Röhrenempfänger und Zubehör

  • Moin in die Runde,


    zu den schlechten Empfangseigenschaften, s.o. ist mir jetzt ein älterer Beitrag von DJ1ZB in die Finger:

    Oft liest man, wenn das Audion schwingt, ist alles ok. Das aber ist sehr oberflächlich, vor allem wenn wie in dieser Schaltung die Rückkopplung mit einem Schirmgitterpoti geregelt wird! Denn schwingen kann das Audion auch mit wenigen Volt Schirmgitterspannung, aber dann hat das Aution praktisch keine Empfindlichkeit! Die Schwingungen dürfen erst bei höherer Schirmgitterspannung einsetzen, wenn das Audion auch als Verstärker genügend empfindlich ist!


    Das scheint mir das Problem zu sein!
    An dem hier ebenfalls bereits angesprochenen Audion von Herrn Ribbeck (den ich jetzt mein EIgen nennen darf) konnte ich das wunderbar austesten.
    Das Kathodenpoti nach Masse war in meinem Gerät zunächst nicht enthalten. Der Audion ging soweit ausreichend. Dann las ich den Beitrag von DJ1ZB und tatsächlich die Rückkopplung setzt bereits bei 1/4 ...1/3 (Potistellung) ein.
    - Also habe ich das Kathodenpoti eingebaut und auf Kurzschluss der unteren Spule gestellt.
    - Irgend ein Signal (Rauschen, Pfeifen) gesucht.
    - Bei Mittelstellung des Rückkopplungspotis war dieses Signal am lautesten (trotzdem sehr leise)
    - Nun das Kathodenpoti auf Einsetzten der Rückkopplung gestellt (ca. 1,5 k)
    - und mit dem Rückkopplungspoti soweit zurück, dass es gerade so nicht mehr Rückkoppelt. (minimale Veränderung)
    = der Empfang wurde brüllend laut. Bestimmt 2 bis dreimal so laut wie vorher


    Damit habe ich bei maximaler Verstärkung der Röhre den Einsatz der Rückkopplung
    und
    abends würde auch eine 2m Messtrippe als Antenne beinahe ausreichen.


    Ich denke das ist eine sehr sehr wichtige Erkenntnis für Audione.
    Der Rückkopplungseinsatz muss mit dem Maximum an linearer Verstärkung zusammenfallen.

    Das ist mit Windungszahlen/Anzapfungen oder hier mit einem Kathodenwiderstand nach Masse erreichbar.


    Für meinen 0V2 wird das für mich noch herauszufinden sein.


    73
    Steffen


    PS.: Für "Röhrenmeister" ist diese Erkenntnis sicher ein alter Hut, aber für Röhren-Newcomer, wie mich, eine Offenbarung!

    Bilder

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  • Lber Steffen,


    Bei dieser Audion-Schaltung von Ribbeck finde ich es eigentlich ungewöhnlich, daß die Bedienung der Rückkopplung zwei Knöpfe benötigt. Bei allen meinen bisher gebauten Audions war es immer nur ein Knopf, der einen Quetschdrehko von 250 pF bediente.


    In meinen Schaltungen wurde die Rückkopplung über den Drehko 250 pf allerdings von der Anode der Röhre (oder dem Kollektor des Transistors) abgegriffen, das andere Ende der Rückkopplungsspule lag richtig gepolt an Masse.


    Zudem wird, wenn man in der Ribbeck-Schaltung das 2,5kOhm-Poti im Wert niederohmiger macht, der Gleichstrom-Arbeitspunkt der Röhre nicht verändert, denn der Kathodenstrom der Röhre fließt ja auch durch den unteren Spulenteil. Den Gleichstrom-Arbeitspunkt verändern kann nur das Rückkopplungspoti über die Schirmgitterspannung. Aber mit dem Poti mit der streitbaren Bezeichnung "Arbeitspunkt" wird, wenn man es niederohmiger einstellt, nicht nur die Rückkopplungspule bedämpft, sondern dadurch auch gleichzeitig Empfangsenergie im Schwingkreis vernichtet, weil die Rückkopplungspule nun mal mit dem Schwingkreis verkoppelt ist! Insofern halte ich diese Audionschaltung für einen "Schmarrn", wie man hier in Bayern so gern sagt (obwohl ich kein Bayer bin).


