Hallo Hobobastler und alle an der Materie Interessierten,
in den vergangenen Tagen habe ich viel experimentiert und gemessen. Mein Fazit: so sehr viel lässt sich ohne großen (Umbau-) Aufwand nicht mehr herausholen!
Eine Änderung hat doch etwas Entscheidendes gebracht: Den BF244 vom Bandmodul habe ich entfernt und zwischen dem G und S Anschluss einfach ein 15 pF Kondensator eingesetzt. Die C Dioden hatte ich ja bereits eliminiert und das Bandfilter fest auf die ersten 100 kHz des 40 m Bandes abgestimmt. Seit dem beträgt mein
IP3 +12,5 dBm, was immer nach jedem Experiment wieder reproduzierbar war! Ich verwende nun immer die -100 dBm Methode.
Damit kann ich persönlich ausgezeichnet leben, auch wenn ich Uwe’s BCR Traumwerte nicht erreicht habe.
Allerdings sollte man im Interesse ausreichender Empfindlichkeit den FET auf den höheren Bandmodulen lieber belassen!
Die Diode D9 trägt leider auch zum IP3 Verhalten bei, obwohl sie im Empfangsfall mit 8,5 V gesperrt wird. Ich vermute, durch die Anschaltung parallel zum Schwingkreis, wo ja bekanntermaßen bei Resonanz doch recht hohe Spannungen auftreten können, fließen bei größeren Signalen schon kleine Ströme. Der IP3 wird mit Diode um etwa 2,5 dB verschlechtert! Ich werde bei Gelegenheit einmal andere Dioden ausprobieren. Die 1N4007 dürfte ein viel versprechender Kandidat sein.
Die Empfindlichkeit meines Hobos habe ich so gedrosselt, dass er ein Signal von etwas über einem µV mit einem Rauschabstand von 10 dB demoduliert. Für 40 m reicht das „dicke“! Dadurch ist der Empfänger wirklich sehr angenehm ruhig! Schwache Stationen werden zwar leise, aber dafür sehr gut lesbar und sauber aufgenommen. Das zeigte sich auch am LH-Wochenende, als zeitgleich noch ein Contest tobte. Die Regelung setzt bei meinem Hobo allerdings recht spät, über S5, ein. Das empfinde ich aber nicht als unangenehm.
Wer wissen möchte, wie sich der Hobo im Vergleich der Messwerte zu anderen aktuellen Geräten behauptet, kann sich die Tabellen aus folgendem Link zu Gemüte führen:
http://dk9vz.com/rx.htm
Anmerkung: Meine Messungen erfolgten bei 50 kHz Trägerabstand (Differenz der Zweitonsignale) und 500 Hz ZF-Bandbreite (CW).
Der „Postmixer-Amplifire“ ist sicher in seiner Auslegung ein (eigentlich guter!) Kompromiss zwischen Aufwand, Verstärkung und IP3 Verhalten. Normalerweise sollte ein Mischer, auch ein Schaltmischer, an seinen Ports einen breitbandigen reellen Abschluss vorfinden. Im Anhang habe ich einmal zu der Thematik Beiträge aus älteren UKW Berichten angehängt. Aber wir können von unserem kleinen QRP Gerät nicht die gleichen Eigenschaften wie von einem AEG Telefunken Allwellenempfänger E1700 oder einem PT8000 erwarten. Der Aufwand wäre nicht angemessen.
Der Strom durch T2 im Mischermodul betrug 3 mA, versuche mit größeren Strömen (kleinerer R9) brachten kaum Verbesserung. Versuchsweise hatte ich an Stelle von R9 einen kleinen Breitbandübertrager (um in Richtung Quarzfilter die Anpassung zu gewährleisten) eingesetzt, allerdings ohne Erfolg. Der Drainstrom betrug etwa 25 mA.
Falls jemand eine Idee hat, wie man den IF Ausgang des Mischers mit einfachen Mitteln breitbandig abschließen kann, ich würde es gerne einmal probieren. Durch die symmetrische Ausgangsbeschaltung vom Mischer ist mir noch nichts eingefallen, was sich auf der gegebenen Leiterplatte einfach realisieren ließe.
Hat eigentlich jemand genauere Daten, mit welchen Mischerimpedanzen wir in unserer Schaltung rechnen können. Man findet gelegentlich die Angabe von 200 Ohm, aber ist die mit dem SN74HC4066 tatsächlich so: Ein CD74HC4066 (auch von TI) hätte bereits leicht bessere Ron und kürzere Schaltzeitenwerte, vor allem, wenn man ihn mit höherer Spannung betreiben würde. Bis 10 V liegt sein Einsatzbereich und +8 V hätten wir auf der Leiterplatte verfügbar.
Wenn mir die Firma Maxim Muster von dem MAX4614 zugeschickt hat, probiere ich ihn gleich im Mischer aus und berichte davon, ob es etwas bringt.
@Peter:
Da sich in diesem Jahr die Frankfurter Viadrina nicht mit der UKW-Tagung in Weinheim überschneidet, würde ich QRP-Project gerne anbieten, mein IP3 Meßequipment dorthin mitzubringen um mal einige Gerätchen live durchzumessen. Allerdings kann ich nur ein Zweitonsignal im 40 m Band erzeugen, der BCR ist ja glücklicherweise durchstimmbar.
73 de Dietmar, DL2BZE