Red Pitaya - SDR - Erfahrungsaustausch gesucht

  • Hallo Torsten,
    da haben wir ja viele Gemeinsamkeiten, was die Hobbies betrifft! Ich freue mich, dass Du Dich angemeldet hast und zu meinem derzeitigen Hauptprojekt etwas schreibst.
    Zu Deinen Fragen:
    Es gehen 6-8 mW aus dem Red Pitaya. Diese reichen aus, um eine kleine Endstufe (oder auch einen Transverter) zu speisen. Ich selbst habe die 5 W- PA vom Funkamateur und die 10W- PA von KN Electronic ausprobiert und kam zu dem Schluss, dass für einige Frequenzbänder ein Abschwächer benötigt wird, wenn man die vollen 14 Bit des DA- Wandlers nutzen will. Das ist auch für eine weitere Verstärkung (z.B. mit der 300W- PA, die ich hier gezeigte habe), sinnvoll:
    http://www.wkiefer.de/x28/RedPitaya/P1000855.jpg
    http://www.wkiefer.de/x28/RedPitaya/P1000915.jpg
    Diesen Abschwächer habe ich von SV1AFN bezogen (PE4306- Baugruppe).


    Im Funkamateur, Heft 5/2016 ist übrigens ein Artikel von mir, der auch die Sende- Empfangsumschaltung beinhaltet.
    73 + 55, Wolfgang

  • Hier ist der neueste Stand zu sehen. Es fehlen noch die Steuerleitungen vom/zum Red Pitaya. Die Baugruppen im Einzelnen:
    rechts unten die Endstufe 10 W, in der Mitte die Red Pitaya Baugruppe, links oben die Sende- Empfangsumschaltung mit dem
    digital einstellbaren Abschwächer, links unten ein Stockton- Koppler zur Messung von Vor- und Rücklaufleistung.

  • Hallo OM's,
    nachdem ich einen Verdrahtungsfehler korrigiert habe, funktioniert nun auch die Sende- Empfangsumschaltung wie geplant.
    Dieser Thread könnte nun eigentlich enden, und zwar mit einer Erfolgsmeldung.
    Die ersten QSO's sind gelaufen, der NF- Frequenzgang meines Mikes wurde erfolgreich geändert, trotzdem wird es von Zeit zu Zeit wohl noch Ergänzungen geben. Zum Beispiel ist zwar ein Stockton- Koppler eingebaut, aber das Programm zur Anzeige von Vor- und Rücklauf sowie SWR muss noch geschrieben werden. Es gibt noch etliche Erweiterungsmöglichkeiten, und der Spaß am Weiterentwickeln bleibt...
    Hier noch ein Foto:
     [Blockierte Grafik: http://www.wkiefer.de/x28/RedPitaya/P1000946.jpg]



    73, und awdh!
    Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,
    das ist aber prima, dass es so gut klappt. Ich meine du solltest weiter berichten. Mir fehlt im Moment die Zeit an meinem RedPit Projekt zu arbeiten. Aber bald ist ja wieder (immer noch) Herbst und Winter. Dann geht es bei mir los.
    Ich bin gespannt auf weitere Berichte von dir.

    vy73 Jürgen

  • Wolfgang


    Gratulation für dein tolles Ergebnis. Ich denke daß viele noch garnicht realisiert haben daß dein SDR-Transceiver völlig ohne zusätzlichen PC auskommt sondern nur mit dem STM-Modul und dem Red Pitaya . Und dann noch bis zu 300Watt HF machen kann. Vielleicht kannst du ja auch mal die Gesamtkosten der investierten Hardware zusammenstellen. Mancher wird sich vielleicht wundern wie günstig ein hochmoderener SDR-Transceiver sein kann.
    Freue mich schon auf deine nächsten Berichte.
    73 Uwe DJ9XG

  • Hallo Om's!
    Nach etlichen Wochen des Probierens, gemäß dem Motto "Versuch und Irrtum" zeichnet sich nun endlich der gewünschte Erfolg ab.
    Es geht um die Aufnahme und Decodierung von Morsezeichen. Der umgekehrte Fall, also die Umwandlung von Schrift in Morsecode ist schon seit längerer Zeit gelöst.
    Auch die Routinen zur Decodierung hatte ich schon vor mehreren Wochen fertig. Das Hauptproblem bestand im Extrahieren und eindeutigen Zuordnen der zwei Signalzustände "Signal" und "Pause" aus dem vorhandenen Datenstrom. Die NF liegt in digitalisierter Form vor, (48 000 Werte je Sekunde zu je 32 Bit). Dieser Datenstrom wird dem Audio- Codec in Päckchen zu je 256 Werten zugeleitet, der daraus die NF zubereitet. Soweit hat Pavel Demin alles prima vorbereitet. Mein Lösungsansatz beruht auf folgenden Schritten:


