GPSDO - Bausatz oder Fertiggerät

  • Hallo Zusammen


    Ich suche für meinen Shack einen GPSDO.


    Da wird man ja z.B. bei fündig bei eBay- . Das man so ein Fertiggerät durch den Zoll bekommt ist ja recht unwahrscheinlich. Und als KIT versenden haben die wohl auch keine Lust.


    Hat jemand eine Idee, wo man so etwas zu HAM-Preisen in EU bekommt? Den ersten günstigen kommerziellen finde ich um die €500,- (ID-Elektronik). Sicher sein Geld wert, aber fürs Hobby ...



    PS: Keine Ahnung ob die Rubrik OK ist - sonst bitte verschieben.

    Vy 72 aus Filderstadt


    Dietmar, DL2SBA

  • Hallo Dietmar,


    so ganz klar ist mir auch nicht was Du suchst, aber sie mal hier nach: http://shop.qrp-labs.com/


    Da gibt es GPS-RX und den kannst Du kombinieren wie Du willst: Mit Synthesizer, als Quarzersatz, als Uhr oder mit einem ganzen TRX. Das alles weit unter 100 Euro.


    73 de Hajo

  • Morgen Zusammen


    vielleicht hätte ich noch sagen sollen, wofür ich das Frequenznormal möchte ;)
    - Zeitbasis für Frequenzzähler
    - Zeitbasis für meinen K3


    phaseshifter
    Das vom FA kenne und habe ich. Ich suche ein Frequenznormal, welches GPS zur Synchronisation nutzt.
    GPSDO


    @HaJo
    Ich hoffe meine Anforderungen sind nun klarer.


    Allerseit ein schönes und nicht schon wieder verregnetes Wochenende!

    Vy 72 aus Filderstadt


    Dietmar, DL2SBA

  • Ich nutze einen Trimble Thunderbolt. Es ist ein Set bestehend aus Antenne, Netzteil und dem Thunderbolt. Alles zusammen stecken und funktioniert. Eine Monitorsoftware gibts auch. Wird manchmal in der "Bucht" angeboten. Ich habe damals 130€ incl. Porto bezahlt.

    Vy 73, Roger

  • Hallo Dietmar,


    Dann war meine Antwort korrekt: Zeit- und Frequenznormal in Hans Summers Ausführung mit GPS Abgleich benutze ich seit Jahren.


    73 de Hajo

  • Hallo,
    ich würde das China-Teil nehmen, da es einen guten OCXO hat und somit eine sehr gute Kurzeit und mittlere Stabilität hat. Erst mit einem guten OCXO ist eine lange Zeitbasis sinnvoll möglich.
    Das mit dem Zoll würde ich einfach probieren. Du kannst auch einfach fragen, ob sie dir das Gerät mit abmontierter Frontplatte liefern ;-), damit es ein Bausatz ist. Außerdem ist die Wahrschenlichkeit hoch, dass du nicht mal zum Zollamt must und es so durchgeht - so meine Erfahrung bei anderen Sachen. Sollte es Nachfragen durch den Zoll geben, würde ich auch lieber von einem genauen Zeitgeber und nicht von einem Referenz-HF-Oszillator sprechen. Die werden immer vorsichtig, wenn sie hören, dass etwas Funkwellen aussenden kann.
    Grüße Jörn

  • @HaJo
    Sri - ich steh auf dem Schlauch - einen GPS "synchronisierten" Oszillator finde ich auf http://shop.qrp-labs.com/ nicht?!


    @Jörn
    Genau das scheinen die Jungs nicht zu wollen - das Ding als KIT zu liefern. Das wäre die Lösung, aber ... €130,- zu versenken - hab da so ein komisches Gefühl - mal schauen.


    @Uli
    Das schau ich mir mal genauer an - Danke

    Vy 72 aus Filderstadt


    Dietmar, DL2SBA


  • http://qrp-labs.com/vfo.html und GPS anschließen .


    Das mag für WSPR und WSJT ausreichen, wenn man jedoch einen GPS-Disciplined-Oscillator als Frquenznormal betreiben will, ist noch beträchtlicher Aufwand erforderlich. Genauigkeit und Stabilität sind nicht das Gleiche, schreibt Bangert. Der GPS Impuls aus einem Modul ist nichtnicht ausreichend stabil über die Zeit um ihn direkt als Quelle für eine Normalfrequenz phasenstarr anzubinden. Da ist schon noch einiger Aufwand erforderlich, um die Allen-Deviation auszumitteln. Die weiter oben verlinkte Realisierung von DF4IAH ist eine Menge an festprogrammierter Logik und ein Mikroprozessor notwendig, um eine Nachführung zu ereichen, die mit einem Rubidiumnormal konkurrieren kann.


