Red Pitaya - SDR - Erfahrungsaustausch gesucht

  • Der RedPitaya steht dank der Preissenkung (288 €) nun auch auf meinem Arbeitstisch.
    Die vorgefertigten Beispielprogramme waren leicht zum Laufen zu bringen:
    - 2- Kanal- Oszi (120 Msps)
    - Spekki
    - HF- Generator (Kurvenform kann vorgegeben werden)


    Diese Anwendungen sind im FA Nr.1/2015 beschrieben.
    Aber nun wird es schwieriger: Nach Kontakt mit dem Verfasser, Prof. M. Oßmann, der mir die wichtigsten Quellen zukommen ließ, möchte ich mich in die FPGA- Programmierung einarbeiten.
    Ziel ist es, auf der Grundlage des RedPitaya einen SDR- Transceiver zu entwickeln, der ohne PC, Laptop oder Smartphone arbeiten kann.


    Meine Frage: Hat jemand Interesse an einer Zusammenarbeit?


    73, Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,
    Darf ich fragen, wie Du die Entwicklungsumgebung aufgesetzt hast? Virtuelle Maschine mit Ubuntu oder Debian? Planst Du VHDL oder Verilog? Irgendwie habe ich garnicht bemerkt, dass der Preis fuer den Red Pitaya so stark gesunken ist. Eigentlich wuerde mich das Thema schon sehr interessieren. Ich bin aber im letzten Jahr sehr vorsichtig mit Projekten geworden. Seitdem unsere Zwillingsjungs zur Schule gehen, habe ich fast keine Freizeit mehr ...

    Ciao,
    Uwe / DO8UL.

  • Ja, Uwe (DC5PI) möchte ich für die guten Wünsche danken, und Uwe (DO8UL) für die Signalisierung seines Interesses...
    Inzwischen hat sich über das DB3OM- Forum ein OM gemeldet, der die ganze Problematik schon im Griff hat:
    Pavel Demin z.B. hier:
    http://hackaday.com/2015/03/02…-the-red-pitaya-as-an-sdr /


    Von seinen Veröffentlichungen per GitHub kann man viel lernen.
    Allerdings bevorzugt er eine Lösung, die ein Smartphone bzw. Tablet als Schnittstelle verwendet.
    Das ist meiner Meinung nach eine gute Option.
    73, Wolfgang

  • Dank der von Pavel Demin geleisteten Arbeit, die er im hier veröffentlicht hat:


    http://pavel-demin.github.io/red-pitaya-notes/sdr-receiver/



    kann man den Red Pitaya nun als Frontend für die Programme SDR# und HDSDR benutzen.
    Ich habe es ausprobiert und bin begeistert, was diese kleine Kiste ohne Vorselektion (vom ATU einmal abgesehen) leistet.
    Pavel plant, sein Programm zum Transceiver auszubauen, der per Smartphone bzw. Tablet gesteuert werden kann.


    Man darf gespannt sein...


    73, Wolfgang

  • Hallo Wolfgang und weitere Interessierte,


    Ich bin heute eben fertig geworden, eine erste Version eines I/Q Generators fuer den (oder das ?) Red Pitaya in mein SW Repo hochzuladen.
    Entstanden ist dies auf Basis des Codes fuer das mitgelieferte 'generate' Utility.
    Damit kann man den Kanal 2 im Bereich von -179.9 - +180.0 Grad in zehntel Schritten zum Kanal 1 phasenverschieben. Weiterhin koennen
    die Ausgangsleistung der beiden Kanaele getrennt zwischen -86dBm und +10dBm eingestellt werden.
    Beispiel:


    ./iq 1.0e6 -900 +0.0 -10.0


    erzeugt auf Kanal eins und zwei jeweils einen 1MHz Sinus. Kanal 1 mit ca. 0dBm und Kanal 2 mit ca. -10dBm und -90Grad verschoben.


    Das Ganze ist noch etwas mit Vorsicht zu geniessen. Bisher habe ich die Ausgaenge per Durchgangs-Terminierung einfach wieder an die
    Red Pitaya Eingaenge angeschlossen und die interne Spektrum Analyzer Software zur Analyse hergenommen. Bei weniger als -50dBm Pegel
    sind die Messergebnisse aber nicht mehr plausibel. In den naechsten Tagen/Wochen werde ich das System intensiv mit einem externen Spektrum
    Analyzer durchmessen. Dazu muss ich mir aber erstmal ein paar 3dB Pads basteln.
    Meine bisherigen sehr groben Erkenntnisse: Pegel sollten max. 0dBm haben und nicht weit unter -20dBm fallen um einerseits die ADCs
    nicht zu ueberfahren und andererseits die 14Bit Aufloesung der DACs gut auszunutzen. Im Bereich von einigen kHz gibt es viele Stoerungen.
    Diese koennen evtl. vom von mir nachtraeglich installierten Luefter kommen.

