Mosquita - ein Baubericht

  • Hallo,

    meine ersten Kontakte zum Amateurfunk liegen schon über 30 Jahre zurück, ich habe euch
    in der Zeit mit kleinen selbstgebauten Empfängern (z.T. mit Röhren) immer mal wieder zugehört.
    Nun habe ich endlich Nägel mit Köpfen gemacht, seit ein paar Wochen darf ich nun auch senden.

    Ich habe mir vorgenommen erstmal richtig CW zu lernen. Ausserdem will ich soviel wie möglich selber bauen.

    Also habe ich mir als erstes eine Mosquita unter den Weihnachtsbaum gelegt. (Erst mal klein anfangen)
    Vor zwei Jahren hatte ich mir schon den Dipit gebaut, der war jetzt natürlich sehr nützlich.

    Ein paar Worte zum Aufbau selber:
    Ich habe mich größten Teils (bis auf ein paar kleine individuelle Abweichungen) an die Bauanleitung gehalten.

    Nach dem Motto "die unangenehmen Dinge zuerst" habe ich erst mal die beiden SMD-Teile aufgelötet und
    alle Spulen gewickelt. Entgegen allen Horrorgeschichten fand ich die Bobinspulen gar nicht so schlimm.

    BG1-Stromversorgung und BG2-NF waren schnell erledigt, alle Tests im grünen Bereich.

    BG3-ZF hat schon etwas länger gedauert. Hier hat sich auch der erste Fehler eingeschlichen.
    (Schaltkreisfassung seitenverkehrt eingelötet, wie peinlich ist das denn ;( ) Trotzdem lief alles wie es sollte.
    Kopfhörer an den NF Ausgang der Mosquita, Dipit auf der ZF deutlich zu hören.

    BG4-VFO war für mich der schwierigste Teil. Das bestücken der Teile war kein Problem, einzige Besonderheit
    ist hier Trimmpoti P3. Hier war mal ein stehender Typ vorgesehen, der aber durch einen liegenden Typ ersetzt
    wurde. Die Bohrlöcher haben dafür aber nicht den richtigen Abstand. Peter schlägt hier eine Konstruktion vor
    welche die Beine des Potis mit kurzen Drahtstücken verlängert.
    Wenn man alle drei Beinchen des Potis (sehr vorsichtig !) zurechtbiegt kriegt man ihn aber auch so rein. (Foto)
    Beim ersten Test lief alles, aber zu früh gefreut. Das VFO-Signal sah auf dem Oszi blitzsauber aus,
    aber 120Khz zu hoch. Alles schieben der Windungen von L4 half nichts, die Frequenz blieb zu hoch. Also Spule
    noch mal raus und mit zwei Wdg mehr neu gewickelt. Hierbei habe ich wieder einmal festgestellt das auslöten
    so gar nicht mein Ding ist. Das muss ich wirklich mal üben.
    Jetzt war die Frequenz zu tief, lies sich aber geradeso auf den Sollwert abgleichen. HF an Pin6 von IC1 560mVss.
    Sollte ich noch eine Mosquita bauen werde ich die Spule erstmal provisorisch von unten anlöten.

    BG5-Tiefpassfilter war schnell erledigt, meine Spulen waren ja schon fertig.
    Zum Test hab ich wieder mein Dipit angeworfen. Beim Abgleich von L1 hatte ich ein eindeutiges Maximum,
    bei C51 dagegen nicht. Aber das war ja lt. Baubeschreibung auch zu erwarten.
    Dann habe ich meine kleine 70cm Loop-Antenne angeschlossen und mal über das Band gekurbelt.
    Und das hörte sich doch schon richtig gut an. :thumbup: Mehrere CW-Stationen, stabiler VFO trotz Drahtverhau um den Platinenhalter.

    BG6-TX-Preamp war für mich der Abgleich ein Problem. Der Dipit hat kein S-Meter und nur nach Gehör wollte ich das auch
    nicht machen. Also habe ich einen alten Weltempfänger rausgekramt, der hatte so ein Pseudo-S-Meter (5-Balken LED-Anzeige).
    Damit habe ich L5 und L6 so gut es geht auf Maximum abgeglichen, ich hoffe das war genau genug.

    BG7-PA hat nicht viele Teile. Spannend für mich war der Abgleich, schließlich ist das ja mein erster Sender überhaupt :thumbup:
    Also erstmal ein Dummyload zusammengelötet, ich hoffe das Ding ist HF-tauglich (20x 1K-1W, Foto) Einen Leistungsmesser
    habe ich noch nicht. Beim Abgleich von L5 und L6 ergab sich ein eindeutiges Maximum. Bei C51 auch, allerdings bei fast
    eingedrehtem Trimmer.

