L/C Messgerät - Selbstbau oder Kauf?

  • Hallo allerseits!


    Habe ein MIC-4070D LCR METER seit Jahren in Gebrauch. Mit den C-Messungen bin ich sehr zufrieden, da man vor
    den Messungen den Nullpunkt einstellen kann. Die unterste Stufe ist bis 200pF. Da kann ich Werte von 4p7 noch
    genau genug messen. Anders sieht es mit den L-Messungen aus! Da geht der niedrigste Bereich bis 200uH. Es ist
    auch möglich den Nullpunkt zu justieren. Jedoch benötige ich mehr oder minder genaue Messungen im nF-Bereich.
    Beispiel: Amidon Ringkern T50-2/15t Rechnerisch sollten das lt. AMIDON-Prospekt 1,1025uH sein bei einem ange-
    nommenen AL-Wert von 49 (uH/100t). Jedoch habe ich bei Bausätzen Ringkerne mit erheblicher Streuung (wahr-
    scheinlich nachgekupferte Fernost-Produkte).


    Deshalb frage ich hier in der Runde ob es sinnvolle Selbstbauprojekte für L-Messgeräte gibt, welche bei obigem
    Beispiel auf 1-2 Kommastellen genau genug anzeigen. Ich suche so eine Bauanleitung/Schaltungsbeschreibung.
    Und auch Erfahrungsberichte!


    Den Kauf eines genauen L-Messgerätes mit höherer Auflösung möchte ich wegen der hohen Kosten vermeiden.
    Deshalb meine Frage an erfahrene Homebrewer, ob wer von Euch mit Selbstbau-Geräten Erfahrung hat?


    Danke im voraus für jede Antwort!
    73 und immer einen heißen Lötkolben!
    de Dieter OE6WTD

    DL-QRP-AG-GM G-QRP-5126 HSC-1865

  • Moin Dieter,


    alle Selbstbau L/C-Meter basieren mehr oder weniger auf eine Publikation von VK3BHR. Auch die Baugruppen aus China sind dort abgekupfert.


    Es gibt 2 Versionen. Eine ältere mit einem PIC 16F84 und einem externen OP. Eine Weiterentwicklung hat den OP bereits im 16F628 integriert und ist einfacher aufzubauen.


    Ich habe diese Version: https://sites.google.com/site/vk3bhr/home/index2-html gerade gebaut.


    Ich verwende als Referenz C ein 1nF / 1% und habe das Gefühl, dass ich ziemlich genau messe. Wie genau die L-Messung ist kann ich nicht sagen. Habe keine Vergleichsmöglichkeiten. Allerdings messe ich mit beiden vorhandenen Messgeräten, also einem älteren Aufbau und dem Neueren annähernd die gleichen Werte.


    Nach meinem Wissenstand ist dieses Messgerät der einzige, preisgünstige Nachbau..


    Ich habe eine Leiterplatte in Sprint-Layout.


    Hier nochmal eine Baumappe in deutsch von DL8JW. http://dl8jw.darc.de/LC2web/Baumappe_LC2.pdf



    73 Bert,DF7DJ

    73, Bert DF7DJ

  • Das Vorgängermodell mit dem LM311 habe ich seit Jahren in Gebrauch. Die Genauigkeit ist ausreichend, hatte
    noch keine ungenauen Ergebnisse, ausmessen einbauen und es stimmt.


    73 de

    Manfred , dl3arw

  • Hallo allerseits!


    Recht vielen Dank für die zahlreichen Antworten. Nun will ich mich erst mal in die diversen Schaltungen
    einlesen. Da habe ich nun die Qual der Wahl. Aber erstmal habt Ihr alle mich ermutigt, es mit Selbstbau
    zu versuchen. Wenn ich mich für einen Bauvorschlag entschieden habe, bitte ich diejenigen, welche das
    Gerät bereits gebaut haben um Ratschläge und Hinweise, sollte ich noch Fragen haben. Speziell dann,
    wenn ein IC programmiert werden muss. Das habe ich bisher nur mit Arduino-nano gemacht bei einer
    Morse-Elektronik.


    Einstweilen 73 und nochmals danke an alle!
    Dieter OE6WTD

    DL-QRP-AG-GM G-QRP-5126 HSC-1865

  • Hallo Dieter!


    Das schon oben genannte Messprinzip (Vergleich) mittels Comparator + uC ist wirklich erstaunlich genau (für Hobbisten meist ausreichend). Die Meßfrequenz ist auch relativ hoch.


    Vor über 10 Jahren habe ich mich damit gespielt (statt eines PICs kam ein Atmel uC zum Einsatz). Und nütze es neben einem kommerziellen Gerät immer noch. Ein Selbstbau ist absolut zu empfehlen.


