Multibandantenne 10-160m mit max 37m Länge

  • Moin moin liebe Leidensgenossen,


    ich bin auf der Suche nach einer Multibandantenne für 10 bis 160m die max 25m lang ist.


    Freue mich auf eure Vorschläge!



    73 Mario, DJ7MH

  • das ist relativ einfach. Du spannst einen Dipol mit 2x12,50m (=25m Gesamtlänge) und speist in der Mitte mit Hühnerleiter und bestenfalls mit einem symmetrischen Koppler. Falls du nur einen unsymmetrischen Koppler zur Verfügung stehen hast, machst du ein paar gute Symmetrierglieder (=Strombalun) in die Koaxzuleitung aber unbedingt auch in die Stromleitungen des Tuners rein. Also sowohl Antennenkabel als auch Stromzufuhr verdrosseln mit einem geeigneten Kern (z.B. FT 240-43 als Allrounder für 160-10m). Dadurch betreibst du deinen unsymmetrischen Tuner "floatend", er ist HF-heiß. Dabei behältst du stets im Hinterkopf, dass eine Multibandantenne immer eine Kompromissantenne ist. Das heißt, sie wird auf Lambda/2 meistens gut funktionieren, auf den langwelligeren Bändern bei denen deine Antenne verkürzt ist (in deinem Fall wären das die Bänder 80 und 160) hast du eine stark verminderte Wirkleistung und meist einen Steilstrahler. Auf den oberen Bändern hast du starke Zipfel mit scharfen Richtungsgewinnen, das heißt es kann sein dass du bei Betrieb auf 10m jemanden saustark von Azimuth Richtung 20° hörst, aber einen bei 30° schon gar nicht mehr aufnehmen kannst. Eine einzige (!) Wunderantenne von 160-10m die überall auf allen Bändern gleichgut funktioniert gibt es nicht.


    Wenn du auf 160m verzichten kannst und keine Möglichkeit hast mittig zu speisen, so kannst du dir auch die engespeiste Variante anschauen. Gesamtlänge ist knappe 23-24m und damit kannst du 80-10m abdecken. Gespeist wird mittels einem 1:49 UnUn. Entweder selber basteln oder kommerzielle Produkte kaufen. Der bekannteste und auch teuerste wäre http://www.hyendcompany.nl und zwischenzeitlich bieten auch viele andere Antennenbauer diese endgespeisten Varianten an. Funktionieren sogar richtig gut wenn man sich an die Spielregeln hält.


    Wünsche dir viel Erfolg
    73 - Saki

  • Der Vorschlag von Saki schliesse ich mich an. Allerdings würde ich die Antenne 2x 18.5 m, also eine totale Länge von 37 m, damit nützt Du Deinen Platz aus und die Verluste auf 160 m sind tiefer. Den Tuner möglichst direkt an der Antenne anschliessen.


    73, Peter - HB9PJT

  • Hallo Peter,


    2x18,5m sind besser als 2x12,5m - da sind wir uns wohl einig. Generell gilt: man spannt soviel Draht wie nur möglich in diesem Fall wenn man mit symmetrischer Feederleitung und Koppler speist. Alle Blindwiderstände werden dann durch den Koppler eliminiert und die Antenne angepasst. Aber für das 160m-Band ist diese Antenne trotzdem noch viel zu kurz und der Wirkungsgrad gering. Was er natürlich noch anschließend machen könnte für 160m-Band: das Hühnerleiterende kurzschließen und an nur an das eine Bein seines Kopplers anschließen. Ans andere Bein des Kopplers müsste er dann eine sehr gute HF-Erde anschließen, ob das jetzt grounded or elevated Radials sind, oder irgendwelche sonstige vorhandene Masse, die sich anbietet. Er betreibt dadurch eine T-Antenne, der Dipol wirkt als Kapazitätshut. Ich denke aber nicht, dass es soweit ausarten wird -hi-


    es sind auch relativ wenig Angaben gemacht worden, wie z.B. Aufbauart, oder Aufbauhöhe, Speiseart, usw. vielleicht kommen ja noch mehr Infos. Auf alle Fälle drücke ich ganz fest die Daumen und wünsche gutes Gelingen und auf dass möglichst viel konstruktive HF erzeugt wird.


    EDIT: habe jetzt erst gesehen, dass in dem Betreff die max. Länge von 37m angegeben wurde, im Text jedoch 25m angegeben sind :) daher rührt also dein Vorschlag von 2x18,5m was absolut folgerichtig ist.

