[Erledigt] Bandmodul 10m, Bilder und Fragen zur allgemeinen Berechnung bei den Bandmodulen

  • Hallo allerseits,


    nachdem mein 10m Bandmodul erst nicht wirklich wollte und ich massig tolle Tipps bekam, hab ich es ja zum laufen gebracht.
    Leider sieht die Platine nun etwas mies aus. Und (wahrscheinlich durch die Ersatz-D3) die Start-Frequenz liegt nun
    nicht mehr bei schönen 36030, sondern bei 36092 :(


    Gerne würde ich ja lernen, wie man diese Hartley-Schaltung des VCOs auf den Bandmodulen berechnet.
    Die allgemeine Formel kenne ich schon aus https://de.wikipedia.org/wiki/Hartley-Schaltung


    Nur wie und welche Cs dort fasse ich zusammen?


    Wie viel Einfluß haben die parasitären Kapazitäten?


    Wie ist der Koppelfaktor für L1, damit ich die berechnen kann?


    Ich lerne gerne, wenn es einen praktischen (Bastel)Nutzen bringt.


    Und der Nutzen hier wäre, wenn ich ein Bauteil nicht genau habe oder es von den Werten abweicht (z.B. D3!), weis ich
    dann, welche Cs ich in welche Richtung anpassen müsste.


    Ganz grob erkenne ich das ja, wenn ich die Bestückungslisten der verschiedenen Bandmodule nebeneinander lege
    und schaue, welche Cs sich über die Bänder ändern.


    So, und nun für alle, die als erstes L1 sehen wollten, weil die ja meistens Schuld ist: http://suchdirwasaus.de/afu/speaky-bildergallery.html


    Da die ersten 3 Bilder und mein Lamentieren dazu :P Da müsst Ihr dann durch :P



    Vielen Dank vorab an alle Bastelfreunde


    72 de Frank, DG4FCO

    vy 72/3 de Frank, DG4FCO

    Einmal editiert, zuletzt von DG4FCO () aus folgendem Grund: Anpassen als Abgeschlossenen Thread

  • Hallo Frank,


    nach Besichtigung Deiner Baustelle: Mit welcher Temperatur und mit was für einer Spitze lötest Du? Und Du lötest auf alle Fälle zu kalt, und dann zwangsweise zu lange.


    73 de uwe df7bl

    Uwe df7bl


    Wenn Du meinst etwas geht nicht, dann störe nicht die, die es gerade machen.

  • Hallo Uwe,


    danke erst mal für die Antwort.
    Das Teil sah am Anfang auch viel besser aus, bevor ich einiges aus- und neu eingelötet habe :(


    Das sieht man an den weiteren Bildern, welche das Bandmodul vor der Bastelei zeigten.
    Z.B. http://suchdirwasaus.de/afu/Speaky/DSCF5093.jpg
    Oder http://suchdirwasaus.de/afu/Speaky/DSCF5089.jpg , wo man die Lötseite sehr gut sieht!


    Ich habe erst die "Standard" Spitze von der ZD-987 genommen (1mm Bleistift) bei 400°C.
    Bei den Massepunkten ging das nicht, da habe ich dann Meiselform genommen.


    Davon gibt es auch ein Bild mit Lötkolben :) Manche meinen, der Meisel sei schlecht, ich soll die Bleistift nehmen,
    andere wieder, der Bleistift würd die Hitze nicht genug abgeben, ich soll den Meisel nehmen :)


    Ich hab da auch nur rumgelötet, weil das Teil nicht immer von alleine anschwang, da sollte man R7 austauschen,
    dann sollte die Spule schuld sein usw.. Dabei ist dann die D3 drauf gegangen und ich musste einen Ersatz einlöten.


    Jetzt schwingt das alles sehr schön immer an, leider der VCO zu hoch. Was wahrscheinlich an der anderen
    Verlaufskurve von der D3 liegt. Ichhab schon andere Bestellt und tausch die dann nochmal aus :(



    Aber nun zurück zur Mathe: Weist Du, welche der vielen Cs in der Hartley-schaltung die Frequenz beeinflussen?
    Dann könnte ich da etwas "schätzen" und die Frequenzveränderung durch ein C mehr oder weniger an der
    passenden Stelle beeinflussen.


