80m-Peilempfänger nach DC3ME (Funkschau 13/1978)

  • Liebe OMs,


    bei der Suche nach Informationen zu dem o.a. Peilempfänger habe ich gesehen, dass in diesem Forum OMs anscheinend Unterlagen dazu haben.


    Den Artikel selbst habe ich noch aber leider ist die Qulität nicht geeignet, um von dem abgedruckten Layout eine Platine herzustellen. Hat vielleicht jemand das Layout eingescannt und könnte es mir zusenden (sofern das nicht auf rechtliche Probleme mit dem Autor bzw. dem Verlag stößt), damit ich mir eine neue Platine anfertigen kann?


    Als Schüler hatte ich mir den Empfänger aufgebaut aber er hat nie richtig funktioniert. Nun möchte ich es noch einmal versuchen und dazu möchte ich mit einer neuen Platine beginnen.


    Vielen Dank und


    73 de Ralf, DL5EU

  • Hallo Helmut,


    ich war damals der, der den Artikel zur Verfügung gestellt hat.


    Bis jetzt habe ich mein Original nicht gefunden.


    Wenn dir kein anderer OM helfen kann; mein Vater besitzt diese Funkschau in gebundener Form.


    Wenn ich meine Eltern mal wieder besuche, kann ich sehen, was ich für dich tun kann.


    Mit seinen 88 Jahren will ich meinen Vater damit nicht mehr belasten.


    Vielleicht ist das ja erst einmal ein kleiner Lichtblick, dass du eventuell doch noch an die Unterlagen kommst.


    So aus meiner Erinnerung war das Platinenlayout links an der äußeren Seite angeordnet, sodass ein Scan oder eine Kopie ggf. in vernünftiger Form herstellbar ist.


    Aber vielleicht hat ja noch ein anderer OM diesen Artikel.


    73 Walter, DL6HAK

  • Ich habe den kompletten Artikel gefunden.


    Ich habe es mal mit einen Fotoprogramm gleich ein bisschen verändert und den Gelbstich rausgerechnet und den Kontrast erhöht.


    Das müsste eigentlich ausreichen, um daraus eine neue Platine herzustellen.


    Deine hinterlegte E-Mail-Adresse existiert nicht; Rufzeichen@DARC.DE ???

    Einmal editiert, zuletzt von DL6HAK ()

  • Halo Ralf,


    wir waren gerade bei https://www.copyshop-kiel.de/ und haben dir den Artikel kopiert und eine Folie herstellen lassen.


    Der Laden galt schon vor 30 Jahren als Top-Adresse für Folien.



    Aber das was sie geleistet haben, habe ich so nicht erwartet:


    Das Problem war zuerst, dass das Papier aus der Funkschau zu dünn war und die Rückseite damit durchschimmerte.


    Sie haben das erst digital eingescannt und dann auf dem PC die einzelnen Kontraste an- bzw. abgesenkt.


    anbei das Ergebnis: Die Klarsichtfolie habe ich dazu auf den Versandumschlag gelegt; deshalb der braune Hintergrund.


    siehe Anlage


    Ich gehe davon aus, dass du damit die Platine herstellen kannst.


    Ich bringe den Artikel und die Folie nachher zur Post.


    73 55


    ...und den Umschlag gab es auch noch gratis dazu beim Copyshop !!!

  • Hier nun die von Ralf mit den zur Verfügung gestellten Unterlagen hergestellte Platine.


    Super Ergebnis !!


    Viel Erfolg beim Wiederaufbau des Peilers und viel Spaß bei der nächsten Fuchsjagd mit diesem Peiler.


    Noch ein Tipp; der Photolack befindet sich ja noch auf der fertig geätzten Platine:


    Den Fotolack bekommst man am leichtesten ab, wenn die fertig geätzte Platine noch einmal mit UV-Licht belichtet wird (ohne Folie) und dann die Platine ganz einfach noch einmal in der Entwickler-Natronlauge entwickelt wird. Da der Fotolack nun komplett belichtet wurde, wird er damit durch die Entwicklerlösung komplett entfernt.

    Das geht sehr viel einfacher und sauberer als z.B. das Entfernen mit Nitroverdünnung .

  • Wenn ich den belichter schon weggepackt habe, dann lasse ich die Platine einfach etwas länger in der NaOH Lösung liegen..
    Das dauert nur etwas länger wie komplett belichtet, aber dann ist der lack auch runter.