  • Hallo
    Bei mir sind es vom Balon zu den Bäumen ungefähr 20m. Die höhe liegt bei ca 9m. Derzeit habe ich ein liegendes V 45 Grad, 2 x 18m über 7m 240 Ohm Feederleitung an einem unsymetrischen Antennenkoppler (LDG RT 100) und bekomme das so nicht auf 80m und tiefer abgestimmt.


    Ich bin auch noch am Testen und Verändern. Aber den V - Dipol behalte ich erst mal bei.


    Vielleicht wäre die Version V - Dipol auch was für dich. Wenn du 36m in der Länge hast, wären das ja schon fast Dipolmaße für 160m.
    Viel Spaß beim Entwickeln - Armin

  • Na - da eine HL immer Probleme machte, wenn man unterwegs ist, bzw. nicht die Möglichkeit hat, die HL vernünftig zu "hängen" - würde für "QRP" eine T2FD Antenne von 25m Länge mit Koaxeinspeisung "optimaler" sein? https://www.funktechnik-bielef…r-2-30-mhz-mit-25m-laenge
    Spart den Antennenkoppler und die HL - also einfacher im Aufbau und Betreiben - Mario ist ja viel unterwegs. (Alternative zu Hühnerleiter gespeiste Drähte)

  • ... würde für "QRP" eine T2FD Antenne von 25m Länge mit Koaxeinspeisung "optimaler" sein?


    Hallo,
    die T2FD ist eine prima Antenne, sie soll beim Empfang recht ruhig sein. Beim Senden gilt es jedoch zu beachten, daß der Wirkungsgrad unterhalb von Lambda/2 nachlässt. Der teilweise schlechte Ruf der T2FD hängt damit zusammen, daß manche Verkäufer immer noch eine gute Funktion von 2-30MHz bei 25m Länge versprechen, was nicht stimmt. Besagte Länge würde ab 40m gut funktionieren, 80 und 160m nur mit deutlichen Verlusten.
    Wenn der oben fragende OM jedoch 37m Länge zur Verfügung hat, könnte er eine entsprechende T2FD selbst bauen, da sieht es dann mit 80m schon besser aus.


    Gute Infos dazu gibt es hier: http://df5jl.darc.de/t2fd
    73
    Marcus

  • Ich hatte seine Frage so interpretiert, dass er die Antenne nicht zum Hören verwenden möchte sondern damit auch Funkbetrieb machen möchte. Insofern er also auch an Aussendung interessiert ist, dann ist die T2FD die falsche Wahl, es sei denn er hat kein Problem 1/3 seiner eingespeisten Leistung in den Abschlusswiderstand als Wärmeverlust zu "verbruzzeln". Als Empfangsantenne ist die T2FD sicherlich ganz ok, wobei es in diesen Konstellationen weitaus bessere gibt. Aber als Sendeantenne würde ich ihm auf keinen Fall die T2FD empfehlen.


    DL6GCA: wenn du Probleme mit der Anpassung hast, obwohl dass deiner Meinung nach dein Tuner schaffen sollte so verändere die Länge deiner Speiseleitung. Deine Feederleitung transformiert deinen Fußpunktwiderstand, es sei denn sie ist genau Lambda/2 auf der jeweiligen Betriebsfrequenz.

  • Hallo
    Bei mir sind es vom Balon zu den Bäumen ungefähr 20m. Die höhe liegt bei ca 9m. Derzeit habe ich ein liegendes V 45 Grad, 2 x 18m über 7m 240 Ohm Feederleitung an einem unsymetrischen Antennenkoppler (LDG RT 100) und bekomme das so nicht auf 80m und tiefer abgestimmt.


    Ich bin auch noch am Testen und Verändern. Aber den V - Dipol behalte ich erst mal bei.


    Vielleicht wäre die Version V - Dipol auch was für dich. Wenn du 36m in der Länge hast, wären das ja schon fast Dipolmaße für 160m.
    Viel Spaß beim Entwickeln - Armin

    Hallo Armin,
    ein V mit einem Winkel von 45° ist aber ein sehr spitzer Winkel! Dass die beiden Antennenhälften sich da kräftig beeinflussen, ist naheliegend. Dass es hier Probleme mit der Anpassung gibt, wundert mich nicht.


    Der Lösungsvorschlag von Saki dürfte hier mit eine der besten Lösungen darstellen.


    Gruß Stefan

    Strengt euch an! Der Tag versaut sich nicht von alleine! :D

  • Aber für das 160m-Band ist diese Antenne trotzdem noch viel zu kurz und der Wirkungsgrad gering.


    Mit meiner 2x20 m Antenne hören mich mit QRP alle Stationen in der Schweizer SSB Runde, wenn die Bedingungen gut sind. Das ist etwa 7 dB schwächer als ein Full Size Dipol. Vorausgesetzt der Tuner ist direkt am Speisepunkt der Antenne, ohne Feederkabel dazwischen.



