Hilfe bei unruhiger Anzeige benötigt

  • Hallo allerseits,


    beim Basteln und testen des Feldstärkemessers ist eine merkwürdigkeit bei der Anzeigeeinheit aufgefallen.
    Diese ist nach dem Einschalten, wenn noch *kein* Signal vom Messkopf empfangen wird, sehr unruhig.
    Die LED blitzt und der Zeiger wackelt.
    Wird jedoch das Signal vom Messkopf gesendet, "übertönt" dieses diesen Fehler und das Anzeigegerät geht direkt mit der gemessenen (relativen) Feldstärke!


    Ein Referenzgerät verhält sich jedoch total still! Es konnte auch kein Unterschied in der Platinenversion oder den Bauteilen festgestellt werden.
    Die Lötstellen wurden kontrolliert. Evtl. das Empfangsmodul ist etwas anders. Genaue Daten habe ich gerade nicht.
    <Bild entfernt, da verwirrend>


    Zur Analyse wurde ein Oszilloskop parallel zur LED-Anzeige geschaltet. Hier ein Bild:
    [Blockierte Grafik: https://suchdirwasaus.de/afu/WRFM/20181113_163220_small.jpg]


    Man sieht die Spikes, welche direkt am Ausgang des Empfangsmoduls auftreten. Ich habe diese "vergrößert" dargestellt. Wenn das Oszi so eingestellt ist, das man das vom Messkopf kommente Rechteck gut sehen kann, sind die Störungen nur noch kurze Spikes.
    Ab und an kommt da etwas längere und größere Signale, welche wahrscheinlich von Funkthermometern oder Funk-Leistungsmessern kommen.


    Um das Problem näher zu analysieren wurden folgende Testszenarien durchgeführt:


    1) Anzeigegerät ohne Empfangsantenne => Trotzdem Spikes


    2) Anzeigegerät in Mikrowelle (faradaysche Käfig) => Trotzdem Spikes


    3) Entfernen/Trennen des OP-Teils der Schaltung => Trotzdem Spikes


    4) Entfernen/Trennen des IC1-Teils der Schaltung => Trotzdem Spikes


    5) Ausbau der Empfangsplatine und einzelbetrieb => Trotzdem Spikes


    Ein nachlöten der Lötstellen des Empfangsmoduls sag erfolgreich aus, führte jedoch zum Ausfall des Moduls :( Jetzt benötige ich da erst mal ersatz. Auch wenn ich am Modul nicht erkennen kann, was da überhaupt kaputt gehen könnte.


    Nun die Fragen:


    Kennt jemand diese Problematik?
    Trat diese überhaupt schon mal irgendwo auf und wie wurde diese behoben?
    Ist das Empfangsmodul evtl. zu empfindlich und wie könnte man das ändern?


    Vielen Dank und
    vy 72/3 de Frank, DG4FCO

    vy 72/3 de Frank, DG4FCO

    Einmal editiert, zuletzt von DG4FCO ()

  • Hallo Frank,


    ich möchte Dir nicht zu nahe treten, aber die Platine ist verdreckt und die Lötstellen sehen sehr schlecht aus.
    Evtl. sind nicht alle SMD Bauteile verlötete.


    Ich reinige Platinen am Anfang mit Brennspiritus (kostengünstig) und anschließend mit Ethanol 100% mit einer alten Zahnbürste(!).
    Danach sind alle Flußmittelreste und sonstige Anhaftungen entfernt.
    Anschließend würde ich alles mit externem Flußmittel, evtl. etwas 0,5mm Lötzinn zugeben, erneut bei 330°C und einer breiten 3,2 mm - wichtig !- flachmeißel Lötspitze verlöten.


    Siehe: https://www.radiostore.de/out/…5/sol_9030rstrzle24_1.jpg


    Diese passt genau in der Breite zu einem SMD 1206 Bauteil.


    Lötzinn ø 0,56 mm:
    100g https://www.radiostore.de/shop…0g-056mm-durchmesser.html
    250g https://www.radiostore.de/shop…g-0,56mm-durchmesser.html


    Ich erhalte keine Provision oder andere Vorteile.
    Die Firma liegt bei uns im Industriegebiet und ich kann Bestellungen zu Fuß abholen.