    Und hier bin ich wirklich unsicher ob L7 richtig ist weil der Trimmer auf Anschlag steht.

    Das Ausgangssignal sieht aber gut aus. (14V Betriebsspannung, 650mA, ca. 4Watt wenn man dem Oszi trauen kann)
    Sollte ich es damit gut sein lassen oder geht da noch was mit diesem Serienschwingkreis ?

    Abschließend bleibt noch zu sagen das der Aufbau dieses Bausatzes sehr viel Spaß gemacht hat und bestimmt nicht
    mein letzter war. (ZM-4 wäre wohl als nächstes angesagt)

    73 de Bernd
    DF7LX

  • Das Ausgangssignal sieht aber gut aus. (14V Betriebsspannung, 650mA, ca. 4Watt wenn man dem Oszi trauen kann)
    Sollte ich es damit gut sein lassen oder geht da noch was mit diesem Serienschwingkreis ?

    Danke erst mal für den schönen Bericht, Bernd. In deutschen Foren liest man ja eher dann etwas, wenn es nicht funktioniert. Ich freue mich immer, wenn sich auch mal jemand meldet, bei dem es geklappt hat.

    L7/C51 sollen in erster Linie verhindern, dass die Dame statt wie vorgesehen auf 40m plötzlich auf 80m sendet. Die Resonanz verläuft sehr flach, die genaue Einstellung des Trimmers ist eigentlich unkritisch. Wenn du die Windungen innen im Ring gezählt hast und nicht außen, dann ist das schon ok so. Ich würde das daher so lassen.

    Wie genau dein Skope die Leistung misst, hängt von der 3dB Bandbreite ab. Ein als 10MHz Skope ausgewiesenes Gerät zeigt bei 10MHz etwa 3dB zu wenig an. Ist aber unwesentlich, da dein QSO Partner kaum einen Unterschied merken wird , wenn du mit 4 statt mit 5W sendest. :)

    73/2 de Peter, DL2FI
    Proud member of Second Class Operators Club SOC and Flying Pig Zapper #OOO (Certificated Kit Destroyer)

  • L7/C51 sollen in erster Linie verhindern, dass die Dame statt wie vorgesehen auf 40m plötzlich auf 80m sendet. Die Resonanz verläuft sehr flach, die genaue Einstellung des Trimmers ist eigentlich unkritisch. Wenn du die Windungen innen im Ring gezählt hast und nicht außen, dann ist das schon ok so. Ich würde das daher so lassen.


    Hallo Peter,

    ich hab noch mal nachgezählt. Es sind 24 Wdg innen im Ring. Ich lass das jetzt so, jetzt ist das Gehäuse dran.

    Kleiner Hinweis:
    Beim Prüfen ist mir noch was aufgefallen:
    In der Baumappe auf Seite 30 steht: [ ] L7 24 Wdg 0,4 mm CuL auf T37-2 (rot)
    aber im Schaltplan steht für die selbe Spule: 23 Wdg T37-2.

    73 de Bernd
    DF7LX

  • Kleiner Hinweis:
    Beim Prüfen ist mir noch was aufgefallen:
    In der Baumappe auf Seite 30 steht: [ ] L7 24 Wdg 0,4 mm CuL auf T37-2 (rot)
    aber im Schaltplan steht für die selbe Spule: 23 Wdg T37-2.

    Der Text der Baumappe ist leichter aktuell zu halten, als die Schaltpläne. Da der Schaltplan ja die Baugruppen spiegelt, ist der Aufwand enorm. Danke für den Hinweis.

    73/2 de Peter, DL2FI
    Proud member of Second Class Operators Club SOC and Flying Pig Zapper #OOO (Certificated Kit Destroyer)

  • Hallo Bernd, was für eine "Belastbarkeit" hat deine Dummyload?

    Könntest du bitte ein Foto von der Front machen?

    Hallo Janek,

    da er aus 20 Widerständen zu je ein Watt besteht sollte er eine Belatbarkeit von 20 Watt haben. Kurzzeitig wird er sicher auch ein paar Watt mehr abkönnen. Ob er im VHF oder UHF-Bereich
    noch zu gebrauchen ist weiß ich leider auch nicht. Auf dem Foto fehlt noch das Abschirmgehäuse.