    Zum Schirmgitter-Potentiometer könnte ich mir durchaus vorstellen, dass man es hochohmiger wählen kann und vielleicht auch in einen festen Vorwiderstand und ein Potentiometer aufteilen kann. Aber beim Wechseln des Kurzwellenbandes kann es dann schwierig werden, die Kopplung der HF- und der Rückkopplungsspule in der Kopplung entsprechend zu dimensionieren.


    Nebenbei bemerkt hatten meines Wissens alle Audionschaltungen der Röhrenzeit am Steuergitter einen Ableitwiderstand von 1...2 Megohm (nicht 100k) und 100pF Kapazität (macht man dieses C im Verhältnis zum Widerstand zu hoch, könnten die hohen Tonfrequenzen bei der Gleichrichtung in der Amplitude beschnitten werden!


    Die Abblockung des Schirmgitters dagegen soll für HF und NF bemessen werden, ideal also ein Elko für NF und 10nF für HF parallel schalten; bei zu schwacher kapazitiver Last kann ebenfalls der NF-Frequenzgang ungleich werden! Insofern finde ich bei diesem Empfänger die zusätzliche Einkopplung einer Antenne "3" fragwürdig, abgesehen davon, dass sie ohne jegliche Vorselektion erfolgt und man also keinen Einfluss darauf hat, was man überhaupt da hört!


    Die Leute, die Anfang der 1930 herum den damaligen Volksempfänger entwickelt hatten, wußten eben mehr von dieser Materie als so manche Designer neuer "moderner" Audion-Schaltungen, habe ich den Eindruck. Und dabei hatte das Audion vom Volksempfänger nur eine Triode REN904 zur Verfügung und dahinter trafogekoppelt eine direkt geheizte Lautsprecherröhre RES 164.


    Auch die Rückkopplung meiner späteren "Transistoraudions" habe ich im Prinzip nach dem alten Volksempfänger gebaut, auch für Kurzwelle. Diese "Transistor-Audions" arbeiteten aber genau besehen nach dem Prinzip des Anodengleichrichters (mit einem einstellbaren Minimalstrom im HF-Transistor. Deshalb musste man ohnehin die Rückkopplung mit einem Drehko einstellen, nicht mit einem Poti).


    Der Anodengleichrichter, mit Röhren bestückt, war aber in der Röhrenzeit eher selten anzutreffen.


    Soviel erst einmal zu diesem Thema.


    73 Ha-Jo, DJ1ZB

    Ha-Jo, DJ1ZB

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  • Hallo Zusammen


    Ich verfolge diesen interessanten Thread schon länger und um etwas zur allgemeinen Erheiterung beizutragen, möchte ich Euch mein MW-Audion vorstellen.
    Angeregt durch Euren regen Erfahrungsaustausch, habe ich es nach längerer Zeit wieder hervorgeholt und hoffe damit nicht all zu off-topic zu sein.
    Dieses Machwerk war einst als Studie gedacht, um die Brauchbarkeit der 12SH1 an 12V Anodenspannung zu testen. Und wie es so ist, gut funktionierende Provisorien haben nicht selten ein langes Leben. :)
    Als Chassis dient ein Sperrholzbrett, die Audionspule ist mit HF-Litze auf ein Papprohr gewickelt und hat eine recht hohe Güte. Rückgekoppelt wird nach Altväter-Sitte mit einer Schwenkspule.
    Diese befindet sich am kalten Ende der Audionspule, dadurch bleibt die Verstellung der Rückkopplung ohne Auswirkung auf die Empfangsfrequenz. Die Rückkopplungsverstellung über das Schirmgitter, wie z.B. in dem oben erwähnten Ribbek-Audion empfielt sich nur dann, wenn der Frequenzbereich der Schaltung klein bleibt, z.B. für AFU. Anderenfalls würde man sich zu weit vom optimalen Arbeitpunkt der Röhre entfernen und viel Empfindlichkeit verschenken. Ich vermute, daß der zusätzliche Kathodenwiderstand in dem Ribbek-ECO eingefügt wurde, um den optimale Arbeitpunkt nachzuführen. Selbiger ist nun mal das A und O für ein gut funktionierendes Audion, das wurde ja schon mehrfach hier erwähnt.
    Als Ausgangstrafo dient bei mir ein kleiner 9V / 0,5W Printtrafo, der für einen der heute üblichen 30-60Ohm-Ohrhörer völlig ausreicht.
    Die kleine abstimmbare Rahmenspule hat rund 30cm Durchmesser und dient zugleich als Vorkreis und Antenne. Das Antennensignal wird mit einem FT50/77 ausgekoppelt und über eine Linkleitung an die Vorstufe geführt.
    Das Audion ist an diesem winzigen Rahmen abends so empfindlich, daß ich bei den stärkeren Sendern die Vorstufe zurückregeln muß, um meine Trommelfelle zu schonen. :)
    Die Gesamtstromaufnahme liegt bei rund 230mA. In der Trennschärfe steht die Schaltung einem kleinen Tecsun E5, den ich manchmal als Monitor benutze, kaum nach. Auch SSB auf 160m läßt sich abends gut verfolgen.
    Für AFU auf den höheren KW-Bändern dürfte die Empfindlichkeit allerdings etwas zu knapp sein. Ich werde die hier gegebenen Ratschläge bezüglich Schaltwandler demnächst aufgreifen und Versuche mit höherer Anodenspannung anstellen.
    Vor allem soll dieses wirklich hervorragend funktionierende Audion endlich in eine ordentliche Form kommen.

