Als ich vor mehr als 40 Jahren in die AGCW eintrat (Mitgliedsnummer 393), war QRP ein anerkanntes Standbein des Vereins, gibt es doch kaum eine Facette des Amateurfunks in der so sehr Telegrafie im Vordergrund steht wie bei den QRPern. Das scheint 2017 nicht mehr auf der Linie des Vereins zu liegen, zumindest polemisiert DL9CM in der Sommerausgabe der AQGCW-INFO massiv gegen QRP Betrieb wie ihn seiner Ansicht nach Funkamateure mit "Behindertenausweis" durchführen. Dass die zuständige Redaktion solch einen Artikel durchgehen lässt, der einen großen Teil der Mitglieder beleidigt und diskriminiert, lässt einiges von den aktuellen Verhältnissen in der Leitung dieses Vereins ahnen, zumal der Vorsitzende es auch in diversen Internet Foren wegen seiner wiederholten Pöbeleien gegen anderer Funkamateure zu einer gewissen negativen Berühmtheit gebracht hat. Aber lest selbst, hier die Kopie des Artikels. Edit: Anders als in der ersten Version des Textes geschrieben, ist DL9CM NICHT Vorsitzender der AGCW. Das hatte ich falsch aus einer empörten E-Mail übernommen, die ich heute Nacht bekommen habe. Das ändert aber nichts daran, dass die Redaktion hier m.E. massiv versagt hat.
QuoteWarum ich kein QRP mag … Die Leistung jedoch bringt nur der, der hört – nicht der der sendet Von Rolf Marschner, DL9CM Um es vorweg zu sagen: Als Funkoffizier in der Handelsschifffahrt war es meine Aufgabe, Nachrichten schnellstmöglich exakt zu übermitteln und zu empfangen. Dazu hatte ich in den 60er- und 70er Jahren die technische Ausrüstung von 100 Watt bis zu 1,2 kW und mehr. Bei meinem Gegenüber am anderen Ende standen viele Kollegen bzw KollegInnen mit gleicher Aufgabe in der Warteschlange. Da war eine möglichst gut lesbare, sichere Übertragung, frei von Rückfragen, von Nöten. Seit dem ich nun als Funkamateur telegrafiere, habe ich erfahren, dass es auf nichts mehr, als das Erkennen des Rufzeichens ankommt. QSA oder QRK wird als 599 schon vom Computer in die Liste eingesetzt. Die Namen werden sowieso „verstümmelt“ übertragen: Tom(as), Ben(jamin), (Math)ias, Al(bert) und (Ge)org (siehe auch AGCW-Info Winter 2008, Seite 12). Nun ist es seit einigen Jahren ein sportlicher und technischer Anreiz mit sowenig wie möglich Power und zigarettenschachtelgroßen Tranceivern die Welt zu erobern. Wer dieser Methode noch mehr Wirkung verschaffen will, hängt an seinen Anruf cq de Dl8XYZ/QRP noch die Aufforderung, vermindern sie die Sendeleistung (VO-FUNK) – gemeint ist aber: Ich sende mit geringer Leistung an … Stolz berichten die QRPFreaks, dass sie mit nur 2 W oder sogar weniger die Malediven erreicht haben. Sicher, wer hohe Berge erklimmt, trägt natürlich nur geringe Last (Batterien), und dem zur Folge kleine Leistung mit sich. Dafür gibt es auf den Bändern extra QRP-Bereiche. (Frequenzabschnitte für Funker mit "Behindertenausweis“ = eingeschränkte technische Möglichkeiten) Es gibt aber auch noch die Notwendigkeit mit geringer Leistung zu funken, wenn dabei zu starke Störungen in der häuslichen Umgebung auftreten (Wie beim AGCW-QTC aus HH). Bei Contesten gibt es sogar für QRP-Sender eine eigene Leistungsklasse. Die Leistung jedoch bringt doch eigentlich nur der, der hört und nicht derjenige der sendet! Ich persönlich finde es unhöflich, wenn sich jemand mit mir unterhält und nicht laut und deutlich spricht. Aus diesem Grunde „überhöre“ ich /QRP-Rufer oder antworte ihnen nur mit dem Rufzeichen und QRO! Übrigens: Wird die Station nicht am Wohnsitz betrieben, so werden dem Rufzeichen folgende Zusätze hinzugefügt: /p „portabel /m „mobil“ /mm „maritime mobil“ /a „auswärts“ /am „aeronautical mobile“ Den Zusatz /QRP gibt es nicht, es ist doch auch viel interessanter, wenn man gehört wird, und dann im QSO erwähnt, dass man nur mit einer Leistung von 2, 3 oder 4 Watt sendet.