  • Moin,


    warum so kompliziert? Pulle Aceton greifen, Lappen um den Finger, befeuchten und ein paarmal 'drüber damit. Weg ist das Zeug.
    Ja, Panik, Aceton, giftig, Gefahr! :D Kinners, Ihr sollt das Zeug nicht trinken. 8) 'Raus vor die Tür und gut is. Das Risiko von 'nem Rentner mit Hut auf überfahren zu werden, ist größer...

    73 Michael, DF2OK.

    ~ AFU seit 1975 ~ DARC ~ G-QRP-Club ~ DL-QRP-AG ~ AGCW ~ FISTS ~ QRPARCI ~ SKCC ~

    "Der Gesunde weiß nicht, wie reich er ist."

  • Ja, Panik, Aceton, giftig, Gefahr!


    Wenn Aceton so giftig wäre, wären die Straßen gepflastert von dahingeschiedenen Damen. ;)
    Es ist der Hauptbestandteil von Nagellackentferner.


    73
    Günter

    "For every complex problem there is an answer that is clear, simple, and wrong" (H.L. Mencken)

  • Hallo zusammen,


    nachdem mir Walter geraten hat, meine Fragen im Forum zu stellen, möchte ich dies hiermit tun. Vielleicht wäre ein anderer Bereich besser geeignet, der Moderator möge das Posting dann bitte verschieben.


    Die Platine habe ich übrigens nicht mit Walters Folie hergestellt (bitte nicht böse sein, Walter). Vielleicht hatte ich mich missverständlich ausgedrückt aber auch das Layout auf dieser Folie wies Artefakte auf. Bei genauem Hinschauen konte man sehen, dass die Ränder mancher Leiterbahnen gezackt waren. Deshalb habe ich das Layout aus der sehr gut geratenen Fotokopie (nochmals Danke, Walter!) mit 1200 dpi in s/w eingescannt, leicht nachbearbeitet und auf Folie ausgedruckt. Noch mit Tonerverdichter eingesprüht und fertig war der Film. Sollte jemand Interesse an dem Layout haben, E-Mail an mich genügt. Ich habe es zurzeit als Bitmap-Datei vorliegen, kann es aber auch z.B. als PDF zusenden.


    Nun habe ich den Empfänger fast fertig aufgebaut, nur der auf etwa 455 kHz schwingende Oszillator zur Hörbarmachung der Morsezeichen fehlt noch. Dabei bin ich allerdings auf ein Problem gestoßen.


    Der Eingangskreis lässt sich so abgleichen, dass der Empfangsbereich von etwa 3.500 - 3.650 kHz geht. Das scheint so ok zu sein und überdeckt den interessierenden Bereich. Gleichzeitig ist aber die Oszillatorfrequenz viel zu niedrig. Bei einer Frequenz des Eingangskreises von 3.500 kHz liegt sie nur bei etwa 2.830 kHz. Unter der Voraussetzung, dass der Oszillator bei diesem Empfänger unterhalb der Empfangsfrequenz schwingt müsste sie aber mindestens 3.045 kHz betragen um auf eine ZF von 455 kHz zu kommen.


    Da stimmt also etwas nicht und ich frage mich, ob ich etwas falsch gemacht habe oder ob evtl. die Schaltung einen Fehler enthält, der in einer späteren Ausgabe der Funkschau korrigiert wurde. Vielleicht kennt ja außer Walter sonst noch jemand von Euch diesen Empfänger.


    Die gemessene Induktivität der Oszillatorspule von 59 µH stimmt recht gut mit der berechneten Induktivität von 57,76 µH (bei 38 Wdg. wie angegeben) überein, Toleranzen lasse ich jetzt mal außen vor. Auch die Kondensatoren haben die angegebenen Werte. Die einzige Abweichung vom Original ist die, dass ich keinen
    Spulenkörper mit zwei Kammern bekommen habe und deshalb beide Wicklungen übereinander wickeln musste. Ich habe auch bemerkt, dass die Frequenzvariation des Oszillatorkreises gegenüber dem Eingangskreis zu groß ist, sie beträgt nämlich etwa 400 kHz. Der Einfluss der C-Diode im Oszillator ist also zu groß.


