Beaglebone+Red Pitaya = RBN Kompakt

  • Hallo,


    die Ueberflutung von Spots im RBN nerven manchmal schon und man hat viel zu tun, um den Ueberblick zu wahren. Dabei nutze ich RBN fast nicht mehr, da die Filtermoeglichkeiten vorhanden sind, aber die Empfangsreporte von Antennen, die einige Kilometer entfernt sind, nuetzen mir sehr wenig.


    Deswegen hatte ich mir den Red Pitaya zugelegt, der mit seinem Programm gleichzeitig sechs CW-Bandabschnitte auf meiner Antenne ueberwacht und sampelt. Diese Daten werden ueber das Netz an den Windowsrechner gesandt, da die Auswertungssoftware (Skimmerserver) leider nur unter meinem geliebten OS laeuft. Heute hatte der Skimmer (links unten) sehr viel zu tun. So wurden in den letzten 30 Minuten ueber 500 Spots angezeigt.


    Eine erste Uebersicht bekomme ich noch immer mit dem Bandmaster (ueber des Telnetport des Skimmer-Serves) , der mir die Spots nach Frequenzen sortiert und auf dem angeschlossenen DX Atlas anzeigt. Doch auch diese Auswertung ist mit Arbeit verbunden und eine Interpretation ist nicht immer leicht.


    So habe ich mein altes LCD-Display herausgeholt und ueber USB an den alten Beaglebone Black angeschlossen. Dieser wird ueber eine SSH-Shell bedient und in Python programmiert. Er nimmt Verbindung zum Telnetport des Skimmers auf und laesst sich die Daten in Echtzeit schicken. Die Analyse wird in tabellarischer Aufstellung im Terminal angezeigt. Um die Vollstaendigkeit zu ueberpruefen habe ich zusaetzlich den Telnet-Client von Win10 genommen (Bildmitte). Nachdem ich sicher war, dass alle Datenpakete erfasst wurden, habe ich weitere Filter eingebaut.


    Da ich mir leider die neue KPA 1500 von Elecraft nicht leisten kann/will war mein erstes Ziel Stationen die mit einem S/N unter 11 dB ankommen wegzuwerfen. Mit viel Geduld geht das manchmal, aber ... So werden nur Stationen angezeigt, die ueber 12 liegen. In ruhigen Zeiten sind dies meist nicht viele. Diese Stationen werden in den ersten fuenf Zeilen nach Eingang angezeigt (Freq, dB und Call) . Die anderen Daten stehen in der Liste zur Verfuegung. Weiterhin werden nach meinen Interessen die Stationen nach Herkunft/Wichtigkeit handcoloriert. Aber da arbeite ich noch dran, da ich immer wieder vergesse, welche Farben, was bedeuten. Eine Einbindung an eine Liste fehlender DXCC ist gerade in Arbeit.


    Wichtig ist die unterste Zeile: Zahl aller eingegangenen Meldungen und dann die aktuellen Zahlen der Baender von 8(0) bis 2(0) Meter. Im Photo ( Gesamtzahl 10, da ich bei hundert bzw. 20 Minuten) wieder von vorne anfange, 80m: 31 40m: 21 30m: 15, 20m: 15. Die Zahlen der Baender wurden auch ueber die Zeit gemittelt. So bekomme ich zusaetzlich einen deutlichen Hinweis, wo gerade das Band offen ist bzw. auf welchem Band ich es ueberhaupt nicht probieren muss.


    Aber es gibt noch viel zu tun.


    73 de Hajo

  • Hallo,


    so weit so gut. Mittlerweile habe ich die Auswertung der Daten und deren Darstellung verbessert. So wird bei jedem DXCC-Land, das ich noch nicht gearbeitet habe, der Bildschirm rot und das Land wird mir zusaetzlich angezeigt. Kommt so am Tag 2-3 mal vor. (Aber leider waren die Signale so schwach und der Andrang so gross, dass ich keine Chance hatte.)


    Weiterhin hat mich der eingeschraenkte Platz auf dem LCD-Bildschirm genervt. Nun bedient der Beaglebone zusaetzlich ueber USB einen Arduino mit einem grossen 7"-TFT-Display. Die Daten werden per seriellem Protokoll uebertragen. Schoenheit sieht anders aus. Aber bei Gelegenheit kann die Darstellung durch den Arduino verbessert werden.