    Ciao,
    Uwe / DO8UL.

  • Hallo Uwe,
    hallo OMs,


    halte gerade auch die schnuckelige RP Platine in meinen händen.
    Kann mir einer auf die Schnelle sagen, wie man den Code compiliert
    und in den Arm lädt.


    Grundlagen in C und Linux sind vorhanden, es geht mir rein um die RP
    spezifischen Tools und ihr Handling.



    Wollte mir das durchforsten der Doku sparen und ein Erfolgserlebnis
    sehen, bevor ich mich mehr in die Tiefe der Materie einarbeite.


    Als bitte um Nachsicht.



    Danke!


    Markus
    DL8MBY

  • Hallo Markus,
    ich habe es auch gern einfach.
    Ich habe mir Pavel's SD Card Image auf eine Mikro SD Karte geschrieben.
    Da sind bereits alle Tools drauf.


    Entwickeln tue ich damit direkt auf dem Red Pitaya. Im Moment haengt
    der RP noch per Ethernet an meinem Haupt-Computer. Der Haupt-Computer
    fungiert als DHCP Server. Quellcode schaffe ich in gewissen Abstaenden
    als TAR Files per scp auf den Haupt-Rechner. Von dort wird dann alles
    unter Versions-Kontrolle gehalten.

    Ciao,
    Uwe / DO8UL.

  • Hallo Uwe,


    die erstinstallation war soweit erfolgreich. 20Min. samt Download vom Image.


    ich habe bei mir die IP statisch eingestellt, damit ich keinen DHCP server aufsetzen muss.


    Geht durch Modifikation der eth0 Datei im Verzeichnis


    /etc/network/interfaces.d auf der zweiten Partition der SD-Karte /dev/mmcblk0p2


    Ersetzt wurde erste und einzige Zeile



    iface eth0 inet dhcp


    durch


    z.B.


    auto eth0
    iface eth0 inet static
    address 192.0.1.7
    netmask 255.255.255.0
    gateway 192.0.1.254



    Dies kann man sofort nach der erstellung des SD-Images machen, noch bevor
    man die SD-Karte in den RP steckt. Dadurch ist der RP sofort auf der gesetzten
    IP via ssh ansprechbar:


    ssh root@192.0.1.7 (pw changeme)



    Anbei meine Status-Infos vom laufenden Debian auf dem RP.


    root@red-pitaya:~# df -h
    Filesystem Size Used Avail Use% Mounted on
    /dev/root 15G 503M 14G 4% /
    devtmpfs 226M 0 226M 0% /dev
    tmpfs 234M 0 234M 0% /dev/shm
    tmpfs 234M 4.3M 230M 2% /run
    tmpfs 5.0M 0 5.0M 0% /run/lock
    tmpfs 234M 0 234M 0% /sys/fs/cgroup
    /dev/mmcblk0p1 11M 6.3M 4.8M 57% /boot
    root@red-pitaya:~# cat /proc/cpuinfo
    processor : 0
    model name : ARMv7 Processor rev 0 (v7l)
    Features : half thumb fastmult vfp edsp neon vfpv3 tls vfpd32
    CPU implementer : 0x41
    CPU architecture: 7
    CPU variant : 0x3
    CPU part : 0xc09
    CPU revision : 0


    processor : 1
    model name : ARMv7 Processor rev 0 (v7l)
    Features : half thumb fastmult vfp edsp neon vfpv3 tls vfpd32
    CPU implementer : 0x41
    CPU architecture: 7
    CPU variant : 0x3
    CPU part : 0xc09
    CPU revision : 0


    Hardware : Xilinx Zynq Platform
    Revision : 0003
    Serial : 0000000000000000



    Ich hoffe die Infos helfen weiteren RP Enthusiasten, wie mir die Infos von
    Uwe geholfen haben und binnen Minuten zu einem lauffähigem System geführt
    haben.


    Nochmals verbindlichten Dank Uwe!


    vy73
    Markus
    DL8MBY

  • Hallo OMs,


    ein kleiner Nachtrag zum RP.


    Benutzung des Webinterfaces ermöglicht z.B. die Auswahl eines
    Spectrumanalyzers - was Ihr bestimmt schon bereits kennt.


    Ich habe diesem Eingang #1 zweimal das Signal (20MHz)
    eines FA-VA3 angeboten. Einmal mit vorgeschaltetem 10dB
    ATT und einmal direkt 1:1 - so zum testen.


    Siehe die angehängten Jpg-Files.