    Sollte kein Fehler vorliegen, wie würdet Ihr vorgehen? Meine Idee ist, den 180-pF-Kondensator im Oszillatorschwingkreis deutlich zu verkleinern. Damit würde die Frequenz zu- und die Frequenzvariation abnehmen. Ist das soweit richtig? Den 6,8-pF-Kondensator habe ich schon ausgelötet aber das reicht nicht. Außerdem stimmt die Frequenzvariation ja nicht.


    Vielen Dank für Eure Hilfe!


    73 de Ralf, DL5EU

  • Hallo Ralf,
    es fällt mir schwer, mit zu diskutieren, wenn ich die Schaltung des Peilempfängers
    nicht vor mir habe. Ist es möglich, sie hier zu zeigen?


    73 Olaf

  • Hallo Olaf und alle anderen Mitleser:


    ALs Anhang erst einmal der Schaltplan zum Peiler aus er Funkschau 13/1978 wo das Original veröffentlicht wurde.


    Sind die Kapazitätsdioden richtig herum eingebaut?
    Liegt die Abstimmspannung am Poti bei ca 5,6 Volt?


    Außerdem schrieb Ralf mir dass er statt der BB105A BB105B verwendet hat, nur so als Randnotiz.
    Das ist aus meiner Sicht aber eher unerheblich oder?


    Da die BB105 nur einen sehr kleine Kaazitätsvarianz hat, müßte die eigentliche Grundfrequenz sich allein durch den Trimmer einstellen lassen.


    aus PM von Ralf: Die Oszillatorspule habe ich gestern nachgemessen, die Induktivität stimmt. Der gemessene Wert von 59 uH stimmt aber recht gut mit dem errechneten Wert von 57,6 uH überein.

  • Hallo liebe OMs,


    zu den C-Dioden ist folgendes zu sagen: Die von mir verwendete BB105B hat gegenüber der vorgesehenen BB105A bei 1V eine um 0,5 pF höhere Kapazität (17,5 pF anstatt 17 pF). Das sollte sich eigentlich nicht sehr bemerkbar machen. Bei 3 Volt sind beide Diodentypen mit 11 pF Kapazität angegeben. Die Abstimmspannung von 5,6 Volt stimmt. Die Dioden sind auch richtig herum eingebaut. Ob der Strich auch wirklich die Kathode kennzeichnet habe ich allerdings nicht überprüft.


    Mir ist auch aufgefallen, dass das Abstimmpoti 47 kOhm statt der geforderten 50 kOhm hat. Das bedeutet allerdings, dass dadurch aufgrund der Beschaltung die Abstimmspannung am unteren Ende etwa 30 Millivolt höher ist als mit einem 50 kOhm-Poti und damit geht die Frequenz ja in die richtige Richtung (höhere Spannung = kleiner Kapazität = höhere Frequenz).


    In der Schaltung des Peilempfängers "Münchner Kindl" von 1975, von dem DC3ME seinen Empfänger abgeleitet hat, wurde übrigens im Oszillator anstatt des 180-pF-Kondensators einer mit nur 100 pF verwendet (bei identischer Spule) und das Parallel-C zum Trimmer sowie der Trimmer selbst waren kleiner dimensioniert. Außerdem wurden dort auch C-Dioden des Typs BB105B verwendet. Ich werde auf jeden Fall mal den Oszillatorschwingkreis nachrechnen, bevor ich etwas ändere.


    73 de Ralf

  • Hallo liebe OMs,


    den Oszillatorschwingkreis habe ich nachgerechnet und eigentlich müsste er stimmen. Bei gegebener Induktivität von 57,76 µH (berechnet) müsste die Kapazität für eine Frequenz von 3.045 kHz etwa 47,3 pF betragen. Irgendwie sind aber etwa 25 pF Kapazität zuviel vorhanden. Dabei fällt mir noch etwas anderes ein: könnte es sein, dass der TCA440 defekt ist und hier das Problem verursacht? Vielleicht sollte ich auch die Spule nochmal nachmessen, nachdem ich die Wicklung mit Nagellack fixiert habe um sicher zu gehen, dass der Wert noch stimmt?


    73 de Ralf


  • Wenn Aceton so giftig wäre, wären die Straßen gepflastert von dahingeschiedenen Damen. ;)
    Es ist der Hauptbestandteil von Nagellackentferner.


    73
    Günter

    Richtig, aber krebsfördernd. Daher gibt es dort den Trend zu acetonfreiem Entferner. Also beim Kauf acht geben, dass die Holde was für uns taugliches einkauft. ;) Ich habe kein Problem mit dem Zeug, das steht in passablen Mengen im Schrank. Also Aceton/pur..

