die Mastspitze schaut dann evt. etwas über die Krone hinaus. Je nach Stabilität des Mastes will ich dann die Matchbox oben am Mast befestigen. Von dort geht der Draht dann zum First des Hauses.
    Wenn der horizontale Abstand der beiden Aufhängepunkte nicht ganz ausreicht, würde ich die Matchbox am Mast 1-3 Meter nach unten versetzen und somit quasi eine inverted-L erhalten. Eine alternative Anbringung der Box unten am Mast scheidet aus, da ich dann den Sicherheitsabstand zum Nachbarn nicht einhalten könnte.


    Ich muss auch noch meine (ersten) Erfahrungen mit dem Mast machen. Ich werde dann mal über Erfolge und Misserfolge berichten ;) .
    73 Peter

  • Klingt gut, wenn ich das richtig verstanden habe. Der Speisepunkt befindet sich dann also am äußersten Ende des Grundstücks und das Koaxkabel verläuft von diesem entfernten Grundstücksende bis rüber zum Haus wo dein Transceiver sitzt? Falls ja, dann kannst du noch das Koaxkabel -falls möglich- auch in den Boden einbuddeln auf dem Weg zum Shack.


    Ob du 20m Draht in der Mitte oder am Ende speist, es ist und bleibt elektrisch ein Dipol. Ich kann mir nicht vorstellen, dass du Probleme mit deinem Nachbarn haben solltest. Wenn du das in Wattwächter eingegeben hast, dann siehst du ja was rauskommt. Und vergiß nicht: du musst die Endergebnisse (Diagramme, Konfiguration der jeweiligen Antenne und der einzelnen Frequenzen, usw.) nicht zwangsweise bei der Selbstanzeige nach BEMFV abgeben. Ziel und Zweck ist es, dass du die Konfiguration kennst und garantierst, dass du die Grenzen einhältst und diese sich in deinem kontrollierten Bereich befinden. Für die Selbstanzeige reicht es sogar völlig aus, wenn du lediglich die erste Seite von dem Schreiben abschickst, in dem du mit deiner Unterschrift bestätigst dass du das alles berechnet hast und einhältst. Wenn die BNetzA dann wirklich mal von dir was haben möchte, dann kannst du deine berechneten Werte und Diagramme vorzeigen.


    Viel Erfolg und schönen Abend noch
    Saki

  • Und vergiß nicht: du musst die Endergebnisse (Diagramme, Konfiguration der jeweiligen Antenne und der einzelnen Frequenzen, usw.) nicht zwangsweise bei der Selbstanzeige nach BEMFV abgeben. Ziel und Zweck ist es, dass du die Konfiguration kennst und garantierst, dass du die Grenzen einhältst und diese sich in deinem kontrollierten Bereich befinden. Für die Selbstanzeige reicht es sogar völlig aus, wenn du lediglich die erste Seite von dem Schreiben abschickst, in dem du mit deiner Unterschrift bestätigst dass du das alles berechnet hast und einhältst. Wenn die BNetzA dann wirklich mal von dir was haben möchte, dann kannst du deine berechneten Werte und Diagramme vorzeigen.


    Viel Erfolg und schönen Abend noch
    Saki

    Hallo Saki,

    Bei der Erstellung sollte schon die" Anleitung zur Durchführung der Anzeige ortsfester Amateurfunkanlagen nach §9 der Verordnung über das Nachweisverfahren zur Begrenzung elektromagnetischer Felder (BEMFV*)", Stand August 2013 beachtet werden.

    Hier ein Auszug aus der Anleitung

    3 Durchführung der Anzeige

    Die ortsfeste Amateurfunkanlage ist der zuständigen Außenstelle der

    Bundesnetzagentur anzuzeigen (Die Zuständigkeitsbereiche der Außenstellen sind

    auf den Internetseiten der Bundesnetzagentur dargestellt).


    3.1 Anzeigeformblatt

    Verantwortlich für die Angaben im Anzeigeformblatt (Anlage 1) ist der Betreiber der

    angezeigten ortsfesten Amateurfunkanlage.


    3.2 standortbezogener Sicherheitsabstand und kontrollierbarer Bereich

    Der kontrollierbare Bereich ist in einer maßstäblichen Skizze darzustellen. In der

    Skizze soll der Standort der Bezugsantenne(n), sowie der dazugehörige

    standortbezogene Sicherheitsabstand (bzw. Sicherheitsabstände) dargestellt

    werden. Die Skizze muss wiedergeben, dass der standortbezogene

    Sicherheitsabstand innerhalb des kontrollierbaren Bereichs endet.


    3.3 Umfang der Anzeige

    Im Rahmen der Anzeige sind außer den Unterlagen nach Abschnitt 3.1 und 3.2

    keine weiteren Unterlagen einzureichen. Alle weiteren Unterlagen sind bei der

    ortsfesten Amateurfunkanlage bereit zu halten.


    .... Ende



    Wolfgang, DL8DWW

  • Das Problem ist eigentlich nur 3.2 und da sollte man nur die angeforderten Daten eintragen, d.h. Standort Antenne, Grenzen Sicherheitsabstand und Grenzen Grundstück (kontrollierter Bereich). KEINE Details weiter weil:


    Wegen des Umwelt-Info.... Gesetz muß die BNetzA alle eingegebenen Unterlagen bei Nachfrage raus rücken. Die bei Dir hinterlegten Unterlagen zur Bereithaltung bleiben bei Dir und die kriegt auch der Nachbar nicht. Die BNetzA ist gar nicht so wild auf's Datensammeln, es muß nur für den Fall der Fälle dem PMD verfügbar sein.


    Und wenn es noch so toll aussieht, nix mehr als nötig.

    73 Peter