Einen Baum als Antenne nutzen

  • Oder man ersetzt den Baum durch z.B. einen Metallmast.
    Kann man diesen mit der Konstruktion wirklich "anmatchen" ?!

  • Oder man ersetzt den Baum durch z.B. einen Metallmast.
    Kann man diesen mit der Konstruktion wirklich "anmatchen" ?!


    Sehr gute Frage - mit dem Gammamatch könnte das klappen, wollte man dagegen eine Loop an einen metallischen Strahler koppeln, würde man wohl eher eine andere Ausrichtung zueinander wählen, oder ?!
    73
    Peter/DL3PB

  • Oder noch einfacher gedacht :
    Ich lege 2 Drähte über kreuz. Winkel 90°.
    Durch den einen Draht schicke ich wackelsaft durch..
    An das andere halte ich ein Messgerät.
    Frage : Was passiert.

  • Moin,


    eine Lösung mit Gamma-Match hatte ich vor Jahren mal gefunden.
    Muss mal weiter suchen.


    Mal ins Blaue geschrieben, was gäbe es noch zu bedenken?
    Dass der Baum "im Saft" steht. Denn es ist die Feuchtigkeit in den Fasern des
    Stammes, die die Abstrahlung bestimmt. Die Wasserantenne im Link weiter oben
    sollte auch als Wink mit dem Zaunpfahl gelten, hi.


    Daraus folgt eine Abhängigkeit von der Jahreszeit, in der der Baum als Antenne benutzt wird.
    Zudem die Baumsorte. Es gibt welche, die haben möglichst lange zusammenhängende
    Wassertransportwege im Stamm.


    Für Vergleiche wäre es zudem ideal, wenn neben einem Baum "im Saft" ein
    gleichgroßer toter (oder stark geschädigter) daneben steht, der auch angepasst
    wird.


    Und ein ebenso angepasster Metallmast als Antennenreferenz.


    So, muss wieder was anderes tun, aber ich habe Google noch mit Begriffen
    wie Spionage (als fixe provisorische Antenne), Baum und mehr (in Englisch) gefüttert
    und diesen Beitrag gefunden.


    Thema:
    Radio transmission and reception experiments in tropical jungle forest
    covered terrains are described and the performance of conventional whip
    antennas is compared with the performance of Hybrid Electromagnetic
    Antenna Couplers (HEMAC) in conjunction with jungle trees as antennas.

    Frei Übersetzt:
    (Es geht um) Funkübertragungs- und -empfangsexperimente im tropischen Urwald
    und die Leistung der konventionellen Peitsche(nantenne) im Vergleich
    zu den herkömmlichen Antennen mit der Leistungsfähigkeit von
    hybriden elektromagnetischen Antennenkopplern in Verbindung
    mit Dschungelbäumen als Antennen.

    Werde ich später mal lesen.


    Das hat doch mit diesem Beitrag hier sehr viel Ähnlichkeit. ;)
    Gibt sicher noch mehr, was in den Tiefen des Netzes versteckt ist...


    Auch YouTube wird eine Quelle sein.
    Ich habe noch einen Beitrag gefunden, wo das Thema im Ansatz her doch gut angengangen wird.


    Oder diesen Beitrag hier, sogar in deutsche Sprache.
    Ich habe eben vom gleichen Autor einen Vergleichsfilm gefunden.
    Nun mit Einsatz eines Tiefpassfilters bei LF.
    Ferner hat er eine Erdantenne ausprobiert.


    Noch ein Beitrag zum Thema.


    Klappt bitte bei den YouTube-Filmen auch die Kommentartexte auf.
    Dabei unter dem Playerfenster auf den Text "MEHR ANZEIGEN" klicken.
    Bei den Kommentaren, die länger sind, auf "Mehr anzeigen" klicken und bei den
    Antworten darauf "Alle X Antworten ansehen"


    Da tauchte auch eine interessante Frage auf: "Kann man damit auch SAQ empfangen?"
    Wäre einen Versuch wert...