    Wer sich für den Hintergrund und die zu lösenden Probleme interessiert, dem sei das "Standard Werk" von Ulricht Bangert nahegelegt. Ein hervorragend erklärendes Papier:
    http://ulrich-bangert.de/AMSAT-Journal.pdf


    http://ve2zaz.net/GPS_Std/Down…ed_Std_QEX_09_10_2006.pdf


    73
    Günter

    "For every complex problem there is an answer that is clear, simple, and wrong" (H.L. Mencken)

  • Moin, bis jetzt kenne ich noch niemanden, der etwas AFU-mäßiges nicht durch den Zoll bekommen hat.
    Ich hätte da keine Hemmungen - letztlich bleibt es deine Entscheidung.
    Für Stabilität im Nahbereich ist immer ein guter OCXO notwendig. Erst für die Langzeitstabilität kommt das GPS Signal ins Spiel, d.h. Zeitkonstanten von über 1 min. Es kommt auf dieses Zusammenspiel an. Der von dem Chinesen verwendete OCXO hat einen sehr guten Ruf, was seine Stabilität betrifft. Den Rest der Regelschaltung kann ich nicht beurteilen. Der OM BG7TBL, der das Gerät entworfen hat, macht aber sonst ordentliche Sachen.
    Auf den Ebay-Seiten zu diesem Gerät wird eine Messkurve der Allan Deviation gezeigt. Diese Werte ist "nur" ein Maß für die Stabilität. So ohne weiteres kann aber nicht direkt auf eine absolute Abweichung/Genauigkeit geschlossen werden, was aber fälschlicherweise immer wieder gemacht wird :( . Da müssten andere Messungen durchgeführt werden.
    Ulrich Bangert ist übrigens vor einiger Zeit verstorben. Sollte seine Seite irgendwann mal nicht mehr weiterbetrieben werden, könnt ihr auf meiner Homepage alle Texte und Programme von ihm finden. Das ist so mit einem Vertreter der Familie abgesprochen.

  • Hallo,


    ich will jetzt nicht die Kits von Hans Summers auf Biegen und Brechen verteidigen und ich habe das Buch von Bangert nicht gelesen.
    Aber noch zwei Anmerkungen:


    Einen OXCO gibt es auch http://qrp-labs.com/ocxokit.html .Den kann man pin-kombatibel in allen Kits statt des einfachen SI5351A einsetzen.


    @Guenter: Eine Frequenzdrift von 0 Hz bei 27 MHz http://qrp-labs.com/synth/freqstab, kann man das noch besser machen? Diese Stabilitaet wurde von vielen berichtet. Bei Hans sind es nicht nur die mechanischen/elektrischen Komponenten, sondern, der Synth wird auch durch Alghorithmen festgehalten. Das GPS liefert die Sekunden Synchronisation. Dies war fuer JT9 erforderlich, da die Zeitdifferenz unter einer Sekunde liegen muss.


    Fragt, weil er nicht weiss.


    73 de Hajo

  • Wie Günter es schon angedeutet hat, sind Frequenznormale keine einfachen Selbstbauprojekte und der gerade genannte Selbstbau OCXO nicht mit dem Morion des Chinesen zu verwechseln. Da liegen Welten zwischen.
    Die Frage ist aber immer was man eigentlich möchte und welche Genauigkeit man wirklich benötigt. In diesem Bereich findet man im Netz sehr viel Halbwissen und nur wenige OMs haben die Möglichkeit ihre Sachen richtig vermessen zu können. Selbstbauprojekten würde ich an dieser Stelle immer mit viel gesunder Vorsicht begegnen.
    Wenn man echte Antworten bekommen möchte, kann man hier die Fragen hier stellen:
    https://www.febo.com/pipermail/time-nuts/
    Das ist das Fachforum zu dieser Fragestellung.


    Von Projekten wie diesem hier (http://www.jrmiller.demon.co.uk/projects/ministd/frqstd0.htm) darf man nicht zuviel erwarten, da die Zeitbasis sehr klein ist. Wenn man aber einen OCXO und einen guten GPS Empfänger herumliegen hat, spricht nichts gegen einen Aufbau. Es bleibt aber eine größere Unsicherheit und Ungenauigkeit als im Link behauptet wird.