    - Phasenselektive Gleichrichtung des Datenstroms, mit der Vorzugsfrequenz 600 Hz. Das wird ganz einfach durch Multiplikation des Datenstroms mit sich selbst, aber um eine Periode zeitverschoben, erreicht.
    - Berechnung verschiedener Mittelwerte, z.B. im Zeitintervall 1,5 Sekunden und 5,3 Millisekunden
    - Bewertung des Signals mit zwei verschiedenen Schwellen, je einer für Signalbeginn und -ende.
    - Daran schließt sich die zeitliche Bewertung (Signal/ Pausendauer) und Decodierung an.
    Das Ganze ist noch nicht "fertig", aber auf dem Touchscreen sehen die Signale schon brauchbar aus. (Ich habe zum Testen einen kleinen Oszi programmiert.)
    Weitere Entwicklungsmöglichkeiten, z.B. Störaustastung gibt es genügend...
    73, Wolfgang

  • Nach etlichen Versuchen habe ich nun heute endlich QSO's auf dem Monitor. Manche Leute geben "5NN" mit ca 300 Bpm (60 Wpm).
    Ein paar Ideen konnte ich aus dem bekannten Programm FLDIGI übernehmen. (Die Quellen sind offen gelegt.)
    Falls von Interesse: Mein Programm fängt aus dem Ruhezustand folgendermaßen an:


    - Erste Signaldauer messen
    - Zweite Signaldauer messen
    - die Pausendauer dazwischen messen


    Aus diesen drei Werten kann man (meistens) auf die Länge eines Dit schließen. Nicht zu unterscheiden sind TT und I. Aber das klärt sich im weiteren Verlauf, weil ständig die Signaldauern miteinander verglichen werden, womit sich eine eindeutige Zuordnung von Dit und Daa ergibt.
    Nebenbei wird damit auch die Anpassung an eine sich ändernde Gebegeschwindigkeit ermöglicht.


    Diese Kalkulationen erfolgen in der STM- Baugruppe. Der Red Pitaya liefert nur noch die Ereignisse "Key Up", "Key Down" und einen mittleren Pegel im Takt von 6 Hz. Möglich wird das durch eine Regelschleife, die den Pegel auf einen vorgegebenen Wert konstant hält.
    Soviel für heute.
    73, Wolfgang

  • Das Projekt (siehe auch Funkamateur 5/2016) wird fortgesetzt und erweitert.
    Jetzt habe ich eine 100W PA nach DJ0ABR (Teil des Lima- SDR- Projektes) aufgebaut.
    Modifiziert wurde der Ausgangskreis, den ich nicht als 1:5 Röhrchentrafo, sondern als TLT ausgeführt habe. Außerdem habe ich eine Speisedrossel eingesetzt.
    Die Versorgung der Endstufe ist ebenfalls verändert, damit man auch mit höheren Spannungen experimentieren kann.
    Um erst einmal alles genau durchmessen zu können, sind ein digital einstellbarer Abschwächer (mit PE4302) und ein 600mW / 36 dB Verstärker MHW591 vorgesehen.
    Probleme gab es mit Selbsterregung bei höherer Aussteuerung, die ich hoffentlich durch Gegenkopplung unterdrückt bekomme.
    Auch die Temperatur- und Stromüberwachung mittels Sensoren ist geplant.


    Dank der neuen Software von Pavel Demin kann man nun mit derselben Speicherkarte im Red Pitaya sämtliche verfügbaren Programme (von VNA bis HPSDR) starten, auch die Version DiscoRedTRX ist dabei.
    73, Wolfgang

  • Hallo,


    in Ergaenzung zu Wolfgang:


    der SDR-RX mit HPSDR Unterstuetzung wurde von Pavel noch einmal verbessert. Er hatt die 384 kHz Bandbreite gestrichen, die eh' kaum einer brauchte, und hat dafuer 8 (in Worten: ACHT) Empfaenger in der Kiste realisiert. Mit dem CW-Skimmer Server kann man nun alle KW-Baender auf einmal analysieren.


    Hinweis: Ich habe das start.sh script aus dem aps/sdr_receiver_hpsdr ordner ins root Verzeichnis kopiert und vorsichtshalber eine frische Hermesintfl.dll gezogen.


    Da ich eine uralte Version des Programmes verwendet hatte, habe ich mir ein neues Imgae gezogen: http://pavel-demin.github.io/r…er-hpsdr/#getting-started


    Da wurde aber viel verbessert und die Installation war fuer einen alten Linux-Freak viel zu einfach: SD-Karte mit MS-Dos formatieren und alle Dateien mit Copy und Past rueberziehen. Das war es schon: kein kompliziertes Image kopieren und eine weitere Konfiguration war nicht notwendig.


    Well Done, Pavel!


    73 de Hajo

  • Nach etlichen Anläufen ist es nun doch gelungen, die digital einstellbaren Dämpfungsglieder PE43703 und PE4302 zum korrekten Arbeiten zu bewegen. Letzten Endes lag es an fehlenden Pull- Up Widerständen bzw. nicht verfügbarer Dokumentation seitens der chinesischen eBay-
    Verkäufer. So war ich auf Vermutungen und Probieren angewiesen...
    Die 100W- Endstufe wurde einer Funktionsprobe unterzogen, es fehlen aber noch einige Überwachungs- und Schutzmechanismen.
    Folgende Werte konnte ich messen( siehe Anhang).
    Die PA ist meiner Meinung nach verwendbar.
    73, Wolfgang