Es war einmal ein fröhlicher Funker. der sich seiner Antenne erfreute, bis im Herbst die Jagdzeit fuer hochgewachsene Fichten begann. Die Jäger waren erfolgreich und der nachwachsende Antennentower wurde zu Kleinholz gemacht.
Tristesse breitete sich beim ehemals fröhlichen Funker aus, aber guter Rat war nahe: "Du musst raus auf den Acker! Da kannst Du funken wie Du willst und die Welt wird wieder in Ordnung sein."
Optimismus machte sich beim Funker breit und er begann das Ackerleben vorzubereiten. Er musste einen ackerfähigen Transceiver besorgen und diesen testen. Es mussten Antennen besichtigt, bewertet und besorgt werden. Kurz: Der Winter war gefüllt mit emsigen Vorbereitungen und die Vorfreude war groß.
Allein, der Winter ging nicht vorbei und der sogenannte Frühling machte seinem Namen keine Ehre und war kalt und nass. Und der warmduschende Funker schüttelte sich bei dem Gedanken, sich im Nieselregen auf den Acker setzen zu dürfen.
Was tun?
Wenn der Frühling nicht kommt, muss man ihm entgegenfahren und tatsächlich: Im Süden war es angenehm warm ... Allerdings nur über die Mittagszeit. Am Spätnachmittag wurde es kühl und Nachts kroch das Thermometer um die Nullmarke herum.
Egal: Frisch gewagt: Die Antennen aufgebaut, Bäume gezwungen, sich hingesetzt ... Und nichts bis wenig gehört.
Als Ackerfunker mit dem entsprechendem Feeling ausgestattet ging es an die Fehlersuche. Irrungen und Wirrungen wie bei Shakespreare, doch auch dieses Töpfchen fand sein Deckelchen. Eine Antenne zeigte sich als einigermaßen brauchbar. Doch da war die Mittagswärme weg und der gern gewesene Ackerfunker verzog sich mit einer leichten Erkältung in die schützende Höhle. Morgen sollte doch auch noch ein Tag sein ....
Der nächste Tag brach an, die Wärme stieg, der Aufbau ging schnell vonstatten, den Kopfhörer übergestülpt und Rauschen ward es auf dem Acker. Und so kam es, dass in der großen weiten Natur tatsächlich 1-3 QSOs stattfanden. Da erinnerte sich der Ackerfunker, dass es Mittags ja immer in der Ionosphaere etwas deprimiert zuging.
Irgendwann war der Druck groß und es wurde die Dämmerung genutzt, das Schlottern brachte die Taste zum Fliegen. Es ging mehr, aber irgendwie, war die Behelfsantenne suboptimal, die Leistung wohl etwas zu gering und insgesamt entschieden zu kalt, um für 2 QSOs auf dem Acker zu sitzen.
Lieber Ackerfunker, wer wird denn gleich in die Luft gehen, ... Nach einigen Zigaretten kam die Erkenntnis: Ackerfunker erleben ihre Erweckung im Sommer.
Der Sommer kam,
- die Antennen wurden nicht besser
- die Mittagsdepression der Ionosphaere verlaengerte sich bis in den Abend
- Die Ausbreitungsbedingungen hatte auch keine Lust mehr den Ackerfunker zu unterstützen
- Die Leistungsanpassung seiner TRXe half wenig
und abends konnte man nur an wenigen Tagen draußen sitzen... aber da wollte die Gattin, die das ganze Theater bis dahin tapfer mitgemachte hatte, endlich auch einmal unterhalten werden.
Es könnte sich die Vermutung breitmachen, daß der genervte ehemalige Ackerfunker wohl einem Maerchen aufgesessen ist.