    Grüße Jörn

  • Uiuiui


    Da habe ich was angezettelt - danke an alle Kommentatoren - da hab ich jetzt doch einiges zum Lesen/Nachdenken für das verregnete Wochenende

    Vy 72 aus Filderstadt


    Dietmar, DL2SBA

  • In dem TimeNuts Forum triffst du auf Leute, die die Frage nach der genauen Frequenz sehr ernst nehmen. Es wird erwartet, dass man sich bemüht und bereit ist ältere Beiträge in größerer Zahl zu lesen.
    Viel Spaß

  • Eine Frequenzdrift von 0 Hz bei 27 MHz http://qrp-labs.com/synth/freqstab, kann man das noch besser machen?


    Wenn die Drift eines Oszillators 0Hz beträgt ist entweder der Nobelpreis nahe oder man ist einem Messfehler auf der Spur (frei zitiert nach Ulrich Bangert)


    Das Bangert Papier erklärt das einleuchtend (Bildanhang). Die Abweichung von der Sollfrequenz ist die "Genauigkeit", und die ist eben niemals 0 Hz. Und als zweiter Effekt kommt dazu, dass über die Zeit gesehen auch diese endliche Genauigkeit immer mal geringfügig nach oben und nach unten abweicht (wie bei einer mikroskopisch kleinen Frequenzmodulation). Das ist die "Stabilität". Darum hat die Angabe der Genauigkeit ohne gleichzeitige Nennung des Zeitraums innerhalb dem von einem Oszillator eine definierte Genauigkeit eingehalten wird wenig Aussagekraft.


    Das erklärt, warum man doch beträchtlichen schaltungstechnischen Aufwand treiben muss, um ein kurzzeitig immer mal (wenn auch nur sehr gering) abweichender 1Sekunden Referenz-Inpuls aus einem GPS dazu benutzen zu können, um damit ein Frequenznormal mit Genauigkeit < 10exp-10 und geringer zeitlicher Abweichung zu realisieren.


    So sieht ein ausführliches Datenblatt eines GPSDO aus:
    http://trl.trimble.com/docusha…Thunderbolt-E_DS_0807.pdf


    73
    Günter

  • Danke Guenter,


    dass Du mich mit sanftem Zwang ueberredet hast zum Mars und wieder zurueckzufliegen. Mir ist gestern schon mein Denkfehler am Beispiel von JT9 aufgefallen, aber nach dem Artikel wurde er evident:


    Fuer mich war das Mass aller Dinge das Hertz, da ich froh bin gehoermaessig 3-5 Hz unterscheiden zu koennen. So war es ausserhalb meiner Vorstellungskraft mir Bruchteile von von Hertz und Sekunden vorzustellen. Ja, und dabei vergass ich wie selbstverstaendlich, dass z.B. bei 10 MHz andere Zeit- und Frequenzraeume eine Rolle spielen.


    Dieser Denkfehler ist korrigiert, aber ich brauche noch etwas Zeit, bis diese Erkenntnis ins Unterbewusstsein gesickert ist.


    Ich wusste unbewusst schon, warum ich den Bereich Mess- und Regeltechnik weitraeumig umgangen habe.


    Da ich mich im Moment mit anderen Dingen beschaeftige, war die fuer mich spannendste Erkenntnis, das Verhalten von GPS-Signalen, die von der Ionosphaere verlangsamt und anderweitig verarbeitet werden koennen.


    73 de Hajo

  • Ja HaJo,
    die Messung der Zeit bzw. ihres Kehrwertes der Frequenz ist sehr genau möglich. Letztendlich beruht die ganze GPS Ortsbestimmung auf Zeitmessung.


    Für den Amateurfunk muss jeder selber für sich beantworten, ob er 10exp-11 Genauigkeit und Stabilität wirklich braucht. WSPR und WSJT funktionieren auch mit etwas geringerer Stabilität und kommen glücklicherweise ohne komplexe Nachführung aus.


    73
    Günter

    "For every complex problem there is an answer that is clear, simple, and wrong" (H.L. Mencken)

  • Ich bin heute gerade auf ein interessantes Gerät aufmerksam gemacht worden. Ein Freund hat es sich gekauft und auch die Möglichkeit es zu vermessen. Ich muss sagen, dass ich beeindruckt bin, was man da für das Geld bekommt.
    http://www.leobodnar.com/shop/…duct_info&products_id=234
    Momentan würde ich eindeutig diese Gerät empfehlen - auch wenn intern nur ein TCXO verbaut ist. Im Bereich der genauen Frequenzerzeugung ist das sehr günstig. Die haben ihre Hausaufgaben mit ihren Korrektur-Algorithmen gemacht. Das dürfte für die meisten OMs mehr als ausreichend sein. Wenn man wirklich mehr möchte sollte man im Timenuts-Forum längere Zeit mitlesen und dort um Empfehlungen bitten. Das wird dann aber deutlich teurer.
    Grüße Jörn