Koaxialschalter fehlerhaft

  • Hallo Freunde - seit 2-3 Jahren habe ich einen 3-stufigen Koaxialschalter eines namhaften Elektronikversands in Gebrauch gehabt, der SO-239 Anschlüsse besitzt. Teil der Typnummr ist 301 ... Im Grunde ein nützliches und gutes Produkt - ich bin dort bisher immer gut bedient worden und möchte dem Laden nichts schlechtes -, aber zu meinem Missmut löste sich eine der Buchsen bei einem Kabelwechsel. Danach war es mit dem Empfangssignal nichts mehr. Das verdächtigte Kabel mit seinen PL-29 wurde rehabilitiert, als ich den Schalter auseinandernahm. Ich habe die Stellen fotografiert und auf dem anhängenden Bild markiert. Es ist eindeutig ein frappanter Konstruktionsmangel, weil diese Buchsen ohne Kontermutter in das Alu-Druckgussgehäuse nur eingedreht sind. Ausserdem waren die Lötstellen flusig gemacht. Wenn man schon diese Muttern einsparen will, dann könnte man die SO-239 Buchsen irgendwie anders fixieren!
    Also: vertraut nicht blind dem Schalter, wenn das Signal weg ist oder das SWR verrückt spielt, und macht ihn mal auf - vielleicht die gleiche Erfahrung, die ich gemacht habe.

  • Hallo,
    ich erinnere mich an eine clevere Eigenbaulösung eines Koaxschalters, weiß aber nicht mehr, wo sie veröffentlicht war:
    an den vier Außenseiten und mittig in der Oberseite einer Installationsdose o.ä. waren 4 PL-Buchsen eingebaut. Die Innenleiter der Buchsen an den Außenseiten waren über Reedkontakte mit dem Innenleiter der zentralen Buchse verbunden, alle Außenleiter waren massiv direkt miteinander verbunden.
    Umgeschaltet wurde mit einem Magneten, der auf der Innenseite der Dose "im Kreis" lief & dabei nur durch die Kraft auf ein metallisches Gegenstück auf der Außenseite gehalten wurde. Das war dann auch gleichzeitig der "Schalter" für den Operator & Indikator für die jeweils aktivierte Verschaltung.
    & wenn ich jetzt auch noch'n Bild finde, das bekanntlich mehr sagt...
    versprochen, ich reiche es nach!
    Tom


    edit: es geht doch nichts über eine brauchbare Datensicherung ;)
    Das Gehäuse war aus Alu (das spart extra Außenleiterverdrahtung) & es sind zwei Magneten im Spiel. Was bleibt, ist eine clevere low-budget-Lösung.
    Für VHF/UHF sollten die Reedkontakte noch mit dem Cu-Geflecht von Koax überzogen werden.
    Bild dazu in meiner Galerie.

    72/73, Tom 4 . .-


    Das schöne an einheitlichen Standards ist, dass man so viele verschiedene zur Auswahl hat.

    Einmal editiert, zuletzt von dm4ea ()

  • Tom - das ist natürlich eine super-duper-clevere Idee. Ich habe noch ein paar Dutzend Reedkontakte in der Grabbelkiste, und an Magneten fehlt es auch nicht. Frage: wieviel HF verträgt so ein glasumhüllter Reedkontakt, bevor er kapituliert?
    Wäre man einen Versuch wert. Bei QRP zu vernachlässigen, aber ...
    Danke für die Beschreibung, sehr interessant.

    vy73 de Fred DL6XAZ - E12 - EPC 1419 - FHC 763
    FT-8x7 & KX1 #0808 etc.
    Flying Pig #62 / DL-QRP 2543 / ARS-DL /SOWP

  • Hallo Fred,
    also im O-Text steht sinngemäß nur "kein Problem mit QRP",
    das hängt sicher auch sehr davon ab, wie die Reedkontakte ausgeführt sind, die gibt's ja in verschiedensten Versionen & wie sicher die Magnetschaltung funktioniert.
    Ich weiß nicht, wie genau der recht filigrane Innenleiter des 100W-tauglichen RG-58 als Vergleich taugt, aber so als Richtwert beim Blick durch die Glashülle der Reeds...
    73, Tom

    72/73, Tom 4 . .-


    Das schöne an einheitlichen Standards ist, dass man so viele verschiedene zur Auswahl hat.

  • Hallo Freunde,


    problematisch ist bei den Reedkontakten sicher nicht nur die Strom-Tragfähigkeit sondern vor allem die Spannungsfestigkeit. Der Kontakt-Abstand im Inneren des Röhrchens ist ja sehr klein. Inwieweit dann auch noch die Kontaktkapazität störend wirksam wird (kleiner Kontaktabstand bei breiterer Fläche) müsste auch noch betrachtet werden.


    vy 73, Torsten, DG2TT

  • So sehe ich das auch. Gleiches kann man mit grösseren Relais erleben. Interessanterweise waren alte Telegraphenrelais aus zB Siemens Schaltkästen der 79er Jahre ganz brauchbar bis 100W CW.

    vy73 de Fred DL6XAZ - E12 - EPC 1419 - FHC 763
    FT-8x7 & KX1 #0808 etc.
    Flying Pig #62 / DL-QRP 2543 / ARS-DL /SOWP

  • Hallo,


    wenn der Reedkontakt IMMER stromlos geschaltet wird, kann er typabhängig bis 3 A aushalten. Aber Vorsicht, es gibt verschiedene Typen, und Größe ist nicht unbedingt gleich Belastbarkeit. Aber in den Daten steht meist noch der Wert "Schaltleistung", und da stehen meist recht kleine Werte (Beispiel: U:200V; I:1A; aber P: 30W).
    Wird der Kontakt überlastet, so klebt er nach meine Erfahrungen meist dauerhaft zusammen, in seltenen Fällen schließt er auch nicht mehr.


    73 Reiner

  • Von: DJ1ZB


    Ich ahbe auch mal gehört, daß Reedschalter wegen ihrer für HF ungünstigen metallischen Oberfläche sich durch den HF-Strom selbst erwärmen (bei höherer Frequenz eher als bei tieferen) und dadurch ihren Magnetismus verlieren und dadurch natürlich auch ihre Funktionsfähigkeit.


    73 ha-Jo, DJ1ZB

    DL0AQB - Transfer Listserver <> Forum