    Wie ich sehe, gibt ja doch noch andere Freaks unter uns, hi. ^^

    73 Michael, DF2OK.

    ~ AFU seit 1975 ~ DARC ~ G-QRP-Club ~ DL-QRP-AG ~ AGCW ~ FISTS ~ QRPARCI ~ SKCC ~

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  • Moin,


    ich habe im Beitrag darüber noch einige Videolinks und Hinweise zum Lesen von Kommentaren eingefügt.
    Noch eine Fundstelle für Versuche mit einer Eiche aus 2007/8.


    Einer der Artikel der dort zu findenden Links führt ebenfalls zur Dschungelantennenforschung der Armee.

    73 Michael, DF2OK.

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  • Also ich finde, der Autor von dem Experiment hat sich mühe gegeben relativ sauber zu arbeiten, z.B. rechne ich ihm hoch an, das er das Komplette Setup seines Experiementes veröffentlicht hat.
    Ob ihr das glaubt oder nicht.. das schaffen selbst Leute die ein Prof. vor dem Dipl. Ing haben, heute nicht mehr.. :cursing:


    Was definitiv doof ist, ist bei der Messung das unberechenbare variable "Dämpfungsglied" namens Atmosphäre.
    Und die zahllosen anderen Amateurfunkstationen.


    Der Autor hat doch eindeutig eine Magloop gebaut, und was beim Empfänger ankam, war das Resultat E und H Komponente im Fernfeld.
    Blöd nur : Dafür braucht er nicht unbedingt einen Baum.
    Was auch doof war : Die Loop hat so wie sie da liegt, fast genau die selbe Abstrahl Charakteristika wie der "gedachte Baum".
    Nämlich Vertikal relativ flach, ohne Nullstellen.
    Das wäre ihm aber aufgefallen, hätte er H oder E-Feld mal gemessen.
    Oder zumindest das E-Feld.


    Man lese sich mal diesen Artikel mal durch :
    https://de.wikipedia.org/wiki/Nahfeld_und_Fernfeld_(Antennen)


    d.H. also mit einer E-Feld Messonde könnte man sagen :
    Was strahlt, und wie gut es strahlt.
    Denn wenn das Variable Dämpfungsglied, namens Atmosphäre nicht, oder zu gut mitspielt.. dann gibt es u.U.
    Falsch-Positive Ergebnisse.


    Ich habe mal darüber nachgedacht, wie man mit Schätzeisen, auf Kurzwelle, was erreichen könnte :
    QRPProjekt hat da doch mal was gebastelt : Feldstärkemesser mit Fernübertragung
    Das ganze würde ich mal interessehalber mal, an einen handelsüblichen Quadrokoppter hängen.
    Dann einen Dipol oder eine ähnliche bekannte Referenzantenne aufbauen, diesen "vermessen", diesen dann wieder abbauen, und dann die "Idee" aufbauen, und dann noch mal messen.
    These : bei der "Baumantenne" müsste man im Nahfeld ein E-Feld Messen können.. das aber wie ein Magnetischer Dipol reagiert :

    Zitat

    Ein magnetischer Dipol als Antenne erzeugt im Nahfeld eine hohe magnetische Feldstärke, die in guter Näherung in dritter Potenz mit der Entfernung abnimmt. Die dabei schwächere elektrische Feldstärke nimmt quadratisch mit der Entfernung ab.



    Das ganze hätte noch einen interessanten Nebeneffekt : Man könnte mal mit einem Modellbauer zusammenarbeiten.
    Sich gegenseitig mal das Hobby zeigen.. Das macht die Sache mitunter noch Spaßiger.

  • (...) mit Begriffen
    wie Spionage (als fixe provisorische Antenne), Baum und mehr (in Englisch) gefüttert
    und diesen Beitrag gefunden.

    Moin,


    dieser Artikel hat für mich die meiste Aussagekraft und Relevanz zum Thema Baum als Antenne.


    Versuche liessen sich wie dort beschrieben erstmal ganz pragmatisch durchführen. Man braucht ja
    nur drei passende Vergleichsanlagen bauen und "just in time" per Umschalter auswählen. Im QSO, per
    RBN oder von mir aus auch WSPR.