    73 Michael, DF2OK.

    ~ AFU seit 1975 ~ DARC ~ G-QRP-Club ~ DL-QRP-AG ~ AGCW ~ FISTS ~ QRPARCI ~ SKCC ~

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  • Das Problem war zuerst, dass das Papier aus der Funkschau zu dünn war und die Rückseite damit durchschimmerte.

    Da scheint sich der uuuuralte Trick noch nicht herumgesprochen zu haben, dass das Durchscheinen der Rückseite vermieden wird, wenn dort schwarzes Papier / schwarze Pappe aufgelegt wird. Da kann dann nix mehr durchscheinen. Und auch hier zeigt es sich, dass man keine komplizierte EDV mit "Stunden" an Arbeit braucht, um knackige Kontraste zu bekommen. Gilt nicht nur fürs Fotokopieren, sondern auch für's moderne Scannen. Bei meinem lag sogar dünne schwarze Pappe dabei!


    Jetzt ist's zu spät, die Folie ist fertig. Aber ich lasse den kostenlosen Tipp mal auf die Welt los, hi. 8)


    Was das Thema und die Beiträge vom Ralf betrifft, da bin ich mir noch nicht so ganz im Klaren darüber, wie ich einiges deuten muss. Ich lese ja im Grunde so gut wie jeden Thread mit. So auch diesen. Da sind mir zu viele "müsste", "könnte", "sollte", "eigentlich" und viel mehr von Glaskugelleserei 'drin. Da wurden die Dioden nicht konkret geprüft, ob sie heil sind. Oder noch schlimmer: ob der korrekte Einbau vorhanden ist. ;(


    Da lese ich, dass der Empfänger sich auf passende 80m-Eckfrequenzen einstellen lässt. Nebenbei bemerkt - ist doch schön, wenn es funktioniert, wo ist dann jetzt das Problem? Achja, weiter oben steht, dass er nicht korrekt spielt. Ja, was den nun? Oder ist das nur eine theoretische Betrachtung?


    Ob ein Poti für C-Dioden nun 47 KOhm oder 50 KOhm hat ist im Praktischen sowas von irrelevant. Der Querstrom durch den Spannungsteiler verändert sich a bisserl und unsere Theoretiker finden sicher nochwas, aber was machen die 3K Quer-R (von insgesamt 50K) Unterschied wirklich aus? Das wird nachher weggetrimmt.


    Wenn ich die Artikel richtig deute, sollte die ZF stimmen, denn sonst würde man nix hören. Oder ist noch gar nix gehört worden und es wieder nur theoretisch?
    Der Rx geht wohl aber die ZF kann nicht passend gemessen werden bzw. dessen Wert stimmt nicht. Die Filter sind schon recht schmal, also wenn (!) was gehört worden ist, sollte die ZF stimmen, sonst kommt nix durch. Mein Bauchgefühl aus dem unklaren WirrWarr an Infos hier sagt mir: vermutlich ein Meßfehler.


    Da nun der Schaltplan vorhanden ist und es sich nicht gerade um ein aktuelles Gerät handelt, was hier zu "Hunderten" von den Forumsteilnehmern nachgebaut worden ist, die jetzt live dabei waren, brauchen wir schon sehr sehr genaue stichhaltige Angaben, eine gewisse grundsätzliche logische Vorgehensweise und messtechnischen Details. Aber keine Hypothesen, wie ich sie oben geschildert habe.


    Es wurde eine neue Platine zwecks Nachbau des Gerätes erzeugt. Ist das neue Gerät schon fertig oder wird jetzt über das alte Gerät aus der Jugend philosophiert und probiert?


    Ich denke mir mal, dass einige helfen möchten, vom Wissenstand her könnten und sicher auch würden. Dazu kenne ich die Beteiligten hier im Forum lange genug. Aber bei dem vielen Hin und Her, Theorien etc. klingt das für mich sehr verwirrend.

    73 Michael, DF2OK.

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    2 Mal editiert, zuletzt von DF2OK ()

  • Bei gegebener Induktivität von 57,76 µH (berechnet) müsste die Kapazität für eine Frequenz von 3.045 kHz etwa 47,3 pF betragen. Irgendwie sind aber etwa 25 pF Kapazität zuviel vorhanden.