    Falls Du einen externen Comparator einsetzen willst, dann kann ich statt dem uralten LM311 den pinkompatiblen alten LT1011 empfehlen (bessere Werte).


    .

    73 de Chris, OE3HBW

    Einmal editiert, zuletzt von chirt ()

  • Hallo Dieter


    Das Gerät ist zwar nicht ganz soooo günstig wie die zumeist angebotenen Geräte aber aufgrund seiner Vielseitigkeit evtl. interessant für dich .


    O.K. viel selbst zu bauen gibt es nicht , mal abgesehen von einem Formschönen Gehäuse . ;)


    http://www.osa103.ru/en/main-page/

    Gruss


    Uli

  • Hallo allerseits!


    Nun hat sich für mich das Problem gelöst. Ein Ov-Mitglied hat mir um wenig Geld ein LC-Messgerät
    chinesischer Fertigung (ohne Gehäuse) überlassen. Dieses ist für meine Zwecke genau genug. Es
    wird wohl so funktionieren, wie Bert DF7DJ bereits erklärt hat. Auch die anderen Lösungen sind
    interessant. Habe mir auch die Anregung von Addi DC0DW genau angesehen. Da käme Nr.148 in
    Betracht. Mit dem Vorteil, dass ich mit dem Programmieren von Arduino Nano schon Erfahrung habe.
    Allerdings komme ich da mit dem portugiesischen Text trotz DeepL-Übersetzungsprogramm nicht
    klar.



    Nochmals danke für alle Vorschläge!
    73 und immer einen heißen Lötkolben
    wünscht Euch Dieter OE6WTD

    DL-QRP-AG-GM G-QRP-5126 HSC-1865

  • Moin Dieter,


    einen kleinen Hinweis noch. Keine Elko´s mit dem Gerät messen. Das Gerät kann keine Elkos und es besteht die Gefahr, das noch Ladung auf dem Elko ist. Bei mehr als 5 Volt auf den Eingang geht der Controller defekt.


    73 Herbert

    73, Bert DF7DJ

  • Hallo Herbert,


    das kann ich nur bestätigen, musste schon 2x den LM311 wechseln. Habe mir einige zur Sicherheit
    bei Seite gelegt.


    73 de

    Manfred , dl3arw

  • Das ist sehr ärgerlich bei der Chinaversion. Die verwenden die SMD Version des 16F628. Der ist schlecht zu tauschen. Bei der neuen Version ist der OP ja im PIC-Controller. Außerdem haben die chinesischen Freunde auch an der Software gebastelt, so dass eine Reparatur unmöglich wird.


    Ich hatte so einen chinesischen Nachbau. Habe nun wieder selbst gebaut. Habe nun 2 Stück in Betrieb. Der erste ist die Version, die Du wohl auch verwendest. Die zweit ist die neuere Version mit dem 628. Die Messergebnisse sind vergleichbar. Man muss also nicht, weil es was neues gibt, die zweite Version bauen..



    Gruß Bert, DF7DJ

    73, Bert DF7DJ

  • Hallo Bert und die Runde,


    danke für die Information. Wollte mir noch ein Gerät bauen. Die Software für die erste Version dürfte ich in meinen
    Unterlagen gespeichert haben, aber zur 2.Version gibt es bestimmt eine andere Software, die muss ich noch suchen,
    oder hast du eine Quelle für mich , wo ich sie herunterladen kann ???


    Nachtrag 18:15 Uhr : habe Dokumentation und hex-file gefunden , danke Bert


    73 de

    Manfred , dl3arw

    2 Mal editiert, zuletzt von DL3ARW ()

  • Hallo Manfred,


    alles was Du brauchst, findest Du hier.


    https://sites.google.com/site/vk3bhr/home/index2-html


    Ich habe die Platine in Layout50 nachgebaut. Ich habe sie also als Sprint-Layout File. Ich meine sogar noch eine Leiterplatte fertig zu haben. Wenn Ich eine habe, kann ich sie Dir zukommen lassen, wenn Du möchtest. Für die beiden kritischen C´s, C und Ccal, habe ich eine 1% Glimmer verwandt. Die Ergebnisse mit der alten Version sind vergleichbar..


    73 Bert, DF7DJ

    73, Bert DF7DJ

  • Hallo Bert,


    danke für das Angebot. Habe nachgesehen, hatte mir letztes Jahr vor Weihnachten ein paar smd PIC schicken lassen.
    Die entsprechende Leiterplatte mache ich mir mit eagle und das Ergebnis wird auf die Leiterplatte gebügelt. Ist für
    mich kein großer Aufwand ein oder mehrere Leiterplatten so herzustellen.
    Die Unterlagen habe ich nun komplett , danke für den Hinweis.


    73 de

    Manfred , dl3arw