  • hoffe damit nicht all zu off-topic zu sein.


    Hallo Hagen,
    ist doch ein Forum für QRP und Selbstbau(!), kann also gar nicht OT sein.
    Schönes Audion, es geht halt nichts über langlebige, provisorische Lösungen!


    73
    Peter/DL3PB

  • Hallo HaJo,


    zur Ehrenrettung von Herrn Ribbeck muss ich sagen, dass er die Schaltung wohl hier, bei Herrn Kainka abgeschaut und die Werte nicht verändert hat. In einer vorherigen Schaltung (Homepage) war der Kathodenwiderstand nach Masse drin. Den hatte Herr Ribbeck dann wieder rausgeschmissen. Durch Deine Anregung (Rückkopplungseinsatz / Verstärkung der Röhre) habe ich den mit Erfolg wieder eingebaut. Die Bezeichnung "Arbeitspunkt" ist von mir beim Neuzeichnen der Schaltung gewählt worden. (...und möglicherweise nicht ganz korrekt?).
    Aber ja, dieses Poti dämpft auch die Rückkopplungsspule, mit dem selben Effekt als wenn man weniger Windungen genommen hätte. Die wunderschönen Wabenspulen haben wohl ohnehin viel zu viele Windungen.

    halte ich diese Audionschaltung für einen "Schmarrn"

    Ja, ich denke Herr Kainka hatte sich auch etwas dabei gedacht und schließlich funktioniert diese ja!
    Klar kann man den Kathodenwiderstand als Festwiderstand ausführen, jedoch für Spulen von Herrn Ribbeck machen sich unterschiedliche Widerstandswerte notwendig um den Rückkopplungseinsatz in der gleichen Stellung des Schirmgitterpotis zu haben.


    finde ich bei diesem Empfänger die zusätzliche Einkopplung einer Antenne "3" fragwürdig,

    Diese Antenneneinkopplung habe ich hinzugefügt und hier in Jogis Röhrenbude abgeschaut. Auch diese funktioniert erfolgreich! ...allerdings nur mit "großer" Antenne und abends/nachts; dann trennt der Audion allerdings mindestens 18 kHz ganz sauber! z.B. 1422kHz DLF und 1440kHz Radio China International.


    Kurzum, bitte zerreisst Herrn Ribbeck nicht, der bietet wunderschöne nostalgisch anmutende Geräte an, die sogar funktionieren. Ich glaube Profi- oder Amateurfunk-Qualitäten hat er dabei nicht im Sinn.
    Ich selbst habe in meinem Unvermögen einige Sachen auspobiert, die ich mir abgeschaut habe und habe sogar was dabei gelernt. Der Audion in der Schaltungsausführung wie dargestellt, ist jedenfalls um ein Vielfaches empfindlicher, als mein viel weiter oben beschriebenen Bausatz-0V2.


    Nix für Ungut!
    73
    Steffen, ein Röhren-Newcomer

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    Kurt Marti

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    73 Michael, DF2OK.

    ~ AFU seit 1975 ~ DARC ~ G-QRP-Club ~ DL-QRP-AG ~ AGCW ~ FISTS ~ QRPARCI ~ SKCC ~

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  • Man klemmt die Minusleitung an die Kathode und hat dann beim Messen der restlichen Spannungen gleich den Bezugspunkt zur Kathode.


    ....wieder was gelernt. :)
    Danke, Michael! - Mehr davon!