    73 de Bernd
    DF7LX

  • ?

    Moin,
    na, das ist doch eine leichte Matheaufgabe. Wir benötigen in der AFU-Technik in der Regel 50 Ohm als Abschlußwiderstand am Sender. Das ist ja bekannt. Es sind 20 Widerstände verbaut und alle parallel geschaltet. Wieviel Ohm hat einer? :whistling:

    73, Michael, DF2OK.
    ~ AFU seit 1975 ~ DARC ~ G-QRP-Club ~ DL-QRP-AG GM ~ AGCW ~ FISTS ~ QRPARCI ~ SKCC ~ QRZ.COM ~
    "Dat Sichtbore hebbt wi verloorn, aver dat Erinnern blifft jümmers in uns Harten." Das ist plattdeutsche Sprache.

  • hatte wohl gedankenspruenge gemacht. also nicht dediziert hergeleitet.
    er fragte nach dem wert eines widerstandes und wenn man sie parallel schaltet erharlt man 50w.
    tschuldigung fuer den hopser
    addi

  • hatte wohl gedankenspruenge gemacht. also nicht dediziert hergeleitet.
    er fragte nach dem wert eines widerstandes und wenn man sie parallel schaltet erharlt man 50w.
    tschuldigung fuer den hopser
    addi

    Hallo Addi, kein Problem, kenne ich. 8) Wobei die Frage von Janek nach Deiner Beschreibung ja nicht nötig war. 50 Ohm ist als Dummy-R allseits bekannt und "20 Widerstände" hattest Du ja geschrieben. Wollte Janek mal rechnen lassen. Er ist noch jung und kann das schneller. ^^

    73, Michael, DF2OK.
    ~ AFU seit 1975 ~ DARC ~ G-QRP-Club ~ DL-QRP-AG GM ~ AGCW ~ FISTS ~ QRPARCI ~ SKCC ~ QRZ.COM ~
    "Dat Sichtbore hebbt wi verloorn, aver dat Erinnern blifft jümmers in uns Harten." Das ist plattdeutsche Sprache.

  • damals, als ich noch jung war, gab es noch die volksschule :) . da war noch kopfrechnen angesagt.
    hat bis heute gehalten. naeherungsweise rechenschieber.
    addi

  • bedenke die belastbarkeit der r's. falls zu knapp nimm einen alten cpu-luefter um die waerme abzufuehren
    addi

  • damals, als ich noch jung war, gab es noch die volksschule :) . da war noch kopfrechnen angesagt.
    hat bis heute gehalten. naeherungsweise rechenschieber.
    addi

    <seufz> Erinnerungen werden wach. Rechenschieber habe ich hier auch noch ein paar... Hachja. ^^

    73, Michael, DF2OK.
    ~ AFU seit 1975 ~ DARC ~ G-QRP-Club ~ DL-QRP-AG GM ~ AGCW ~ FISTS ~ QRPARCI ~ SKCC ~ QRZ.COM ~
    "Dat Sichtbore hebbt wi verloorn, aver dat Erinnern blifft jümmers in uns Harten." Das ist plattdeutsche Sprache.

  • Hallo,

    Ich habe jetzt meine kleine Mosquita-Amateurfunkstation in der Version 1.0 fast fertig. Hat ein bischen länger gedauert als geplant war.
    Wie man vieleicht auf dem Foto sieht habe ich den Frequenzzähler von QRP-Projekt verwendet. Dazu hätte ich mal eine Frage.
    Ich habe den Offset des Zählers eingestellt in dem ich das Oszillatorsignal am TCA440 mit dem Eingang des Frequenzzählers verbunden
    habe und dann im Menü den Offset gesetzt habe.
    Ist das so richtig ? Kann der Zähler den BFO verstimmen ? Oder muss man noch irgendwie die Ablage durch die Tonhöhe berücksichtigen ?

    73 de Bernd
    DF7LX

  • Hallo Bernd
    Eine Belastung am BFO führt immer in irgend einer Form zu einer Verstimmung, selbst mit einer Pufferstufe, das ist aber in dem Fall "Wurst" da der Zähler immer die Frequenz anzeigt mit der der BFO schwingt. Also stimmt die Anzeige.
    Mit der Tonhöhe ist das immer so ein Ding. Ich höre gern etwas höher, wenn mein gegenüber die Eigenart hat etwas tiefer zu hören da kommen schon mal 200 Hz oder 300 Hz Frequenzversatz zusammen. Deswegen kann man sich schon noch verstehen. Es muss ja nicht unbedingt die 8te Stelle hinter dem Komma der Frequenzanzeige stimmen :thumbup: .
    Reinhard

  • Hallo Reinhard,

    Quote

    Es muss ja nicht unbedingt die 8te Stelle hinter dem Komma der Frequenzanzeige stimmen :thumbup: .

    da hast du natürlich recht. Ich wollte nur verstehen wie man es richtig macht. Der Zähler ist ja normalerweise am VFO angeschlossen.
    Also geht doch meiner Meinung nach die Verstimmung des BFO beim Ermitteln der ZF nicht mit in die Anzeige ein.

