Für meinen neuen QRP-TRRX "QCX" habe ich mir einen passenden LiPo-Akku gekauft, der etwas höhere Spannung als die üblichen 12 bis 14V liefert. Hintergrund ist u.a. die Tatsache, dass der QCX die angestrebten 5W output erst bei ca. 16V Betriebsspannung bringt (was aber mit den Diagrammen im Manual übereinstimmt). Ein 4-zelliger LiPo hat zwar eine Nennspannung lt. Aufdruck von 14,8V, in der Praxis liegt diese nach dem Laden jedoch leicht über 16V und fällt auch nach längerer Stromentnahme noch nicht unter 15V.
Soweit, so gut. Dass man (insbesondere mehrzellige) Lithium-Akkus nicht ohne Überwachung laden sollte, ist allgemein bekannt und wird bei mir mit einem entsprechenden Ladegerät sichergestellt. Aber auch während der Entladung empfiehlt es sich, nicht nur die Gesamtspannung, sondern die Spannung aller Einzelzellen zu überwachen, da beim Unterschreiten der empfohlenen Entladeschlussspannung die Zelle dauerhaft Schaden nehmen kann. Im Handel gibt es dazu preiswert kleine Anzeige- und Alarmschaltungen, entwickelt für die Anwendung im Modellbau. Diese kleinen Baugruppen besitzen Stiftleisten und werden im einfachsten Fall direkt an die Balancerbuchse des Akkus angesteckt. Die 3-stellige LED-Anzeige zeigt in rascher Folge die Spannungen der Einzelzellen (max. 8 Stück) und die Gesamtspannung an. Die Alarmschwelle ist einstellbar im Bereich 2,7 bis 3,8V/Zelle, wodurch man den Baustein auch für andere Lithiumtechnologien verwenden kann.
Für die Anwendung im Zusammenhang mit einer Funkstation ergeben sich leider zwei kleine Probleme:
- Der Alarmton ist für die Anwendung im Flugmodellsport ausgelegt und damit im Nahbereich viel zu laut. Da er zu Kontrollzwecken bereits beim Anstecken des Akkus kurz ertönt, kann das ganz schön nerven.
- Die Schaltung besitzt keinen Hauptschalter, sondern geht sofort bei Verbindung mit dem Akku in Betrieb. Wenn man den Akku dauerhaft mit dem Warner verbunden in ein Gehäuse integrieren möchte, wird entweder ein mehrpoliger Schalter (Polzahl = Zellenzahl!) oder Steckverbinder benötigt.
Das erste Problem habe ich experimentell wie folgt gelöst:
Die Baugruppe besitzt gleich zwei Buzzer. Da ein Stromlaufplan nicht aufgetrieben werden konnte, habe ich eine dieser Baugruppen "entpackt", was angesichts der Schrumpfung in durchsichtigem Schlauch kein Problem ist.
Trotz Suchens mit Lupe bin ich nicht hinter die Verschaltung der beiden Buzzer gekommen. Sie liegen aber offenbar nicht in Reihe und auch nicht parallel zueinander. Die realisierte Lösung zeigt das rechte Foto: Beide Buzzer entfernen und danach einen der beiden über passende Vorwiderstände an die linken Lötpads anschließen. Ich hatte mich gehörmäßig für ca. 150 Ohm entschieden und aus Verdrahtungsgründen dann 2x 82 Ohm verwendet. Mechanisch steht der Buzzer nun auf dem Kopf und ist mit einem doppelseitigen Klebeband fixiert.
Das Schalterproblem habe ich wie schon bei meinem großen LiFePo-Akku gelöst: Der Balanceranschluss erfolgt über eine gewöhnliche 5-polige DIN-Buchse am Akku, über den bei der Ladung der Lader und bei der Entladung der Akkuwarner angesteckt wird. Dass dieser demnächst noch ein passendes Gehäuse bekommt, ist geplant.
Abschließend noch eine Warnung: Die Balanceranschlüsse sind vermutlich direkt mit die Zellen verbunden, man sollte also tunlichst Kurzschlüsse vermeiden!