Baugruppe 5: Dämpfungsglied

  • Hallo "Spatzenzüchter",


    endlich habe ich meinen Spatzen ins Gehäuse eingebaut und die Feinabstimmung vorgenommen. Bsi etwas über 6 W lassen sich ohne Probleme erzeugen - ich habe ihn auf 5 W eingestellt.


    Beim Durchsehen der eigentlich nun leeren Tüten fand ich noch Bauteile für die Baugruppe 5. Es sind C104 und D14. R40 ist nicht vorhanden, aber ebenfalls unbestückt. Sie fungieren, wie R1, C1 und, D1 als Dämpfung. Mal kurz ein Zitat aus dem Handbuch, Seite 3: " D1 wirkt während des Sendemodus als Dämpfungswiderstand und schwächt das TX–Signal soweit ab, dass keine zu hohe AGC–Spannung aufgebaut wird und somit noch relativ leise Empfangssignale in den Tastpausen mitgelesen werden können (QSK–Betrieb). Bei Empfang wird D1 von der Spannung an der Z–Diode D2 gesperrt und somit sehr hochohmig. Mittels der optionalen Diode D14 kann das Sendesignal wenn nötig noch weiter reduziert werden."


    Da ja bekanntlich das Einlöten von Bauteilen besser funktioniert als das Auslöten, habe ich die drei Bauelemente noch nicht bestückt und daher mit einem mir zu lauten Mithörton zu kämpfen. D14 und C104 liegen ja fest. Doch wie groß ist R40 zu wählen? In den Aufbauschritten der Baugruppe 5 steht nur Abgleichwert. Und auch die Stückliste gibt nichts her. HW?


    72/73 de Ingo, DK3RED - Don't forget: the fun is the power!

  • Hallo Ingo,
    hatte beim 20m SPATZ die gleiche Frage, wegen R40. Hier die Antwort von Peter in einer früheren Mail:
    "R40, C114 und D14 hatten wir mal vorgesehen, falls die Bedämpfung durch D1
    nicht ausreicht. D14 und C114 liegen dem Bausatz bei, R40 ist ein
    Abgleichwert d.h. probieren, wenn du die zusätzliche Bedämpfung einbauen
    möchtest. "
    Ich habs eingebaut R40=R1=470 Ohm, konnte aber weder Verbesserung noch Verschlechterung fetstellen.
    Wenn ichs noch recht in Erinnerung habe, wird der Mithörton im PIC erzeugt. Dieses Signal geht über eine RC-Kombination (nicht auf Platine) an den Schleifer vom Lautstärke-Poti. Ich habe damals den Widerstand wesentlich erhöhen müssen, damit der Mithörton für mich angenehm wurde. Einfach mal probieren ....

  • Hallo Uli,


    Danke für deine schnelle Antwort.


    Da habe ich mich wohl etwas schief ausgedrückt. Ich meinte den Ton, der durch das eigene Sendesignal erzeugt und gedämpft dem Empfänger zugeführt wird. Da ist bei mir zurzeit kein QSK-Betrieb möglich, da die AGC durch das laute Signal völlig zuregelt und erst langsam wieder aufmacht. Für meine Ohren ist es nebenbei bemerkt auch nicht so gut.


    Mal sehen, ob sich noch jemand meldet. Die 470 Ohm wären ja schon mal einen Versuch morgen wert.


    72/73 de Ingo, DK3RED - Don't forget: the fun is the power!


  • Tscha, lieber Ingo, dann darfst du wohl wieder auf Fehlersuche gehen.
    Deine Erklärung stimt so ein bisschen. Gedacht ist es so:
    Wenn der Sender in Betrieb ist, dann schließt die Diode das Bandfilter kurz. Das ist nicht dazu da noch Signale weiter zu empfangen sondern um das eigene Sendesignal auf ein erträgliches Maß abzuschwächen. Wir haben die zweite Stufe der Dämpfungsschaltung weggelassen, weil eine Stufe völlig ausreicht. Bei dir scheint die erste Stufe nicht zu funktionieren.

    73/2 de Peter, DL2FI
    Proud member of Second Class Operators Club SOC and Flying Pig Zapper #OOO (Certificated Kit Destroyer)

  • Hallo Peter,


    > Tscha, lieber Ingo, dann darfst du wohl wieder auf Fehlersuche gehen.


    na toll (sehr verhaltene Freunde).