    Was er natürlich noch anschließend machen könnte für 160m-Band: das Hühnerleiterende kurzschließen und an nur an das eine Bein seines Kopplers anschließen. Ans andere Bein des Kopplers müsste er dann eine sehr gute HF-Erde anschließen, ob das jetzt grounded or elevated Radials sind, oder irgendwelche sonstige vorhandene Masse, die sich anbietet. Er betreibt dadurch eine T-Antenne, der Dipol wirkt als Kapazitätshut. Ich denke aber nicht, dass es soweit ausarten wird -hi-


    Das geht dann halt nicht für lokale QSO, da das Strahlungsdiagramm nur flach ist.


    73, Peter - HB9PJT

  • Mit meiner 2x20 m Antenne hören mich mit QRP alle Stationen in der Schweizer SSB Runde, wenn die Bedingungen gut sind. Das ist etwa 7 dB schwächer als ein Full Size Dipol. Vorausgesetzt der Tuner ist direkt am Speisepunkt der Antenne, ohne Feederkabel dazwischen.


    das bezweifelt doch keiner Peter, aber ob und wie stark dich jemand hört ist keine quantitative Aussage über den Wirkungsgrad. Ich sende mit 200mW und werde in ZL gehört (in WSPR). Du verstehst was ich meine? Stell dir mal vor du würdest mit deiner jetzigen Antennenanlage im Jahre 2001 gesendet haben, bei ganz anderen SFI und sunspot Werten ;)


    Deiner QRZ.com Info nach, ist dein 2x20 Inv-V Dipol mit seiner Spitze auf <=15m. Du hast auch nicht angegeben auf welcher Frequenz du dich beziehst, ich kenne leider die Schweizer SSB Runde nicht, könnte aber vermuten dass du das 80m Band meinen könntest. Selbst wenn du das 40m Band meinst, dein Dipol ist ein Steilstrahler, selbstverständlich wirst du in Schweiz laut gehört (wäre auch was verkehrt wenn es nicht so wäre).


    Das geht dann halt nicht für lokale QSO, da das Strahlungsdiagramm nur flach ist.


    das musst du mir erklären :?: der Elevationswinkel kommt wie zustande ?

  • Ich meine 160 m, wie auch aus der Diskussion ersichtlich.


    Elevationswinkel muss ich nicht erklären. Da gibt es genügend Literatur und Internet-Artikel.


    73, Peter - HB9PJT

  • Das ist ja alles schön und gut, aber für 160m machen alle diese Lösungsvorschläge in meinen Augen keinen Sinn. 15m Scheitelhöhe entspricht bei 160m einer Höhe von etwa 0,09 Lambda. Klingt erst mal nicht dramatisch, wird aber klarer, wenn man sich das an einem 28MHz Dipol verdeutlicht. Dieser würde dann entsprechend an 1m hohen Masten aufhängbar sein (entspricht ziemlich genau 0,09 Lambda auf 28). Würde das jemand als sinnvoll vorschlagen? Nicht wirklich, aber bei Fragen nach 160m Antennen wird es immer wieder gemacht.



    Die Praxis und dutzende Berichte beweise, dass auf 160m jede verkürzte Vertikal auch mit wenigen Radials selbst einem fullsize Dipol in nur 15m Höhe überlegen ist. Eigene Experimente haben gezeigt, dass selbst eine kapazitive Antenne (5l Bierfass) mehr bringt als so ein Dipol. :thumbup:


    Zurück zur Frage: Lass bei den Gegebenheit die 160m Träume beiseite. Ab 40 Meter sind die bisher gemachten Vorschläge ok, auf 80m allerdings nur dann, wenn man keinen DX Betrieb plant. Das einzige, was ich bei den genannten Lösungsvorschlägen nicht verstehe ist die Aussage, der Koppler müsse oben in der Antenne hängen. Die gute alte Hühnerleiter darf m.E. ohne weiteres bis ins Shack geführt werden, wo dann der Koppler von symmetrisch auf unsymmetrisch folgt.

    73/2 de Peter, DL2FI
    Proud member of Second Class Operators Club SOC and Flying Pig Zapper #OOO (Certificated Kit Destroyer)

  • Moin moin zusammen,


    die Antenne soll zum CQ WW CW eingesetzt werden.
    Die Punkte auf 160m will ich nicht liegen lassen, und hoffe ne paar Pünktchen da zu machen, da hab ich aber keine große Erwartungshaltung.
    Z.Z. nutze ich einen 40/80m Trap-Dipol auf ca. 11m höhe, VK, ZL und ne Menge DX da schon öfters zu machen.