    Nur zur Orientierung: 25pF sind nicht viel und vielleicht kann man sie ja parasitär finden.


    Wo groß ist die Eigenresonanz der Spule. Wie viel Kapazität ist somit schon in der Spule zu finden? 5-10pF findet man auch schnell in Leiterbahnen.
    Die Induktivität der Spule zusammen mit den anderen gekoppelten Spulen vermessen, oder nur alleine?
    Schon daran gedacht, dass sich bei einem Trafo (also gekoppelter Induktivitäten) auch die Kapazitäten an den anderen Wicklungen mit einbringen können?


    Nur ein Ansatz für Überlegungen wie solche anscheinend unerklärlichen Effekte aufgeklärt werden können.


    vy 73 de Karsten, DD1KT

  • aus früherer PM mit DL5EU:
    ...
    Die gemessene Induktivität von 59 µH stimmt ja ziemlich genau mit der berechneten Induktivität von 57,76 µH überein. Bei einer Windung weniger, wären es 54,76 µH. Dass ich nur einen Spulenkörper mit einer Kammer habe (solche mit zwei Kammern gibt es wohl nicht mehr) dürfte doch keine große Rolle spielen, oder?
    ....
    Eventuell ist das der Lösungsansatz: Durch das Übereinanderwickeln der einzelnen Spulen ergibt sich durch den geringeren Abstand ein zusätzliche höhere Kapazität, welche beim Wickeln in getrennten Kammern entsprechend niedriger gewesen wäre.


    Mit 3 uH pro WIcklung könnte man dann die benötigte Induktivität für die benötigte Frequenz ausrechnen und die Windungen entsprechend verringern.


    Was haltet ihr von diesem Lösungsansatz?

  • Guten Morgen zusammen,


    nachdem ich die letzten Postings und besonders das von Michael, DF2OK, gelesen habe muss ich zunächst etwas zu meinem Schreibstil loswerden.


    Die vielen "müsste", "könnte", "sollte" finden sich bei mir einzig und allein aufgrund schlechter bis sehr schlechter persönlicher Erfahrungen in verschiedenen Foren! Leider musste ich nämlich in der Vergangenheit erleben, dass man u.U. sehr schnell dumm angemacht wird wird wenn man etwas schildert oder behauptet, das nicht stimmt oder sich als falsch erweist. Irren ist zwar menschlich aber unerwünscht und Fehler werden mit einem Shitstorm betraft. Aus diesem Grund halten sich meine Postings in öffentlichen Foren auch zahlenmäßig sehr in Grenzen. Probleme versuche ich möglichst alleine zu lösen. Nur wenn mir das nicht gelingt werde ich aktiv und stelle Fragen. Dabei formuliere ich möglichst vorsichtig räume auch die Möglichkeit ein, mich zu irren. Deshalb "müsste", "könnte", "sollte". Vielleicht könnt Ihr das ja verstehen. Offenbar kommt aber auch das nicht immer gut an. Es ist übrigens noch nicht allzu lange her, dass ich in einer E-Mail zu einem den Amateurfunk betreffenden Thema versehentlich zwei Dinge verwechselt habe. Die Reaktion des Empfängers war eindeutig und meine darauf folgende E-Mail an ihn definitif die letzte.


    Nun zu meinem Peilempfänger. Nein, ich habe nicht jedes einzelne Bauteil nachgemessen und geprüft, ob es auch richtig beschriftet ist. Bei den Dioden wäre dies sowieso sinnlos, denn da ist keine Typenbezeichnug aufgedruckt und selbst wenn, wer garantierte mir, dass sie stimmt? Aber um es kurz zu machen, der Empfänger scheint jetzt korrekt zu funktionieren. Genau werde ich es wissen, wenn alles komplett auf- und in das Gehäuse eingebaut ist.


    Warum es zunächst Probleme gab kann ich nur vermuten. Die Oszillatorspule mit nur einer Kammer anstatt zwei könnte eine Ursache sein. Leider habe ich aber keinen passenden Spulenkörper mit zwei Kammern auftreiben können. Ein viel wahrscheinlicherer Grund sind m.E. aber die C-Dioden und die Abstimmspannung.