    Ps.: Quatsch, ich habe oben Gitterwiderstand geschrieben, der geht ja von der Kathode nach Masse! ;( (Danke Michael!)

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    Kurt Marti

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  • Lbr Stefen, lbr Michael,


    das mit dem Kathodenwiderstand in der Ribbeck-Schaltung verstehe ich nicht. Bei der mir vorliegenden Schaltung läuft der Kathodenstrom über die Rückkopplungsspule nach Masse. Deshalb hat doch das 2,5kOhm-Poti in Bezug auf den Kathodenstrom gar keine Wirkung.


    Das 2,5k-Poti bedämpft nur die Rückkopplungsspule, aber auf den Strom in der Röhre sollte das keinen Einfluß haben.


    Also ich kann mich mit der Ribeck-Schaltung nicht anfreunden, sri.


    73 Ha-Jo, DJ1ZB

    Ha-Jo, DJ1ZB

  • Das 2,5k-Poti bedämpft nur die Rückkopplungsspule, aber auf den Strom in der Röhre sollte das keinen Einfluß haben.


    Moin HaJo,
    ich versuche zu lernen und das Ganze zu verstehen....denn es funktiniert ja irgend wie....


    Könnte es so sein, dass die Rückkopplungsspule normalerweise die Funktion des Kathodenwiderstandes (übliche Kathodenschaltung) übernimmt?
    Dann würde die Kathode durch die Wechselspannung auf der Empfangsfrequenz gegenüber Masse "angehoben"?
    Wenn dann weiter in dieser Schaltung das Kathodenpoti die Wirkung der Rückkopplungsspule dämpft, müsste sich doch damit das "Anheben" der Kathode (Amplitude?) verändern lassen!?
    Ergo: Rückkopplungsspule UND Poti bilden den üblichen Kathodenwiderstand!? Das Poti dämpft die Rückkopplungsspule mit gleicher Wirkung, als wenn man deren Windungszahl reduziert?


    [Blockierte Grafik: http://www.ribbeck-art.de/MWSpule.jpg(18 und 23 sind mm, nicht die Windungszahl)
    Wir müssen wohl dabei bedenken, dass die Ribbeckspule für MW zwar wunderschön,
    aber mit 77 Wdg und Anzapfung bei der 35. Wdg nicht optimal ist, mithin wahrscheinlich erst mit dem Poti "optimiert" wird.


    Liege ich da völlig falsch?


    Also ich kann mich mit der Ribeck-Schaltung nicht anfreunden, sri.

    Wenn das Poti "nur" die "Windungszahl rduziert" kann ich Dich verstehen, dann würde der Fachmann wohl lieber die überflüssigen Windungen abwickeln.


    73
    Steffen

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    Kurt Marti

  • Hallo zusammen,


    ich bin keinesfalls ein Röhrenexperte, aber die Beschaltung, wie Steffen sie gepostet hat, wird immer dann gerne eingesetzt, wenn die Verstärkung des aktiven Bauelements nur wenig beeinflusst werden kann, wie es etwa auch bei Tunneldioden der Fall ist.


    Die zusätzliche Dämpfung der Rückkopplungsspule ( und damit des Eingangskreises ) wird bei der Resonanzfrequenz durch die Rückkopplung voll kompensiert, lediglich die Weitab-Selektion, wo die Rückkopplung keinen Einfluss hat, wird entsprechend verschlechtert.


    Die günstigste Einstellung ist also ein möglichst hoher Widerstandswert, der gerade noch eine Einstellung kurz vor ( AM ) bzw. kurz nach dem Schwingungseinsatz ( CW/SSB ) mit dem Rückkopplungspoti ermöglicht.


    Die Bezeichnung "Arbeitspunkt" wird heute fast ausschließlich für den Gleichspannungs-Arbeitspunkt benutzt, das ist hier sicher nicht gemeint.


    73


    Peter/DL3PB

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    73 Michael, DF2OK.

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  • Lbr Steffen,


    ich kenne die Zahl der Windungen und die Dicke des Kupferlackdrahtes nicht, aber üblicherweise hat eine solche Spule einen deutlich niedrigeren ohmschen Widerstand als ein Potentiometer von 2500 Ohm! Daher gehe ich davon aus, dass die Gitter1-Vorspannung der Röhre bei Null Volt liegt und vom 2,5k-Poti praktisch nicht verändert werden kann. Das Potentiometer kann nur die Induktivität der Rückkopplungsspule bedämpfen und damit auch die mit angekoppelte Hauptspule.