    Peter: haste mehr Info's zu Deiner 5L Bierfass 160m Vertikalen?


    73 Mario






  • Schau mal bei Arthur, DL7AHW nach. Lass dich nicht von Theorie Diskussionen beirren, da der Nachbau so gut wie nichts kostet, kann man es ja selbst probieren. Wir haben einige OM mit Antennenverbot damit glücklich gemacht obwohl wir auch erst skeptisch waren :thumbup:

    73/2 de Peter, DL2FI
    Proud member of Second Class Operators Club SOC and Flying Pig Zapper #OOO (Certificated Kit Destroyer)

  • Hallo Mario,
    mit 2x20m Dipol+HL kann man auch auf 160m gut arbeiten. Mein Dipol hängt 12m am Speisepunkt hoch, die Enden sind ca.6m überGrund. Die Anpassung wird mit einem Hamware AT-502 realisiert.
    80 DXCC stehen im Log. Neben EU sind auch AS,AF,und NA gearbeitet worden. Da kann so ein Dipol wohl nicht so schlecht sein! Nun , jeder macht halt seine Erfahrungen.
    Gearbeitet wurde mit max. 100W. Und wenn's nur mit 75W funktioniert, auch kein Grund auf 160m zu verzichten.


    Wenn Dir nur 37m zur Verfügung stehen, dann können der Rest auch abgewinkelt werden.
    Na, dann viel Erfolg beim WWDX
    73 Wolfgang

    2 Mal editiert, zuletzt von DL8DWW ()

  • Peter, wenn bei dieser Antenne 20 m 450 Ohm Wireman zwischen Antenne und Koppler sind, ist der Verlust auf dem 160 m Band 3 dB höher gegenüber der Konfiguration des Tuners direkt am Speisepunkt.


    73, Peter - HB9PJT


    PS: Von der Bierdosenantenne bin ich nicht begeistert. Meine Versuche waren ernüchternd.


    Das einzige, was ich bei den genannten Lösungsvorschlägen nicht verstehe ist die Aussage, der Koppler müsse oben in der Antenne hängen. Die gute alte Hühnerleiter darf m.E. ohne weiteres bis ins Shack geführt werden, wo dann der Koppler von symmetrisch auf unsymmetrisch folgt.

  • Danke für die vielen Tips.


    Eine Woche vor dem Contest bin ich immer noch nicht sicher welche Antenne.


    Werd iwas spontan machen.... :)


    Ich werde es auch aber wissen lassen.


    73 es Danke.


    Mario

  • Gut - für 160m hatte ich im Havelland eine G5RV genommen - die "Hühnerleiter" kurzgeschlossen und paar Radiale verlegt - die "G5RV" wirkt als Dachkapazität und die HL als 9.5m "Vertikal". Im StewPerry hatte ich damals über 500 QSOs damit machen können - gleichzeitig hättest Du ja die G5RV auch als stino 80-10m Antenne - läuft zwar meiner Test nach nicht sooo gut wie eine am gleichen Ort aufgehängte Kelemen 5Band Antenne aber so eine Lösung wäre vielleicht was für Dich.
    Ein bekannter OM hatte mit dieser G5RV Lösung K1N auf 160m arbeiten können und war "begeistert" das man schnell was für 160m aufbauen konnte - 4 Elevated Radials waren mit aufgehängt.
    Meine G5RV ist zerschnippelt und zu was anderem verarbeitet worden - HL kommt mir persönlich nicht mehr in den Garten etc. :)

  • Hallo,


    für Multiband incl. 160m haben wir letztens 2 x 27m mit HL bis ins shack hingehängt. Gekoppelt wurde mit einer Gleichtaktsperre auf 2 fetten Ringkernen (-43). Umschaltbar 1:1 / 1:4. Unser Problem war die HL - Länge. Der Gerätetuner war fallabhängig überfordert. Wer also keinen symm. Autotuner hat, könnte das S-Match von PA0FRI in Betracht ziehen. Das ist auch mein nächster Plan.


    Wg. Vertikal: ich hab gerade ne neue MP-1 beim Wickel und auch ne launige Diskussion dazu mit SWR-Fetischisten.


    Für 160m könnte man auf die Schnelle:


    - einen 12..15m Schiebemast als Strahler stellen


    - eine Rolle Installationsdraht auf ein Kunststoff-Fass oder Müllbehälter wickeln als Ladespule


    - elevated radials spannen, gern gefaltet / geknickt (NICHT auf den Boden)



    Ein Hinweis an Simulanten (falls unbekannt): NEC2 wird im Bodenbereich ungenau oder versagt...


    vy 73! Jochen