    73 de Uwe
    DC5PI

  • Hallo Frank,
    ich kann mich Uwe in allem nur anschließen. Die Lötstellen sehen auch überhitzt aus, vermutlich deshalb empfielt er Dir mit der relativ niedrigen Temperatur von 330°C zu löten.
    War die Platine schon (im Gehäuse) im Freien? Wenn sie nicht gewaschen ist sieht sie nach kurzer Zeit auch so aus. Wenn alles läuft und seine Testzeit überstanden hat solltes Du die Platine mit Plastikspray abisolieren. Dann ist Ruhe.
    73 de uwe df7bl

    Uwe df7bl


    Wenn Du meinst etwas geht nicht, dann störe nicht die, die es gerade machen.

  • Hallo allerseits,
    erst mal Danke für die Hinweise.
    Die Platine ist übrigens ein Fertigbauteil, da werdet Ihr weder mir noch jemand anderen "auf die Füße" treten :D
    Das bedeutet: Der "Dreck" und die matten Lötstellen stammt vom Hersteller.


    Wie ich schrieb, habe ich die Platine schon in verdacht und werde die weiter "verbessern", erst mal die Lötstellen von dem wahrscheinlich Bleifreien Lot befreien und dann neu löten.
    Und natürlich die Platine mal "waschen".


    Es würde mich jedoch interessieren, ob schon jemand mit diesen Platinen Erfahrungen gesammelt hat. ISM Empfänger 433MHz, ASK Modulation.


    72/3 de Frank, DG4FCO

    vy 72/3 de Frank, DG4FCO

  • Die Platine ist übrigens ein Fertigbauteil


    Ähm... wo hast Du das fertigen lassen und daher die Frage:
    Wo sollten wir es nicht tun?

    73 Michael, DF2OK.

    ~ AFU seit 1975 ~ DARC ~ G-QRP-Club ~ DL-QRP-AG ~ AGCW ~ FISTS ~ QRPARCI ~ SKCC ~

    "Der Gesunde weiß nicht, wie reich er ist."


  • Ähm... wo hast Du das fertigen lassen und daher die Frage:
    Wo sollten wir es nicht tun?

    Ja, und sie gehört zu unserem Bausatz Feldstärkemesser, der vielfach nachgebaut wurde und hochgelobt wird. Im Auslieferzustand sieht die Platine so aus:

  • In dem Fall sollte man die alte Platine tauschen und mit der neuen sorgfältiger umgehen. Stichwort Korrosionsschutz.
    73 de uwe df7bl

    Uwe df7bl


    Wenn Du meinst etwas geht nicht, dann störe nicht die, die es gerade machen.

  • Moin Uwe,

    Ich reinige Platinen am Anfang mit Brennspiritus (kostengünstig) und anschließend mit Ethanol 100% mit einer alten Zahnbürste(!).
    Danach sind alle Flußmittelreste und sonstige Anhaftungen entfernt.


    Lötzinn ø 0,56 mm:


    Warum nimmst Du nicht vernuenftiges Loetzinn, das halogenfreie Flussmittel hat und somit keine Reinigung erforderlich ist? Das kostet zwar etwas mehr, aber dafuer handelt man sich nie Aerger damit ein, egal ob die Baugruppe spaeter noch mit vergossen wird oder einfach so montiert wird.


    Mit Blei


    https://www.buerklin.com/de/lo…n60pb39cu1-500-g/p/11l436


    Bleifrei



    https://www.buerklin.com/de/lo…3cu07nige-500-g/p/11l2648


    Vor allem das bleifreie Lot ist ganz hervorragend und die Loetstellen sehen auch vernuenftig aus, nicht wie geklebt oder kalte Loetstellen, was man bei manchen bleifreien Loten gar nicht richtig erkennen kann.
    73, Tom

  • Hallo zusammen,


    das Gerät von Frank wurde zusammen mit drei weiteren beim OV-Basteltag unseres Ortsverbandes Bergisch Gladbach (G19) aufgebaut. Interessant ist, dass mein Muster (dass bereits vor einigen Monaten geliefert und gebaut wurde) absolut ruhig ist und die vier Geräte, die beim Basteltag entstanden sind, alle das Phänomen des zappelnden Zeigers und der blitzenden LED zeigen. Daher gehe ich davon aus, dass es kein einzelnes Problem des Bausatzes von Frank ist, sondern die aktuell eingesetzten RX-Platinen ein Problem haben.


    Ich hab mal das Datenblatt mit Schaltbild angehängt und bitte um Ideen, wie man weiter vorgehen sollte. Irgendwoher müssen die Spikes ja kommen. Nur wenn die Quelle gefunden ist kann man sie bekämpfen!