    Jetzt wird aber ausgiebig gespielt ;)


    Gruß
    Markus


    War natürlich Schmart mit den 10dB ATT - waren 30dB Dämpfung!

  • Hallo Markus,
    Freut mich, dass das geklappt hat.
    Kannst Du mal testen, ob bei Deinem RP der Bereich zwischen DC und ca. 10kHz an den ADCs mit Stoersignalen verseucht ist? Ich nehme an, Du hast noch keinen Luefter installiert?

    Ciao,
    Uwe / DO8UL.

  • Hallo Uwe,


    richtig, habe noch keinen Lüfter dran.
    Mir ist aber auch aufgefallen, dass der Chip recht heiß wird.


    Ich sätze aber dass man den Lüfter extern versorgen muss
    (12V) um keine Störungen Onboard einzustrahlen.


    Alternativ könnte man einen höheren Kühlkörper nehmen.
    Scheint ein standart Fabrikat zu sein.


    Muss mal meine alten Mainboards und Graphikkarten durchsehen,
    ob da nicht ein ähnlicher verbaut ist.


    Da der FA-VA3 erst ab 50KHz läuft, habe ich Dir nur ein Abbild
    von dieser Frequenz angehängt.


    Wie schon nachgefragt, sind auch in meiner Darstellung des Spektrums
    störende Linien zu sehen.


    Muss mal in der Arbeit am Spektrumanalyzer nachmessen, ob der VA oder der
    RP diese Linien erzeugt.


    Markus

  • Hallo Markus,
    Bei mir gibts die stoerenden Signale bereits, wenn kein HF Signal an den ADCs anliegt. Wenn ich gut bin, trabe ich heute Abend nochmal in den Bastelkeller und haenge den RP an meinen Spek dran.
    Chip-Temperatur kannst Du uebrigens mit:
    monitor -ams
    abfragen. Ohne Luefter ging die bei mir bis 70Grad hoch, jetzt sebst unter Last nur um die 50Grad.

    Ciao,
    Uwe / DO8UL.

  • Hallo Uwe,


    ich habe noch ein Zweiton-Signal, vom Notebook, siehe Bild, an Eingang 1 angelegt.
    800Hz + 1200Hz.


    Gruß
    Markus


    PS.:


    Bei mir sind es ebenfalls 75°C


    root@red-pitaya:~# monitor -ams
    #ID Desc Raw Val
    0 Temp(0C-85C) b07 74.279
    1 AI0(0-3.5V) a 0.017
    2 AI1(0-3.5V) 12 0.031
    3 AI2(0-3.5V) 9 0.015
    4 AI3(0-3.5V) a 0.017
    5 AI4(5V0) 67f 4.964
    6 VCCPINT(1V0) 56a 1.015
    7 VCCPAUX(1V8) 9b3 1.819
    8 VCCBRAM(1V0) 56a 1.015
    9 VCCINT(1V0) 56c 1.017
    10 VCCAUX(1V8) 9ad 1.815
    11 VCCDDR(1V5) 802 1.502
    12 AO0(0-1.8V) f0000 0.173
    13 AO1(0-1.8V) 4e0000 0.900
    14 AO2(0-1.8V) 750000 1.350
    15 AO3(0-1.8V) 9c0000 1.800

  • Liebe Forenten,
    Anbei ein Spektrum der ersten 100kHz des nicht eingeschalteten DAC#2 (der andere DAC Kanal lief auch nicht). Die ersten 10kHz sind ziemlich verseucht, dann gibt es noch ein Cluster von Stoerungen um die 26~28kHz etc. Ich bin mir nicht ganz sicher, koennte mir aber vorstellen, dass das von den Power Supplies des Zynq SoC kommt. Ich muesste mir die Tage mal eine kleine Schnueffel-Spule wickeln, einen SMA Stecker dranmachen und damit ueber das RP Board druebergehen.

  • Hallo Uwe,


    ich dachte Du meinst die Eingangsabtastung, aber nach Deinem Bild zu urleilen sind es die
    Ausgangssignale die der RP erzeugt, die nicht sauber sind - richtig?


    Gruß
    Markus
    DL8MBY

  • hier ein 1MHz Sinus mit -10dBm und -60dBm. Bei 14-bit DACs haette ich den Rauschflur bei ca. -86dBm erwartet, dass wird aber nicht ganz erreicht. Trotzdem brauchbare Signale. Interessant ist noch, dass bei meinem hier verwendeten I/Q Generator ab -65dBm die Leistungseinstellung nicht mehr richtig funktioniert. Das ausgegebene Signal verschwindet faktisch im Grund-Rauschen. Ich weiss noch nicht, ob das ein Bug in meiner Software ist, oder man generell nicht viel erwarten kann, wenn man nur die untersten 1~3 Bits der DACs benutzt.