    Ergänzend zum damaligen Buschprojekt der Amis wäre neben der Baum- und Peitschenantenne (Whip)
    noch eine alleinstehende Koppelspule auf Holzstativ in geeignetem Abstand als Sendeantenne
    umzuschalten. Dabei würde man schon beim Empfang zwischen der Baumantenne mit der Helix-Kopplung
    und der (dann auch angepassten) alleinstehenden Helix in gleicher Forum und Anordnung merken,
    ob es der Baum "bringt" oder nicht. Dazu dann die Peitschenantenne, die ich nach dem Überfliegen
    des Artikels als Verlierer sehe, mitbenutzen.


    Bei dem Versuch im Dschungel ist die Gegend auch entscheidend. Eine recht niedrig
    angebrachte Rute mit Draht im tiefen zugewachsenen (!) Wald ist eben nicht der beste Strahler.
    Lauter gleich polarisierte Absorber (Bäume) um Umfeld. Daher funke ich eher selten aus dem Wald.
    Erst recht nicht bei Regen. ;)


    Im Kriegsfall - und das war ja der Hintergrund der Forschung - ist der Wald allerdings die beste
    Tarnung. Und da musste was gefunden werden, was die Kommunikation aufrecht erhält. Dabei
    ist kein DX gewünscht, im Gegenteil. Der Feind soll ja nicht mithören. Es geht um
    Nahfeldkommunikation mit den lenkenden Einheiten. Militärs haben andere Vorgaben.
    Zudem liegt die QRG im Artikel bei 4 MHz.


    Losgelöst von dem Auslöser der militärischen Nutzung sehe ich eher eine Chance für
    diejenigen, die keine Antennen aufbauen dürfen oder möchten, aber einen oder mehrere
    Bäume im Garten haben. Und auch als ein Experimentierfeld. Könnte ja was Neues dabei
    herauskommen, wer weiss? Die oben schon angesprochenen Messmittel sind ja heute
    viel besser und informativer als damals.


    Die allseits bekannte Flaggenmastantenne, die zumeist in der
    englischsprachigen Literatur immer wieder genannt wird, ist in DL eher selten zu finden.
    Da wäre ein Baum eine Alternative. Okay, da kann man auch einen Draht anlang befestigen,
    aber das wäre ja zu einfach und ist nicht das Thema, hi. ^^

    73 Michael, DF2OK.

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    "Der Gesunde weiß nicht, wie reich er ist."

  • Na, erfreulicherweise geht es hier ja richtig experimentierfreudig weiter! Ich hab zumindest in meinem Urlaub auch vor, mal den Unterschied zwischen Kiefer und Buche zu testen! ^^


    Dennoch bleibt gerade eine Frage von mir offen: Wie strahlt ein Baum mit seinen ganzen Zweigen und wie wirkt sich das im Vergleich zu einem Antennentower aus. Die Theorie sagt mir, der Baum müsste breitbandiger sein. Sowas sollte man bei Sendeversuche durchaus nicht unberücksichtigt lassen!


    Bei den anderen Beiträgen ist wirklich zu überlegen, ob die "große Spule" um den Baum alleine nicht mindestens genauso gut funktioniert. Dennoch mit Gammaanpassung einen Baum als Notfunkantenne... das hat was!


    Gruß Stefan

    Strengt euch an! Der Tag versaut sich nicht von alleine! :D

  • Zitat


    hat einer der bisherigen Autoren dieses Beitrages denn jetzt mal die Bau-Antenne "nachvollzogen" und "aufgebaut"?
    Gruß - Raimund


    Ja !!


    Und das ist sogar schon länger her... hat super funktioniert ! Kam damit auf Anhieb z.B. über den grossen Teich.
    Nur hatte mein Aufbau ein ganz klein wenig anders :
    Anstatt Draht, habe ich ein Kupferrohr genommen.
    Und.. den Baum habe ich auch weggelassen..