    Die Platine von Frank ist ja wahrscheinlich hin und meine macht keine Probleme. Ich werde versuchen, mir auch eine Platne zu besorgen, die aus der aktuellen Charge stammt, damit ich selbst was zum Messen habe.


    Das ursprüngliche Problem von Frank hat ja nichts mit der nachgelöteten Platine zu tun, denn es war ja auch schon vor dem Nachlöten vorhanden! Deshalb sollte das hier nicht weiter diskutiert werden. Wer das Löten mit oder ohne Flussmittel, Reinigen oder Nichtreinigen von Platinen diskutieren will, kann das z.B. hier tun.


  • Moin Frank,
    hier ist doch dann der "in den Verkehrsbringer" zuständig oder ... ?
    72/3
    Gerhard

    Vy 72/73 de Gerhard

  • Hallo Frank,
    danke für die Hintergründe.
    Ich würde so vorgehen: Zu messen ist da nicht viel, auch ist die Gefahr groß mit der Belastung durch das Meßmittel die Arbeitspunkte zu verschieben. Zuerst dafür sorgen dass die Schaltung eine einwandfreie Versorgungspannung erhält. Dann die Platine mit dem Griff eines kleinen Schraubendrehers abklopfen auch die Bauelemente. Sehen ob sich Spikes provozieren lassen. Die Platine vorsichtig leicht verwinden, dito. Danach noch Kältespray und Föhn. Einflüsse von außen hat Frank ja schon ausgeschlossen indem er die Platine völlig abgeschirmt hat. Wenn das ganz dicht war spielen Volksbelustigungselektroniken hier wohl nicht mit. Wenn sich so nichts finden lässt sehen wir weiter.


    73 de uwe df7bl
    Nachtrag: Ich habe das jetzt so verstanden dass die Spikes am Datenausgang des Empfängers auftreten, das ist ein Fertigteil. Die Erbauer des Feldstärkemessers sind dann (fast) raus.

    Uwe df7bl


    Wenn Du meinst etwas geht nicht, dann störe nicht die, die es gerade machen.

    2 Mal editiert, zuletzt von DF7BL ()

  • 5) Ausbau der Empfangsplatine und einzelbetrieb => Trotzdem Spikes

    Moin,


    nur mal so zur nochmaligen Beachtung: Selbst wenn die "schöne" Platine ausgebaut ist, gibts Spikes.
    Meine Schlussfolgerung wäre dann, dass das Problem augenscheinlich nicht von dieser kommt.


    Der Fehler tritt bei allen im OV neu gebauten Geräten auf, Franks "altes" Vergleichsgerät funktioniert in
    derselben (HF-)Umgebung. Die Umgebung kanns also nicht sein.


    Aus der Ferne offene Fragen: Sind alle Bauteile per Inventur geprüft und gemessen worden?
    Wobei - von vier Bauenden sollte wenigstens einer gemerkt haben, wenn etwas nicht passt / stimmt.
    Was aber für eine logische Fehlersuche nichts bedeutet...


    Das Gerät besteht nicht nur aus der kleinen Platine, sondern es gibt noch eine weitere im RX,
    die mehr Bauteile hat. Feldstärkemesser Gab es in der Zwischenzeit eine neue Charge von Grundplatinen, die ggf. unbemerkt Fehler aufweisen könnten?

    73 Michael, DF2OK.

    ~ AFU seit 1975 ~ DARC ~ G-QRP-Club ~ DL-QRP-AG ~ AGCW ~ FISTS ~ QRPARCI ~ SKCC ~

    "Der Gesunde weiß nicht, wie reich er ist."

  • Da mich Kaffeesatz-Leserei immer etwas nervt, habe ich mich heute Vormittag mal um das "Problem" gekümmert und einige Messungen gemacht.
    Wir testen die Module vor der Auslieferung mit zwei BX-087 "Morse Übungstransceiver" vom Leserservice des FA. (Übrigens ein nettes Spielzeug, wenn Opa mit dem Enkel Telegrafie üben möchte). Damit wollen wir sicher stellen, dass TX und RX "gepaart sind", also wirklich zusammen spielen.
    Mit zwei dieser Transceiver und mehreren verschiedenen RX Modulen habe ich mir das Ausgangssignal, das wir für unseren WRF-15 verarbeiten angesehen.