    > Deine Erklärung stimt so ein bisschen. Gedacht ist es so:
    > Wenn der Sender in Betrieb ist, dann schließt die Diode das Bandfilter kurz.
    > Das ist nicht dazu da noch Signale weiter zu empfangen sondern um das eigene
    > Sendesignal auf ein erträgliches Maß abzuschwächen. Wir haben die zweite
    > Stufe der Dämpfungsschaltung weggelassen, weil eine Stufe völlig ausreicht.
    > Bei dir scheint die erste Stufe nicht zu funktionieren.


    Ich habe schon gestern Abend ein paar Messwerte aufgenommen, den Zettel aber extra versteckt und heute Morgen die Messreihe mit wachem Verstand noch einmal unternommen. Sie sieht aber gleich aus.


    Ohne Tastung ergeben sich folgende Werte (mit den Bauteilen dazwischen):


    Ukey=0V - R1 - 0V - D1 - 4,35V - L2 - 4,35V - R2/D2 - 6V=6V


    Mit Tastung:


    Ukey=7,73V - R1 - 5,50V - D1 - 4,72V - L2 - 4,72V - R2/D2 - 6V=6V


    Sie scheint dem zu entsprechen, was auch durch den Entwickler beabsichtigt ist.


    72/73 de Ingo, DK3RED - Don't forget: the fun is the power!


  • Hallo Ingo,
    früher ging´s leider nicht ich war draußen beim Berlin/Brandenburger Antennentag.
    Aber nun zu deinen Werten. So ganz komme ich damit nicht zurecht. D2 ist eine 4,7V Zenerdiode, an der Kathode sollten demnach immer etwa 4,7V zu messen sein. Entscheidend sijnd aber R1/D1und vor allem C1. Über R1 muss ein Spannungsabfall entsprechend einem Strom von einigen Milliampere zu messen sein. Wenn Strom fließt, dann ist D1 durchgeschaltet. Wenn D1 durchgeschaltet ist, dann liegt das heisse Ende von L2 über D1 / C1(22nF) an Masse. Wenn L2 über 22nF an Masse liegt, dann kann der Mischer kaum noch ein Signal bekommen, der Empfänger ist also stocktaub.


    Wenn also bei dir D1 schaltet und trotzdem alles laut ist, dann kann C1 die Spule L2 wohl kaum kurz geschlossen haben. Schau dort mal nach. Es sollten wirklich 22nF sein und es sollte wirklich ein intakter Kondensator sein. Löte mal von unten 22nF drüber.

    73/2 de Peter, DL2FI
    Proud member of Second Class Operators Club SOC and Flying Pig Zapper #OOO (Certificated Kit Destroyer)

  • Hallo Peter,


    die von 4,7 V abweichende Spannung der Zener-Diode brachte mich auch erst ins Grübeln. Da es aber im Sendefall (mit der angestrebten Dämpfung) 4,7 V sind, habe ich mir da bisher nicht weiter den Kopf zerbrochen. Werde ich wohl noch machen müssen.


    Aber nun zu meinen Tätigkeiten am heutigen Tag. Da ich im Gleichspannungsbereich um die PIN-Diode herum nichts feststellen konnte, dehnte ich die Suche etwas weiter aus, Und ich denke, dass ich den Übertäter erwischt habe: mich. Beim Umwickeln der zuerst mit den falschen Werten hergestellten Spulen habe ich eine nicht verändert. Es war L1, die ja im Bandpassfilter des Empfängers liegt. Mit den ursprünglichen Windungszahlen war der mit ihr aufgebaute Schwingkreis irgendwo bei 7 bis 8 MHz resonant. Schlecht für einen 30-m-Bandpass.


    Nun noch schnell die Auswirkungen, wenn dies einem anderen mal passieren sollte. Peter, du kannst sie ja in die DAU-Sammlung (dümmster anzunehmender User) einsortieren, damit der nächste, an dessen Transceiver die gleichen Probleme auftreten, schnell geholfen werden kann.


    1. Der Schwingkreis aus L1 und C2/C99+C3 bestehende Schwingkreis zeigt beim Abgleich zwar ein Maximum, welches aber sehr flach ausfällt. Man kann es auch eher als nicht vorhanden ansehen. Nach der Fehlerbeseitigung ist ein eindeutiges Maximum einstellbar.
    2. Die Lautstärke des durch das eigene Sendesignal erzeugten Tons lässt sich trotz Drosselung der Ausgangsleistung mit P5 nur unwesentlich beeinflussen/verringern. Sie ist zwischen den maximalen 6 W und den minimalen 100 mW fast konstant.


    Im Ergebnis ist nun ein Ton während der Tastung feststellbar, der meine Ohren gegenüber dem bisherigen Zustand schont. Fazit: Die Fehler, die man sich selbst einbaut, sind die "schönsten". ;o)


    72/73 de Ingo, DK3RED - Don't forget: the fun is the power!