    Meine Bücher aus dem Studium vor Jahrzehnten helfen in dem Fall nicht :D

    vy 72/3 de Frank, DG4FCO

  • Moin Frank,


    freut mich, dass es bei Dir voran geht.
    Wegen des VCO: Geht bei Dir die originale Dimensionierung nicht?
    Oder hast Du Bauelemente oder andere Sachen verändert?
    Mit dem VCO hatte ich nur zwei Probleme:
    - 40 m mit dem Widerstand, der zu klein war (schwingt nicht immer an)
    - 10 m mit dem DGMOSFET, der platt war (schwingt gar nicht)
    Sonst gingen alle korrekt innerhalb der Werte der Baumappe.
    Tipp für die Preselektoren: Falls ein OM mit Netzwerkanalysator (z.B. NWT oder VNA) bei Dir im OV ist, such mal hier nach dem Schaltungsvorschlag vom QRPeter DL2FI für den Abgleich.
    Das geht aus meiner Sicht wesentlich besser als nur nach S-Meter, weil man die Durchlasskurve sieht und optimieren kann.
    Weiterhin viel Erfolg.


    73 de Heiko, DL2VER

  • Hallo Heiko,


    auch Dir danke für Deine Antwort.
    Also Bauelemente musste ich nach der Bastelei die Kapazitätsdiode durch einen Ersatztyp
    austauschen. Die ist mir beim Basteln kaputt gegangen.


    Am Anfang schwang er, mit allen Originalwerten, super auf 36030. Das sieht man auch
    in dem einem Bild von mir.
    Leider schwang er nicht immer an und ändern von R7 hat nicht geholfen. Also rumgelötet :wacko:
    Jetzt schwingts, aber zu hoch.
    Deswegen würd ich gerne lernen, wie ich da was anpassen müsste, um das zu ändern.
    Das könnte irrsinnig helfen, wenn mal wieder Ersatztypen herhalten müssen.


    Den 3ten Teil (RX/TX-Preselector) von dem Bandmodul würd ich wirklich gerne einfach
    mal mit einem NWT messen lassen. Meine Ohren und mein Tinitus mag das Einstellen
    über "auf maximum" nicht so gerne.


    Das müsste doch auch mit einem Rauschgenerator und einer Software und einem DVB-T Stick gehen?
    Da suche ich ja noch nach der passenden Software, um mit dem Stick was messen zu können.


    72 de Frank, DG4FCO

    vy 72/3 de Frank, DG4FCO

  • So, noch ne Selbstantwort.


    Ich habe nochmal Seite 6 und 7 vom Handbuch durchgelese (SpeakyDE2.3.pdf) und denke, dort stehen die Antworten, die ich haben wollte.
    Auch wenn es mir noch nicht klar ist, wie man da rechnet.


    Der Hartley ist als Grundschaltung D3 mit C20 in Reihe, das paralell zu C9 und L1.
    Wie ich den C11 in eine "Grundschaltung" "reinrechnen" würde, ist mir nicht klar.
    Und der C10 hat wohl keine Frequenzwirkung, sondern soll nur Auskoppeln?


    Die original-Diode geht von 5-32pF, mein Ersatz von 5-28pF.


    Wenn ich das richtig sehe, wird die Frequenz mit steigendem C kleiner.
    Bei den 2V, welche man einstellen soll, ist das C der D3 "hoch" => mir fehlt also
    "etwas C" und ich müsste einen kleinen (wenige pF) C parallel zur D3 einbauen
    oder C9 etwas größer wählen?


    Oder natürlich die Lieferung mit den Ersatzdioden des Ursprungstypes abwarten und
    die dann einbauen :D


    Das muss jetzt erst mal sacken, hab ja Zeit bis WE, bis ich wieder was mache.


    72 de Frank, DG4FCO


    Nachtrag: Ich bin blond, seufz. Der C11 ist ja auch parallel. Muss mal meine Brille putzen :D

    vy 72/3 de Frank, DG4FCO

    Einmal editiert, zuletzt von DG4FCO ()

  • Hallo Frank.
    Du scheinst jetzt die Ursache erkannt zu haben und den Weg, der zum Ziel führt. Prima, weiter so ... .


    72
    Gerhard

    Vy 72/73 de Gerhard

  • Hallo Frank,
    ich würde Dir auch empfehlen, die Original-Diode wieder einzubauen.
    Hat bei den anderen Speaky's ja auch funktioniert, wird bei Dir dann auch tun.
    Natürlich könntest Du auch den Kondensator in Serie mit der C-Diode etwas vergrößern.
    Aber zu empfehlen wäre in jedem Fall das Originalteil.
    73 de Heiko

  • Ich habe erst die "Standard" Spitze von der ZD-987 genommen (1mm Bleistift) bei 400°C.


    Bei den Massepunkten ging das nicht, da habe ich dann Meiselform genommen.