    Das Schirmbild SWR_RX_mit_HF zeigt das Signal am DATA Ausgang (PIN 2/3 des Moduls) wenn der CW-Übungssender am anderen Ende der Übertragungsstrecke einen Dauerträger aussendet (Morsetaste dauerhaft KeyDown.


    Das Schirmbild SWR_RX_mit_Finger zeigt das Signal am DATA Ausgang, wenn ich mit einem Finger auf den Antennenanschluss des RX fasse.


    Die jetzt massenhaft auftretenden Störspikes lassen sich in der Menge signifikant beeinflussen. Ohne Antenne: wenig Spikes. Mit Antenne: mehr Spikes, ab und zu ganze "Burst" Da das Empfangsmodul ja jetzt in einem Transceiver steckt, kann man das Signal gut abhören: Die Spikes / Bursts korrelieren mit prasseln im Kopfhörer.


    Alle 70cm Module, die ich getestet habe zeigten alle mehr oder weniger dieses Prasseln. Manche Spikes erreichen die gleiche Amplitude wie ein "echtes Signal", andere bleiben deutlich darunter. Offensichtlich gibt es mehr oder weniger empfindliche Module. Da eigentlich genug Reserve da ist (Die Kombination wird bei den Arduino Menschen mit einer Reichweite von 20-200m eingesetzt) werden wir überlegen, ob man die Ansprechempfindlichkeit unserer nachfolgenden Auswerteschaltung variabel gestalten kann.



    Für mich stellt sich jetzt das ganze als ein typisches RX Problem im 21. Jahrhundert dar: Ich empfange und höre Rauschen, Prasseln, Störsignale je nachdem wie meine Umgebung beschaffen ist. Portabel draußen im Wald kann ich auf Kurzwelle Signale mit S3 noch prima lesen, bei meinem gerade neu aufgebauten tollen Dipol steht das S-Meter Abends auf 80m dauerhaft auf mindestens S9+10dB.

  • Wie man an den von mir heute gemessenen Werten sehen kann,sind die Störspikes allesamt sehr viel schmaler als die zur Auswertung benötigten Signale. Es ist daher gut möglich, diese Störspikes durch ein R/C Glied mit einer Zeitkonstante von etwa 1ms von der Auswerteeinheit fern zu halten.


    Peter, DK1HE schreibt dazu:


    Diese Bursts werden durch die nicht statistische Amplitude der Rauschspannung aus dem 433MHz Pendelaudion (ohne Empfangssignal) und dem primitiven nachgeschalteten Impulsshaper zwangsläufig erzeugt.


    hier ein Vorschlag zur Reduzierung der störenden Spikes
    am Ausgang des 433MHz-Datenfunkmoduls: Das zusätzliche externe Integrierglied (10K/47nF) verhindert mit seiner "großen" Zeitkonstante ein Triggern der Eingangsstufe in der PLL-Schaltung (IC1) durch sporadisch auftretende schmale Bursts aus dem 433MHz RX-Modul.


    Die Anzeige-LED bleibt weiterhin am Ausgang des Empfangsmoduls.

  • Hallo Peter,


    Das ging ja schneller als die Feuerwehr :thumbup:


    Vielen Dank auch an DK1HE für die schnelle und einfache Lösung und es freut mich, dass bei dir der Bastelvirus nicht klein zu kriegen ist!


    Mein erster Lösungsansatz ging in die gleiche Richtung, nämlich 100nF an den Ausgang des RX-Moduls. Das brachte aber nicht den gewünschten Erfolg (weil offensichtlich der Ausgang zu niederohmig ist).

    vy 72 de DH8DAP, Frank aus Schwelm nr Wuppertal, JO31PG


    Ich bin Westfale von Geburt und Europäer aus Überzeugung!


    http://www.golf19.de

  • Haloo Peter und Peter,


    von mir auch vielen vielen Dank für die Analyse und Problemlösung. Da wird gutes noch besser.



    Ich werde das am Wochenende schaltungstechnisch bei mir und einem Funkfreund umsetzen.


    vy 72/3 de Frank, DG4FCO

    vy 72/3 de Frank, DG4FCO

  • Inzwischen konnte ich es bei beiden Teilen umsetzen.

    Auch bei dem, welcher noch die original-Empfangsplatine hat ;)

    Also es funtkioniert soweit! Es ist im allgemeinen Ruhe!


    vy 72/3 de Frank, DG4FCO

    vy 72/3 de Frank, DG4FCO