  • Hallo Peter und alle potenziellen und realen Nachbauer,


    nun habe ich doch noch die Behelfsantenne an den Transceiver gehangen und mit den Stationen verglichen, die ich mit dem K2 an derselben (!) Antenne hören kann. Ich wollte die Antenne auf dem Balkon nicht mehr aufbauen und warf daher nur einen langen Draht auf den Schrank.


    Als Resultat möchte ich euch mitteilen, dass alle Stationen, die ich mit dem K2 hören konnte, auch mit dem Spatzen empfangbar waren. Darüber hinaus kann ich dem Spatzen bescheinigen, dass der Empfang mit ihm wesentlich ruhiger ist als mit meinem K2. Einige Stationen, die im Geräuschpegel des K2 nur schwer aufzunehmen waren, kamen beim Spatz sauber durch.


    Fazit: Wer sich durch meine selbstgemachten Fehler nicht abgeschreckt fühlt, wird nach dem Zusammenbau einen sehr guten QRP-Transceiver in den Händen halten. Und wer dabei etwas mehr Sorgfalt als ich walten lässt, bei dem wird es auch auf Anhieb funktionieren.


    Nachtrag: Ich wurde per E-Mail von einem OM direkt gefragt, ob ich mit dem Aufzeigen dieser Schwierigkeiten bei meinem Aufbau provozieren wolle. Nein, keineswegs! Genau das Gegenteil war mein Bestreben. Fehler darf ja schließlich jeder machen. Und wenn ich als zugegeben Nicht-Mehr-Anfänger vor groß angelegten Fehleranalysen oder dem kompletten Zerlegen des Transceivers hier mal frage, ist dies wohl nur gerecht. Oder? So, nun genug der Thematik.


    72/73 de Ingo, DK3RED - Don't forget: the fun is the power!

  • Zitat

    Original von Ingo, DK3RED


    Nachtrag: Ich wurde per E-Mail von einem OM direkt gefragt, ob ich mit dem Aufzeigen dieser Schwierigkeiten bei meinem Aufbau provozieren wolle. Nein, keineswegs! Genau das Gegenteil war mein Bestreben. Fehler darf ja schließlich jeder machen. Und wenn ich als zugegeben Nicht-Mehr-Anfänger vor groß angelegten Fehleranalysen oder dem kompletten Zerlegen des Transceivers hier mal frage, ist dies wohl nur gerecht. Oder? So, nun genug der Thematik.


    72/73 de Ingo, DK3RED - Don't forget: the fun is the power!


    Hallo Ingo,


    das freut mich, dass dein Spatz nun so super funktioniert und dein "Outing" möchte ich wie folgt ergänzen:


    In der Regel werden bei unseren Bausätzen von Anfängern weniger Fehler eingebaut als von den Profis, ich schließe mich dabei selbst mit ein. Ich habe bei mir selbst und bei vielen"Profis" die Tendenz enddeckt, auf Grund der großen eigenen Erfahrung manchmal vom Handbuch vorgegebene Schritte abzukürzen, wegzulassen, zu verändern. Typisch ist deine Erkenntnis " Wieder Auslöten ist schwieriger". Das hat z.B. schon viele Spezialisten beim K2 Aufbau dazu geführt, die Teile die bei später einzubauenden Optionen wieder raus müssen gar nicht erst einzubauen - was ein Anfänger sich niemals wagen würde. Im Ergebnis kommtt es dann oft vor, dass der Anfängeraufbau funktioniert und der Spezialistenaufbau bei mir landet ?(
    Auch haben wir "Spezialisten" manchmal wohl einen Horror davor, einen Absatz bis zu ende zu lesen, wenn uns nach dem ersten Satz schon alles klar ist. Das am Ende des Absatzes dann etwas anderes steht als man nach der Einleitung erwarten konnte ist natürlich der schlechten Formulierkunst des Handbuch Authors zuzuschreiben ... aber was nutzt es, der aus Vorsicht alles lesende Anfänger ist auch hier wieder im Vorteil gegenüber dem Spezialisten.


    Wie auch immer, Ente gut, alles gut, sagt ein altes chinesisches Sprichwort. Wenn andere aus deinem Spatzenabenteuer lernen, dann hat die Mühe doppelt gelohnt: Du hast einen Super Spatz, ich konnte die Gelegenheit nutzen, ein Lanze für die "Bescheidenheid" beim Basteln zu brechen :D

    73/2 de Peter, DL2FI
    Proud member of Second Class Operators Club SOC and Flying Pig Zapper #OOO (Certificated Kit Destroyer)