    Hallo Frank,


    zum Löten: Es ist immer besser mit einer Meißelspitze zu arbeiten, solange die mechanisch hineinpaßt. Der Wärmefluß ist schneller die Spitze kühlt beim Lötvorgang nicht so stark herrunter. An den Massefächen reicht es nicht mit 400° zu arbeiten. Moderne Platinen ziehen sehr viel Wärme, deshalb ruhig auf 430° stellen, und danach wieder herunter drehen das schont die Spitze. Du hast bei einigen Lötstellen die Drähte durch das Lötzinn abgeschnitten, an diesen Stellen kann es Haarrisse geben die Jahre später Probleme machen. Dort einfach nocheinmal aufschmelzen und etwas frisches Lötzinn zugeben. Das macht man um frisches Flußmittel zuzufügen, Flußmittel soll nie ganz verdampfen. Wenn die Temperatur stimmt ist die Lötstelle nach erkalten glatt und glänzend ohne Höcker und das Lot hat sich am Draht hochgezogen. Wenn der Draht scheinbar aus einem Loch von Lötzinn kommt, dann ist der Draht oxidiert und nimmt schlecht Lot an. Das sind schlechte Lötstellen. Neben dem 33pF in der Mitte auf dem Bandmodul scheint so eine zu sein.


    An den C's solltest Du die originalen Werte nehmen. Die Baustelle wird sonst so groß das Du sie nicht mehr überblickst.


    73 de uwe df7bl

    Uwe df7bl


    Wenn Du meinst etwas geht nicht, dann störe nicht die, die es gerade machen.

  • Moin,

    zum Löten: Es ist immer besser mit einer Meißelspitze zu arbeiten, solange die mechanisch hineinpaßt. Der Wärmefluß ist schneller die Spitze kühlt beim Lötvorgang nicht so stark herrunter. An den Massefächen reicht es nicht mit 400° zu arbeiten. Moderne Platinen ziehen sehr viel Wärme, deshalb ruhig auf 430° stellen, und danach wieder herunter drehen das schont die Spitze. Du hast bei einigen Lötstellen die Drähte durch

    Das liegt daran, dass die üblichen Lötstationen nicht genug Wärme nachliefern. Da kühlt die Spitze aus. Dreht man die Temperatur hoch, damit genug Wärme nachkommt, ist es am Anfang zu heiß und wenn die Lötstation es nicht mehr schafft schnell genug die Wärme zu liefern, ist es zu kalt. Kurz gesagt, stark schwankende Prozesstemperaturen versauen die Lötungen. Dazu kommt, dass Lötzinn bei zu heißer Temperatur verbrennt und sich Blei- (falls nicht bleifrei) und Zinnoxid bildet, die eine Lötstelle verunreinigen.


    Das kann man mit einer guten Lötstation vermeiden, die immer genug Leistung hat, um ausreichend Wärme zu liefern und eine gleiche Prozesstemperatur liefert, z.B. die Stationen von JBC schaffen sowas locker:


    http://www.weidinger.eu/shop/l…/jbc_compact_line/wl26830


    https://www.youtube.com/watch?v=UJZRvdHfT5w


    73, Tom

  • Hallo Tom,


    ich arbeite mit einer 80W HF Station die hat die Probleme nicht. Ich versuche Frank einen gangbaren Weg zu zeigen ohne zu viel zu schreiben und ohne den Hinweis: Bau erstmal eine komplett ausgestatte Werkstadt auf dann das Meßlabor dazu und damit baust Du dann eine Mosquita. Der Spagat ist eben schwierig. Peter versucht es mit seinen Handbüchern zu lösen und so Bäckern, Gärtnern, Architekten, Medizinern und anderen elektronischen Hilfsarbeitern zu funktionierenden Geräten zu verhelfen.


    73 de uwe df7bl

    Uwe df7bl


    Wenn Du meinst etwas geht nicht, dann störe nicht die, die es gerade machen.

  • Bau erstmal eine komplett ausgestatte Werkstadt auf dann das Meßlabor dazu und damit baust Du dann eine Mosquita. Der Spagat ist eben schwierig.

    Uwe, ist schon klar, das ist immer etwas schwierig, gerade auch für Einsteiger.


    Ich wollte nur mal erläutern, woran es eigentlich liegt. Manche verzweifeln damit und denken, sie können nicht richtig löten. Aber daran liegt es oftmals gar nicht. Wer über Jahre regelmäßig bastelt, für den lohnt sich die Anschaffung von gutem Werkzeug immer.


    Vielleicht noch eine Anmerkung zum Lötzinn, da gibt es auch gewaltige Unterschiede. Wir haben sehr gute Erfahrungen mit diesen Sorten gemacht:


    Bleihaltiges Lot - https://buerklin.com/default.a…&l=d&ch=41126&suggestion= Artikelnummer 11 L 436
    Bleifreies Lot (eine Empfehlung aus de.sci.electronics im Usenet) https://buerklin.com/default.a…&l=d&ch=65353&suggestion= Artikelnummer 11 L 2648


    73, Tom

  • Gerne würde ich ja lernen, wie man diese Hartley-Schaltung des VCOs auf den Bandmodulen berechnet.
    Die allgemeine Formel kenne ich schon aus https://de.wikipedia.org/wiki/Hartley-Schaltung
    Nur wie und welche Cs dort fasse ich zusammen?