    Da ich keine BB105A bekommen konnte habe ich BB105B genommen. Laut Datenblatt sind beide Typen für UHF-Tuner gedacht und unterscheiden sich kaum in den Werten, so dass es normalerweise keine Probleme geben sollte. Betrachtet man sich das Datenblatt, so stellt man fest, dass
    1. die Kapazitätswerte erst ab einer Spannung von 1 Volt aufwärts angegeben sind (17 pF bei der BB105A bzw. 17,5 pF bei der BB105B);
    2. die Kapazitätswerte bei einer Spannung von 3 Volt gleich sind (11 pF) und
    3. die Werte bei niedrigen Spannungen am meisten streuen.


    Der letzte Punkt könnte die Erklärung sein. In der Schaltung des Empfängers von DC3ME liegt nämlich die Abstimmspannung zwischen etwa 0,56 und 5,6 Volt. Für so eine niedrige Sperrspannung ist im Datenblatt der Dioden nichts angegeben und aufgrund der Kurven vermute ich, dass unter 1 Volt die Kapazitätswerte besonders stark streuen und hier wahrscheinlich auch die größten Unterschiede zwischen den Typen BB105A und BB105B liegen.


    In der CQDL vom März 1975 wurde der Vorfahr dieses Peilempfängers, das "Münchner Kindl", beschrieben. Bei dieser Version wurden BB105B und etwas kleinere Kondensatoren verwendet. Die Oszillatorspule ist identisch. Ein wesentlicher Unterschied ist aber in der Beschaltung des Abstimmpotis zu finden, dessen Wert mit 25 kOhm nur halb so groß ist und das außerdem mit einem Widerstand von 15 kOhm anstatt 5,6 kOhm in Reihe geschaltet ist. Damit bewegt sich beim "Münchner Kindl" die Abstimmspannung in einem Bereich von 2,1 bis 5,6 Volt, was im Resultat gerade am unteren Bandende viel niedrigere Kapazitätswerte ergibt.


    Nachdem ich die Kondensatoren und die Beschaltung des Abstimmpotis auf die Werte des "Münchner Kindl"s geändert habe läßt sich jetzt eine untere Oszillatorfrequenz von 3.045 kHz einstellen, was bei 455 kHz ZF einer Empfangsfrequenz von 3.500 kHz entspricht. Bleibt noch der Gleichlauf zwischen Eingangs- und Oszillatorkreis zu überprüfen und auch hier die Werte evtl. anzupassen.


    Ein Problem habe ich dennoch: die mangelhafte Stabilität des Oszillators. Keramikkondensatoren mit einem definierten Temperaturkoeffizienten, wie sie in der Baubeschreibung angegeben sind, werden zwar wohl noch hergestellt, sind aber anscheinend nur sehr schwierig zu bekommen. Auf meine Frage nach der Lieferbarkeit von Keramikkondensatoren mit einem bestimmten Temperaturkoeffizienten antwortete mir eine Firma "da wir diese Serie Kondensatoren bei diversen Herstellern bzw. Lieferanten beziehen, können wir leider keine weiteren Daten festlegen". Und das, obwohl in dem dazu auf deren Website veröffentlichten Datenblatt für die Kondensatoren sehr wohl verschiedene Temperaturkoeffizienten angegeben sind.


    73 de Ralf, DL5EU

    Einmal editiert, zuletzt von DL5EU ()

  • Die vielen "müsste", "könnte", "sollte" finden sich bei mir einzig und allein aufgrund schlechter bis sehr schlechter persönlicher Erfahrungen in verschiedenen Foren! (...) Vielleicht könnt Ihr das ja verstehen.

    Moin Ralf. Ja, das kann ich im Moment sehr gut nachvollziehen.

    Offenbar kommt aber auch das nicht immer gut an.

    Du, ich, wir alle sind unterschiedliche Menschen, die dieses und jenes auch unterschiedlich auffassen sowie verkraften. Jeder Mensch hat halt seine Empfindlichkeiten und Vorstellungen. Ferner gute und auch weniger gute Tage. In diesem Forum geht es hier und dort auch mal etwas angeregter zu, aber bevor bzw. wenn hier was so richtig quer geht, wird eingegriffen. Das funktioniert und auch darum fühle ich mich in diesem Forum grundsätzlich gut aufgehoben. Wenn sich mal jemand verrennt, wird keinem hier der Kopf abgerissen. Mal 'ne Spruch, klar. Ist dann aber auch mehr kumpelhaft gemeint. So erlebe ich das zumindest.