    Ansonsten finde ich es immer unschön, wenn die Funktion einer Schaltung, wie in diesem Fall die Rückkopplung, von zwei verschiedenen Bedienelementen beeinflusst werden kann. Viel eher hätte ich Verständnis für einen zusätzlichen Lautstärkeregler vor dem NF-Verstärker, den diese Schaltung gar nicht hat.


    Denn wenn das Audion optimal und mit bester Trennschärfe arbeiten soll, dann ist das Anziehen der Rückkopplung bei AM-Empfang bis fast zum Schwingen (bei CW leicht oberhalb des Schwingeinsatzes) die optimale Einstellung! Dabei kann die NF-Lautstärke bei stärker einfallenden Sendern unangenehm hoch werden. Aber die Ribbeck-Schaltung hat dann keine Bremse für die Lautstärke, ein NF-Poti vor einem Nachverstärker würde das Problem lösen. Ich hatte bei meinen "Einkreisern", wie diese Empfänger ja auch genannt wurden, immer auch einen getrennten NF-Lautstärkeregler (den die ehemaligen Volksempfänger allerdings auch nicht hatten; sie waren mehr für den Empfang des jeweiligen Ortssenders getrimmt).


    Ist das Ribeck-Audion "zu laut", dann gibt es nur die Möglichkeit, die Antenne schwächer anzukoppeln. Dabei wird aber der Empfänger zunächst verstimmt, weil die Eigenkapazität der Antenne anders auf den Schwingkreis einwirkt, und muss erst wieder mit dem Drehko neu abgestimmt werden (wieder zwei miteinander verkoppelte Funktionen).


    Wenn Du weitere Fragen hast, bin ich gerne bereit, sie zu beantworten.


    OK?

    Ha-Jo, DJ1ZB

  • Moin HaJo,


    ja, ich hab in Sachen Röhren noch einiges zu lernen.


    Herr Ribbeck hat den nötigen und angemahnte Lautstärkeregler in einer Laustsprecherbox mit NF Verstärker eingebaut, konnte also auf ein zusätzliches Bedienelement im Audion verzichten.
    Die "Lupe" ist ur ein Hilfsmittel für zittrige Finger, ich selbst habe die nicht eingebaut und vermisse die auch nicht.


    Aber nochmal: bei der vorliegenden Spule ist das Poti notwendig um bei günstigster Verstätrkung der Röhre (ca. Mittelstellung des Schirmgitter-Potis) den Schwingungseinsatz zu haben. Bei ca. 1,3 k Kathoden-Poti ist das Optimum bei der MW-Spule (Bei der KW-Spule anders). Über die resultieren Spannungen kann ich nix sagen.


    Der Effekt ist jedoch so signifikant, dass man es nicht wegreden kann.
    War nur die Frage warum. Und das konnten wir ja klären, es kann nur die Dämpfung der Spule, wegen zu hoher Windungszahl, sein. (Widungszahl beim Bild weiter oben)


    Übrigens ist die Antennenankopplung am Schirmgitter völlig frei von Verstimmungen des Schwingkreises, bei unterschiedlichen Antennen.


    73 und Danke
    Steffen

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    Kurt Marti

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    73 Michael, DF2OK.

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  • Vielleicht hat er ja "dutzende" Spulen herumliegen und probiert, wie er der Lage Herr werden kann.


    So Leute, ich bin raus!
    Es ist alles geschrieben worden, lest weiter oben.

    ?( Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte, wo kämen wir hin und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen.“ :wacko:
    Kurt Marti

  • +

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  • Heater Flash

    Worauf beziehst Du Dich an dieser Stelle ? Ich konnte nichts finden.


    Der niedrige Kaltwiderstand von Wolfram macht den herkömmlichen Glühlampen
    am häufigsten beim Einschalten den Garaus. Die Zeitschrift elektor hat mal eine Softstart-
    Schaltung mit Phasenanschnittsteuerung gebracht, die das Leben der Glühlampen erheblich verlängerte.


    In meinem langen Korridor hängen 5 Glühlampen, die nur über einen Dimmer soft eingeschaltet werden. Trotz täglicher Benutzung halten die Lampen fast 'ewig'.
    Bei teuren Röhren würde ich es ähnlich machen.


    DL2JMB Jürgen

  • +

    73 Michael, DF2OK.

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