    Das ist im Grund ganz einfach. Man muss nur aus der Zeichnung den Schwingkreis zwischen Gate und Masse "extrahieren". So lässt sich z.B.erkennen , dass C9 und C11 direkt parallel zueinander liegen und dies nur aus der Art wie es gezeichnet ist nicht gleich offensichtlich ins Auge sticht.


    Der Schwingkreis wird gebildet aus der Spule L1 vom Gate gegen Masse und den Schwingkreiskapazitäten parallel zur Spule gegen Masse die sich zusammensetzt aus der Parallelschaltung von:
    - dem Festkondensator C9,
    - der Kapazität des Trimmers C11,
    - der variablen Kapazität aus der Serienschaltung von C20 mit der Kapazitätsdiode D3


    Die wirksame Gesamt-Schwingkreiskapazität ist also: C9 + C11 + (C20 * CD3/C20 +CD3)


    C10 und C6 sind Trenn/Koppelkondensatoren, die keine direkte Auswirkungen auf den Schwingkreis haben. Als parasitäre Kapazität (Schaltungskapazität, Gate Kapazität) kann man noch ca 5 bis 10pF zur Schwingkreiskapazität dazuschätzen.


    Die Anzapfung der Spule ist so gewählt, dass genügend Spannung phasenrichtig zurückgekoppelt wird, so dass der Verstärker T2 anfängt, sicher zu oszillieren. Die Lage der Anzapfung lässt sich nicht kochbuchmäßig berechnen, sie hängt maßgeblich von der Verstärkerstufe ab und man wählt sie eher empririsch. Auf die Schwingfrequenz hat sie hier wenig Einfluss.


    Ich finde die Wikipedia Erklärung des Hartley Oszillators nicht sonderlich praxisgerecht und verständlich. Besser ist es hier beschrieben:
    https://home.zhaw.ch/kunr/ASV/…9%20Oszillatoren_2009.pdf


    73 Günter

  • BITTE BITTE BITTE kein bleifreies Lot!!!. Als Funkamateure sind wir von dem Bleifreizwang ausgenommen. Machen wir uns nicht das Leben schwer, mit dem bleifrei Mist. Immer dran denken: Nicht umsonst darf in der Militärtechnik, Flugzeugtechnik, Medizintechnik weiter bleihaltig gelötet werden. Die wissen schon warum!

    73/2 de Peter, DL2FI
    Proud member of Second Class Operators Club SOC and Flying Pig Zapper #OOO (Certificated Kit Destroyer)

  • Moin,

    BITTE BITTE BITTE kein bleifreies Lot!!!. Als Funkamateure sind wir von dem Bleifreizwang ausgenommen. Machen wir uns nicht das Leben schwer, mit dem bleifrei Mist. Immer dran denken: Nicht umsonst darf in der Militärtechnik, Flugzeugtechnik, Medizintechnik weiter bleihaltig gelötet werden. Die wissen schon warum!

    Bleifreies Lot neigt zu Versprödungen. Die Hersteller der Consumer-Elektronik freut es, sie haben eine staatlich vorgegebene Richtlinie nur Geräte mit geplanter Obsoleszenz auf den Markt zu bringen. Das steigert den Umsatz. Deswegen sollte man keine Funkgeräte mehr kaufen, die Hersteller sind ja nicht ausgenommen, sondern nur noch selbst bauen :D



    73, Tom


    PS: Das von mir verlinkte bleifreie Lot ist ziemlich gut, aber auch sehr teuer mit fast 30€ für 500g. Den Unterschied merkt und sieht man. Leider müssen wir bleifreies Lot verwenden. Im Hobby-Bereich verwende ich auch meist das genannte bleihaltige Lot.

  • So, zum Abschließen am Abschluss:


    Vielen Dank für die zahlreichen Antworten!


    Vielen Dank an Günter! Du hast mir die Augen geöffnet (Tja, nach so langer zeit verkleben die sinnbildlich) und
    nun kann ich wieder etwas praktische Mathematik plus Ingenieurs-Daumen (parasitäre Kapazitäten) und
    schauen, wie nah ich dran komme. Das hilft evtl. später mal bei Anpassungen von Schaltungen.


    Vielen Dank auch für die Lötdiskussion. Echt, auch wenn ich sie selber nicht mehr lesen will :P , so sind
    doch einige Hinweise dabei, die mir helfen :thumbup:


    So, und damit ist dieses Thema erledigt. Das nächste kommt bestimmt, wenn
    der Speaky erst mal komplett und im Gehäuse ist.


    72 de Frank, DG4FCO

    vy 72/3 de Frank, DG4FCO

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