Sender wirkt massiv auf VFO zurück

  • Wenn man den TX (ohne PA-Transistor) mehrere Minuten lang tastet,

    Tja, und hier habe ich so meine Verständnisprobleme, das Dein Vorgehen (ist ja hilfreich gemeint) ad absurdum stellt. Hier trennen sich leider wieder die Welten der Theoretiker und der pragmatischen Praktiker. 8) Der MA15 ist bekanntermaßen nicht als High-End-Gerät entwickelt worden. Daher sind die Anforderungen an die Stabilität andere als bspw. bei kommerziellen Geräten oder höherwertigen Bausätzen.


    Mehrere Minuten DAUERTRÄGER ! sind letztendlich nur am Dummyload erlaubt und entspricht absolut nicht der gebräuchlichen Funkpraxis in einem QSO. Dort wechseln sich Sende- und Empfangsbetrieb in der Regel ab. Zugunsten der Empfangsdauer. Selbst beim Senden gibt es Tastpausen, in denen bspw. R1 Zeit hat, abzukühlen. Bzw. sich gar nicht so aufheizen kann.


    Wenn denn schon Frequenzverwürfe und deren Ursachen gesucht werden - was im Grunde ja nicht verkehrt ist, wenn da was Sinnvolles bei 'rauskommt - dann doch bitte im simulierten Echtbetrieb.


    Entscheidend ist doch, ob der VFO bei einem langen QSO von bspw. 30 Minuten so weit wandert, dass er bei der Gegenstation aus einem 500 Hz (oft vorhanden) oder 250 Hz-Filter 'rauswandert.


    Als pragmatischer Praktiker schlage ich vor, ein Külblech um R1 zu werkeln. Erhöht auch nicht die Bauteileanzahl für die MAS-Wertung. :D

    73 Michael, DF2OK.

    ~ AFU seit 1975 ~ DARC ~ G-QRP-Club ~ DL-QRP-AG ~ AGCW ~ FISTS ~ QRPARCI ~ SKCC ~

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  • Tja, und hier habe ich so meine Verständnisprobleme, das Dein Vorgehen (ist ja hilfreich gemeint) ad absurdum stellt. Hier trennen sich leider wieder die Welten der Theoretiker und der pragmatischen Praktiker. 8) Der


    Vielleicht hilft es als Übung gegen Verständnisprobleme und Trennung der Welten wenn man sein Gesichtsfeld als Praktiker erweitert und Axels Methode unter dem Gesichtspunkt betrachtet, dass er systematisch dem Phänomen auf den Grund gehen will, warum der VFO läuft und wie man dies verbessern kann. Es gibt nicht nur selbsternannte "pragmatische Praktiker", die ein Gerät im "Echtbetrieb" benutzen wollen und sich wenig kümmern warum und wie es funktioniert oder nicht funktioniert. Es gibt auch noch die Praktiker, die den technischen Weiterbildungsgedanken des Amateurfunks ernst nehmen und Spass daran haben Ursachen zu verstehen, zu entwicklen oder optimieren.


    Ich finde es jedenfalls außerordentlich interessant, wie Axel versucht Ursachen zu erkennen und nicht nur nach der "pragmatischen" Trial and Error Methode zwanglos Kühlbleche verteilt. Die hier gewonnenen Erkenntnisse sind nicht nur auf den MA12 beschränkt, sondern allgemein gültig und für Andere vielleicht nützlich.


    73
    Günter

    "For every complex problem there is an answer that is clear, simple, and wrong" (H.L. Mencken)

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  • Vielleicht hilft es als Übung gegen Verständnisprobleme und Trennung der Welten wenn man sein Gesichtsfeld als Praktiker erweitert und Axels Methode unter dem Gesichtspunkt betrachtet, dass er systematisch dem Phänomen auf den Grund gehen will, warum der VFO läuft und wie man dies verbessern kann.(...)

    Wer meinen Beitrag richtig liest (bzw. lesen will) wird merken, dass das zwischen den Zeilen meines leicht ironischen Beitrages auch 'rüberkommt. Und Danke für das Gewinnen einer Wette. 8)

    73 Michael, DF2OK.

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  • Hallo Funkfreunde,


    vielen Dank für Euere Gedanken.


    Es ist in der Tat so, dass ich nach dem Motto verfahren könnte "Deckel drauf und gut is' ", aber das ist hier genau nicht mein Anspruch. Man wird mich kaum dazu bringen einen industriell gefertigen TRX zu zerlegen und mit dem Lötkolben zu traktieren, nur weil er auf meiner Lieblingsfrequenz einen Birdie hat. Die Sache kann teuer werden und dazulernen werde ich hinterher bestenfalls, dass es besser gewesen wäre mir eine neue Lieblingsfrequenz zu suchen.


    Den MA12 verstehe ich, zumindest redet er analog. Gut, wir sind in manchem nicht gerade das beste Team, aber daran arbeite ich. Und wenn es mir gefällt, dann löte ich auch mal ein paar Bauteile aus und gucke was passiert. Mehr als durchbrennen kann er mir nicht. Und wenn's mir stinkt warte ich eben, bis sich mein Ärger in Rauch aufgelöst hat.


    Ich hab' immer noch kein Gehäuse für den MA12. Also bitte, was soll ich tun? Die Brocken einzeln auf dem Tisch rumliegen lassen und Bauteile zählen? Oder den kleinen Forscher in mir wirken lassen?