    Zum Problem selbst: Was klar ankommt, weiterhilft und Du nach meinem "Bohren" hier auch schreibst, sind die technischen und faktisch klaren Aussagen. Das lässt sich vielleicht gliedern in das, was man bislang de facto festgestellt hat und in den Bereich, wo die Vermutungen anfangen. Der weitere Verlauf des Threads zeigt ja, dass das klappt.


    Nun zu meinem Peilempfänger. (...) Bei den Dioden wäre dies sowieso sinnlos, denn da ist keine Typenbezeichnug aufgedruckt und selbst wenn, wer garantierte mir, dass sie stimmt?

    Ja, da gebe ich Dir Recht. Mir ging es dabei um den richtigen Einbau und die klassische ohm'sche Probe. Genaue Werte lassen sich nur in einem kleinen Laboraufbau zum Testen ermitteln. Bleibt die Frage von Aufwand <> Nutzen, wenn die Schaltung im Grunde funktioniert.


    Aber um es kurz zu machen, der Empfänger scheint jetzt korrekt zu funktionieren.

    Na, das liest sich doch gut, prima! Somit sind einige Fragen in meinem Kopf ausgeräumt.


    Einer unserer Funkamateure, mit denen ich im OV zusammen groß geworden bin, hat sich damals mit dieser und anderen Schaltungen aus dem Zeitraum befasst. Er hat dann als angehender Ingenieur im Grunde drei passable ARDF-RX-Schaltungen aus der Zeit genommen und sie zu einem guten Gesamten zusammengefasst.


    Dieses "zusammengewürfelte" (hi) Gerät habe ich immer noch, es spielt fantastisch. Der Stellbereich der Dämfpung und die Anpassung der Hilfsantenne zur Richtigsbestimmung sind so gut, dass ich noch 1m neben der Antenne diese eindeutig angepeilen kann. Mich hat das entstandene Gerät damals in den jungen Jahren auch als /p RX fasziniert. Die Stabilität ist so gut, dass man durchaus entspannt SSB-QSOs lauschen kann, ohne jeweils viel nachstimmen zu müssen. Als Spule hat er damals einen Siemens-Schalenkernsystem genommen. Mir sind diese Dinger unheimlich, aber es hat bei allen mit dem Nachbau geklappt.


    Weiterhin viel Spass bei der Beschäftigung mit dem Gerät.

    73 Michael, DF2OK.

    ~ AFU seit 1975 ~ DARC ~ G-QRP-Club ~ DL-QRP-AG ~ AGCW ~ FISTS ~ QRPARCI ~ SKCC ~

    "Der Gesunde weiß nicht, wie reich er ist."

  • Hallo Michael,


    vielleicht hatte ich mich wirklich nicht klar genug ausgedrückt. Manchmal geraten meine Erklärungen etwas umständlich und ich will gerne versuchen, das in Zukunft zu vermeiden.


    In meinem Empfänger ist auch so ein Schalenkern drin. Mir sind diese Dinger suspekt, weil sie leicht zerbrechen. Ich habe mir das Gerät wieder vorgenommen, weil ich es vor sehr langer Zeit aufgebaut habe, es aber nie funktioniert hat und ich wissen wollte, ob ich es mit meinem heutigen Wissen und den mir heute zur Verfügung stehenden Messmitteln zum Spielen bekomme, bevor ich mich an einen anderen Peilempfänger wage. Wie gut er sein wird weiß ich noch nicht. Erst muss ich ihn fertig stellen und in das Gehäuse einbauen, dann sehe ich weiter. In unserem OV gibt es keine Aktivitäten im Bereich ARDF aber vielleicht ändert sich das ja mal.


    Die Stabilität des Oszillators bereitet mir allerdings wirklich Sorge, denn wenn der Empfänger offen auf dem Tisch liegt, nicht bewegt wird und man nicht in die Nähe kommt, kann man der Oszillatorfrequenz beim Weglaufen zuhören. Das zu ändern ohne über entsprechende Bauteile zu verfügen ist eine Herausforderung. Ich könnte zunächst versuchen, die Spule bzw. den ganzen Empfänger künstlich zu altern, vielleicht würde das helfen?


    Es gibt ja heute verschiedene Konzepte bis hin zum per Mikrocontroller gesteuerten Empfänger. Dein "zusammengewürfeltes" Gerät macht mich allerdings neugierig :) Gibt es Veröffentlichungen dazu?


    Vielleicht hört man sich ja mal auf einem der Bänder!


    73 de Ralf, DL5EU