    73 de Hajo

  • Das schaut doch recht gut aus, Hajo. Anscheinend funktioniert das automatische Umschalten in neue Zeile nicht immer, denn manchmal schreibt er zwei Meldungen in eine Zeile.
    Interessant wäre vielleicht noch eine Berechnung der Beamrichtung, auch wenn Du keine Richtantenne hast, um Vorzugsrichtungen zu sehen auf den verschiednenen Bändern.
    Auf das von Dir im Posting im April angesprochene Mindest-SNR-Kriterium würde ich an Deiner Stelle verzichten, denn manchmal sind auch halbrare Vögel in QRP aktiv, die Dir sonst entgehen. Stuart, GD0OUD z.B. war heute Nachmittag auf 17 Meter QRV und recht einfach zu erwischen, wenn auch nicht laut.


    73!
    Peter DL3NAA

    DL3NAA
    Name: Peter
    QTH: Kehl (JN38VN)
    DOK B14, HSC 1023, VHSC 186
    QRP von 80 Meter bis 10 Meter CW


    Life is too short for QRP!

    Satis longa vita - Das Leben ist lange genug! (Seneca)

  • Hallo Peter,


    es sind Zeitprobleme, die der Arduino nicht schafft. Ich wollte die beiden Rechner ueber UART verbinden, schaffe es aber nicht die Schnittstellen beim Beagle freizuschalten. Deswegen habe ich die langsame USB-Loesung genommen. Aber der Skimmer/Red Pitaya liefern Daten in einer Menge ... Dies war auch der Grund, warum ich bei der mittlerweile 6 dB-Grenze gelandet bin. Es wird sonst unuebersichtlich.


    Und die Richtung ist in Arbeit ... allerdings nicht in C++ sondern in Python s.u. ein Beispiel ... noch nicht von mir.


    73 de Hajo

  • Hallo Peter,


    back to square one.


    Ich hatte die Beamkarte in Angriff genommen, aber das war doch nicht so einfach, wie ich es mir gedacht hatte. Ich musste zuerst eine Analyse der Prefixe der eingehenden Calls vornehmen und dann die geographischen Koordinaten finden, um daraus die Entfernung und die Richtung zu berechnen. Dies war nicht ganz trivial, da ich keinen Internetzugriff erlauben wollte. Aber nun funktioniert das System bei 98% der Rufzeichen und die Beamkarte konnte generiert werden.


    Wenn schon Graphik, dann richtig. Da auf dem kleinen DIsplay die Ausgabe nicht moeglich war, entwickelte ich ein GUI (mit Menues etc. ) auf dem Rechner. Aber ich verkam immer mehr zum Pixelschubser = no fun.


    Ausserdem entdeckte ich, dass ich letztendlich das System vom Entwickler von CW-Skimmer (incl. Band-Master und DX Atlas) nachbauen wollte. Und das macht keinen Sinn, denn die Aufbereitung von Alex VE3NEA ist fast perfekt und es steckt dort soviel Arbeit drin, die ich nicht nachvollziehen wollte.


    So bin ich wieder zu meinem alten System zurueckgekehrt, da der Skimmer-Server auf Windows angewiesen ist.


    Zusammenfassend:
    Windows
    Red Pitaya 220 Euro
    CW Skimmer incl. Server 75 $
    Band Master 25 $
    DX Atlas 30 $


    Fur die EInrichtung benoetigt man:
    Red Pitaya als SDR-Vorsatz zum System ca. 30 Minuten
    CW-Skimmer/Bandmaster/DX-Atlas ca 30. Minuten (Praktisch nur Installation und wenige Parameter, da die Verbindung zum Red Pit automatisch erfolgt.)


    Damit ist das Thema vorerst fuer mich erledigt, da es meine Erwartungen zu 100 % erfuellt. (Und gelernt habe ich die oop Programmierung in Python 3.6.)


    73 de Hajo

  • Moin Hajo,

    Ich hatte die Beamkarte in Angriff genommen, aber das war doch nicht so einfach, wie ich es mir gedacht hatte. Ich musste zuerst eine Analyse der Prefixe der eingehenden Calls vornehmen und dann die geographischen Koordinaten finden, um daraus die Entfernung und die Richtung zu berechnen. Dies war nicht ganz trivial, da ich keinen Internetzugriff erlauben wollte. Aber nun funktioniert das System bei 98% der Rufzeichen und die Beamkarte konnte generiert werden.

    Marble existiert ;)


    Da laedt man einfach aufbereitete KML Files rein, die man aus den Daten des Logprogramms mit Koordinaten erzeugt. Keine Pixelschaufelei, keine eigene Prefix Zuordnung ;)


    https://marble.kde.org/features.php


    73, Tom