    Dieser Thread hat zum Thema, was den VFO veranlasst im Sendebetrieb nicht einfach nur VFO zu sein, sondern auch noch fremdgesteuert. Da sind die Bösewichter Lastwechsel und Temperatur am Werk. Es gilt, denen auf den Pelz zu rücken. Und genau das tut der kleine Forscher.


    Wäre ein Deckel auf dem MA12 gäbe es die Erkenntnis nicht, dass Widerstände mit Kühlkörpern im verschlossenen Gehäuse nur eingeschränkt zielführend sind.


    Was ich jetzt schon verraten kann ist, Kühlen bringt nur beim Bier etwas. Aber vielleicht hilft ja Heizen? Vierundvierzig Grad, oder so.


    vy 73,
    Axel

  • Was ich jetzt schon verraten kann ist, Kühlen bringt nur beim Bier etwas. Aber vielleicht hilft ja Heizen? Vierundvierzig Grad, oder so.

    :D :D:thumbup: Moin Axel,


    mach' einfach weiter, ich bin trotz humoristischer Ausflüge durchaus gespannt, was dabei herauskommt, denn sonst wäre mir der Thread egal. R1 erzeugt im Moment die Symptome; die Ursache dafür könnte verändert werden. Das mit der Kühlfahne war ein so offensichtlicher Scherz - leider fehlt einigen mitunter der Sinn für Humor. Egal, ISSO.


    Bei analogen VFO, die zudem auch noch in irgendeiner Form beim Senden geschaltet werden, sind nicht einfach zu handhaben. Wie Du es schon eruiert hast, ist der Temperaturgang eines von mehreren Problemen. Insofern ist es aus meiner Sicht ratsam, das Gerät doch in der Gesamtheit zu betrachten.


    Also alles ! eingebaut in ein Gehäuse. Die Temperaturschwankungen des PA-Transistors sind hier (leider) bislang noch nicht ins Kalkül gezogen worden. Theoretisch wäre der klasssiche kalte Thermostat angesagt. Oder auch mit leichter Vorheizung, was allerdings sicher mehr Strom verbraucht als es der minimalistische QRP-Gedanke dieses Gerätes zulässt.


    Viel Erfolg weiterhin.

    73 Michael, DF2OK.

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  • Hallo Funkfreunde,


    der MA12 hat mich in den vergangenen Wochen noch weiter beschäftigt.


    Ich habe viel dazugelernt, aber auch erkennen müssen, dass das Konzept, so wie es ist, nicht meinen Anforderungen genügt. So bleibt nichts anderes übrig als selbst neue Wege zu beschreiten, um die VFO-Drift und das Verziehen loszuwerden.


    Messungen hatten ergeben, dass sich die Drift beim Dauersenden deutlich minimieren ließ, wenn ich T1 aufheizte. Also habe ich zwei 1,5 kOhm SMD-Widerstände als Heizung auf T1 geklebt, was gut 51°C brachte. Danach wanderte der VFO nach 5 min Dauersendung nur noch um 150 Hz, anstatt um über 600 Hz.


    Zudem hatte ich den ganzen VFO unter ein Radom aus Styropor verfrachtet, so dass der VFO im RX-Betrieb bereits nach 3 min stand, aber bei Dauer-TX immer noch weglief. Eigentlich war hier insofern Burgfriede hergestellt, als dass im normalen QSO-Betrieb daraus kaum Nachteile zu erwarten gewesen wären.


    Wenn da nur nicht das Problem anhinge, dass der VFO beim Senden nach wie vor die Frequenz um -120 Hz verwirft.


    Auch wenn man durch Fummeln am Sendemischer den Verzug auf der TX-Schiene ausgleichen kann, heißt das immer noch, dass man seinen eigenen Mithörton um 120 Hz tiefer hört, als das Signal seines QSO-Partners und zudem "hängt" der Mithörton bereits in der unteren Flanke des ZF-Quarzfilters. Das klingt blechern, weil tiefere Frequenzanteile noch weiter gedämpft werden.


    Das alles ist für mich nicht befriedigend, und weil es das ist, würde ich den kleinen TRX wegpacken und irgendwann vergessen. Oder ihn einer hausinternen Wiederverwertung zuführen.


    Stattdessen habe ich mich für einen anderen Weg entschieden. Ich habe alles, was mit VFO zu tun hat, von der Leiterplatte entfernt und den RX ersatzweise aus einem Messsender gespeist. Welch eine Wandlung! Da wackelt nix, verzieht nix. Okay, MA-konform ist auch nix. Aber ich bin auf dem richtigen Weg.


    Ich werden einen komplett neuen Hartley-Oszillator entwerfen, inklusive nachgeschaltetem Buffer, so wie es sich gehört. Alles in SMD. Als Abfallprodukt hat sich eine sehr schöne Handregelung der RX-Empfindlichkeit dadurch ergeben, dass ich an G2 von T1 den VFO-Pegel variieren kann. Das hat sich am Wochenende beim Contest schon positiv bemerkbar gemacht.


    Nach heutigem Ermessen komme ich mit meiner Änderung auf eine Gesamtzahl von 100 Bauteilen und bin damit noch MA-konform. Und selbst wenn ich dieses Ziel nicht erreiche, so habe ich am Ende einen TRX, an dem ich Freude haben kann, gerade weil er mir etwas abverlangt hat.


    Ich werde berichten.


    vy 73,
    Axel