    Peter: In der Firmware des Zählers sind schon die gängigsten ZFs fest einprogrammiert. Könnte man die 4,9152MHz der Mosquita
    noch hinzufügen ?

    73 de Bernd
    DF7LX

  • Hallo Bernd,

    die Ladderfilter die wir meistens verwenden werden aus selektierten Quarzen zusammengestellt. D.h. jede Mosquita hat eine etwas andere ZF. Dazu sind die Filterfrequenzen etwas unterhalb der 4,9152MHz Nennfrequenz der Quarze. Es nützt Dir nichts wenn genau diese Frequenz als Offset gewählt wird wenn es ganz genau sein soll. (Ganz genau ist immer eine Frage der zugelassenen Tolleranz)
    Zu diesem Thema hat 2fi Peter mal ausführlich was zum Tramp geschrieben, ich habe es wieder gefunden: http://www.qrpproject.de/rauschgenerator.htm einiges an Zahlen in dem Fall muß man sich das antun, dann sitzt es auch, hi.

    73 de uwe df7bl

    Uwe df7bl

    Wenn Du meinst etwas geht nicht, dann störe nicht die, die es gerade machen.

  • Hallo Bernd,

    die Ladderfilter die wir meistens verwenden werden aus selektierten Quarzen zusammengestellt. D.h. jede Mosquita hat eine etwas andere ZF. Dazu sind die Filterfrequenzen etwas unterhalb der 4,9152MHz Nennfrequenz der Quarze. Es nützt Dir nichts wenn genau diese Frequenz als Offset gewählt wird wenn es ganz genau sein soll. (Ganz genau ist immer eine Frage der zugelassenen Tolleranz)
    Zu diesem Thema hat 2fi Peter mal ausführlich was zum Tramp geschrieben, ich habe es wieder gefunden: http://www.qrpproject.de/rauschgenerator.htm einiges an Zahlen in dem Fall muß man sich das antun, dann sitzt es auch, hi.

    73 de uwe df7bl

    Danke fürs ausgraben, Uwe, das wollte ich auch gerade machen.

    73/2 de Peter, DL2FI
    Proud member of Second Class Operators Club SOC and Flying Pig Zapper #OOO (Certificated Kit Destroyer)

  • ... und funktioniert einwandfrei.

    Ich habe allerdings die Zwischenfrequenz geändert von 4,9152 MHz auf 4,433619 MHz. Bei dieser ZF treten keine Pfeifstellen im Bereich von 7,000 MHz bis 7,040 MHz auf. Quarze dieser Frequenz sind billig und mit einer einfachen Oszillatorschaltung hat man vier Stück für das Filter schnell ausgemessen.

    Der VFO mit T2 muss nun den Bereich 2,566381 MHz bis 2,606381 MHz überstreichen. Dazu habe ich einfach L4 einige Windungen weniger gegeben. Sonst ist nichts zu ändern.

    Was mir beim Bauen aufgefallen ist: Ich werde älter. Dieser dicht gedrängte Aufbau ist nichts mehr für mich. Man erhält auf diese Weise zwar schnuckelige kleine Gerätchen, aber die Arbeit geht viel langsamer voran, schon weil die Lupenlampe ständig gebraucht wird, um alles ganz genau zu kontrollieren.

    Der Hauptnachteil dieser Art von Platinen besteht aber darin, dass Testpunkte nur schwer oder garnicht zu finden sind und dass für Modifikationen einfach kein Platz mehr vorhanden ist. Dabei machen die doch einen großen Teil des Spaßes aus, gerade für uns Bastler.

    Alles in allem bin ich mit der Miss aber sehr zufrieden. Der Empfänger ist empfindlich und trennscharf, der VFO stabil und die Sende- Empfangsumschaltung funktioniert nervenschonend.

    vy 73 de Helmut, DK2ZA

    vy 73 de DK2ZA